Hallo,

nach langem hin und her wurde mir ein erneuter Klinikaufenthalt von der Krankenkasse genehmigt. Da ich wegen meiner Vergangenheit sehr schwer Vertrauen aufbauen kann, fiel die Entscheidung zusammen mit meiner ambulanten Therapeutin wieder auf die Klinik, in der ich bereits behandelt wurde. Damals bin ich aber mit der Therapeutin mehr schlecht als recht ausgekommen. Mein versichertenstatus hat sich geändert und eigentlich wäre diese Therapeutin nicht mehr für mich zuständig.
Allerdings macht sie für mich eine Ausnahme, weil sie findet, dass das ja gut gelaufen ist während dem letzten Aufenthalt. Ist meine Wahrnehmung so falsch?

Zumindest überleg ich jetzt, ob ich das nicht absagen soll und doch lieber in eine andere Klinik, wobei das restliche Personal und vor allem die Pflege echt spitze sind. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll...

Liebe Grüße
Pusteblume

Sag einfach dass du dich nicht so wohl gefühlt hast bzw neues glück neue person! Du sollt ja was davon haben nicht sie, oder?

Ganz andre frage,aber hatte mal jemand das gefühl, dass euch jemand aufgegeben hat wie zb eure therapeutin??? Meine x thera meinte mal, dass wenn man schon so lang krank ist das auch nimmer besser wird.... irgendwie komisch ich war ja bei ihr damit ichs endlich schaff nicht zur gaudi... so lustig is ne thera auch wieder nicht... oder hatte sie einfach nen schlechten tag??? Theras sind ja auch nur. Menschen... naja jetzt ist sie weg...spontan leaving the country- brauchte wohl auch mal nen wechsel....
Aber trotzdem: kennt jemand diese situation? Lg jo eh

joeh hat geschrieben:Ganz andre frage,aber hatte mal jemand das gefühl, dass euch jemand aufgegeben hat wie zb eure therapeutin??? Meine x thera meinte mal, dass wenn man schon so lang krank ist das auch nimmer besser wird.... irgendwie komisch ich war ja bei ihr damit ichs endlich schaff nicht zur gaudi... so lustig is ne thera auch wieder nicht... oder hatte sie einfach nen schlechten tag??? Theras sind ja auch nur. Menschen... naja jetzt ist sie weg...spontan leaving the country- brauchte wohl auch mal nen wechsel....
Aber trotzdem: kennt jemand diese situation? Lg jo eh

heij jo eh,


mach dazu am besten einen eigenen thread auf, dieser hier ist ja pusteblumes und einem andren thema gewidmet



@pusteblume


schließe mich jo eh an, wuerde nicht gleich der ganzen klinik absagen, v.a. wenn du bis auf die eine therapeutin so viele pluspunkte an ihr siehst, sondern dieser therapeutin offen sagen dass du lieber eine andere haettest. fuer das einzustehen was einem gut tut (und die therapeutin tat dir beim letzten aufenthalt, wie du meintest, nicht gut) ist auch teil des genesungsprozesses von einer essstoerung ..
bzw du koenntest dich mit ihr in der klinik ja mal zusammen setzen und sie fragen was sie als so gut laufend empfand und dann von deiner perspektive und eindruecken berichten - und dann entscheiden, zumindest wenn es moeglich ist dass du dich erst sobald du den aufenthalt antrittst fuer oder gegen sie entscheiden kannst, und das nicht schon vorher machen musst.


liebe grueße !

idmet



fuer das einzustehen was einem gut tut (und die therapeutin tat dir beim letzten aufenthalt, wie du meintest, nicht gut) ist auch teil des genesungsprozesses von einer essstoerung ..

Das ist bei mir ein großes Problem. Ich hasse es sowas anzusprechen, weil bei mir dann im Kopf der Denkprozess losgeht, was die Therapeutin und das Personal in der Klinik dann von mir halten. Für mich ist Harmonie sehr wichtig und ich schlucke Probleme eher herunter als sie anzusprechen. Etwas woran ich arbeite. An sich wäre das ja ein perfektes Übungsfeld.

Mein Hausarzt hat gemeint, dass ich bei der Aufnahme direkt sagen soll, dass ich jemand anderes möchte, da ich mich mit ihr nicht verstehe. Das würd mir ja sonst nichts bringen. Ich weiß, dass er recht hat, aber es wird schwer für mich. Ich möchte ja auch, dass mir der Klinikaufenthalt was bringt, schließlich ist das bereits der Zweite und irgendwann will ich auch mal wieder ohne Klinik leben können.

