weiter in Richtung Gesundheit ohne "richtige" Therapie?
Verfasst: Mi Jan 09, 2013 2:52
Hallo Zusammen! Ich leide seit 6 Jahren an Bulimie und habe schon 4 ambulante Therapien, 2 stationäre und eine tagesklinische gemacht. In der Zeit hat sich innerlich viel getan, aber symptomatisch hat sich wenig gebessert. Jetzt bin ich gerade dabei meine letzte ambulante Therapie zu beenden, besuche eine Selbsthilfegruppe und habe viel Unterstützung von meinem Umfeld. Zum ersten Mal bewegt sich was und ich spüre, dass ich SELBST mir mehr Wert bin als zu kotzen und, dass ich all das nicht mehr möchte. Es hat auch häufiger geklappt nicht kotzen zu gehen. Jetzt bin ich total unsicher und frage mich ob man den Weg tatsächlich ohne professionelle Hilfe weitergehen kann? Für mich fühlen sich die Mitglieder der