Liebe Grüße
Pusteblume

Hallo Pusteblume,

kann gut nachvollziehen, dass dir solche Gespräche nicht behagen, aber Du hast ja schon selbst erkannt:

Ich möchte ja auch, dass mir der Klinikaufenthalt was bringt, schließlich ist das bereits der Zweite und irgendwann will ich auch mal wieder ohne Klinik leben können.

Mir hilft es in solchen Situationen immer, vorher zu üben was und wie ich etwas sagen möchte. Das kann man mit oder ohne Spiegel machen, je nachdem, was einem besser gefällt. Das Üben hilft dir, Sicherheit zu gewinnen, je öfter Du die Sätze übst, desto mehr werden sie dir in Fleisch und Blut übergehen, Du verinnerlichst sie und gewinnst an Selbstvertrauen (anfangs darf man natürlich nicht zuviel erwarten, aber wenn man es regelmäßig übt, hilft es wirklich sehr! ).


Liebe Grüße

heij,


kann hermelin nur beipflichten, empfind ich als gute idee.

Das ist bei mir ein großes Problem. Ich hasse es sowas anzusprechen, weil bei mir dann im Kopf der Denkprozess losgeht, was die Therapeutin und das Personal in der Klinik dann von mir halten. Für mich ist Harmonie sehr wichtig und ich schlucke Probleme eher herunter als sie anzusprechen. Etwas woran ich arbeite. An sich wäre das ja ein perfektes Übungsfeld.

Ich weiß, dass er recht hat, aber es wird schwer für mich. Ich möchte ja auch, dass mir der Klinikaufenthalt was bringt

kann dein harmoniebeduerfnis gut nachempfinden, hatte ich auch intensiv und teilweise auch heut noch .. an sich ist ein harmoniebestreben ja etwas positives, konstruktives,- aber dabei darfst du nie dich selbst vergessen, darfst nicht unter den teppich gekehrt werden oder dich selbst unter den teppich kehren .. v.a. wenn du bereits eine essstoerung hast, die weist naemlich drauf hin dass du extrem lang und intensiv nicht auf deine beduerfnisse geachtet hast.

es wird womoeglich schwer fuer dich, ja, aber das ist teil deiner genesung und deines stationaeren therapieaufenthaltes. geh nicht dieselbe schiene wie immer, sondern folge deiner intuition, in diesem fall dass du nicht diese therapeutin willst und versuchst dass du sie nicht bekommst.
sie wird es schon verstehen, immerhin ist sie therapeutin, bzw sollte sie verstaendnis haben. denn du gehst hier vor, nicht sie.


liebe grueße !

hallo pusteblume, war es nicht so, dass du der therapeutin in der klinik etwas wichtiges anvertraut hattest, und ist es dann nicht jetzt eher vermeidungsverhalten, mit ihr nicht weiterarbeiten zu wollen, aus angst davor...? ich stups dich drauf, weil mich das so an mich selbst erinnert und ich mich deswegen seit jahren im kreis drehe... ich wünsche dir eine gute entscheidung!

Ja, ich hab ihr etwas für mich sehr Schlimmes anvertraut, aber das hat nicht wirklich was damit zu tun. Schließlich weiß das Personal in der Klinik auch darüber Bescheid und mit denen hab ich kein Problem. Es ist eher so, dass sie mich nicht versteht und ich nicht weiß, was sie von mir will. Sie setzt mich sehr oft unter Druck ("Wenn das jetzt noch einmal vorkommt, dann überweise ich Sie in die Psychiatrie." "Wenn Sie jetzt nicht endlich was wichtiges sagen, dann ist die Therapiestunde beendet." "Sie sind jetzt schon seit 3 Wochen hier, da muss sich mal was ändern."). Und ich hab manchmal das Gefühl, dass sie selber nicht weiß, wie sie an mich rankommt.

Ich wär auch nicht die erste Patientin, die von ihr weg möchte. Es kommen wohl einige mit ihrem Stil nicht klar und auch meine ambulante Therapeutin hat gemeint, dass sie nach dem Telefonat mit ihr erstmal erschrocken war, was die für Anforderungen an mich stellt.

@ hermelin:

Das mit dem Üben ist eine klasse Idee. Das werd ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Danke für den Tipp.

Liebe Grüße
Pusteblume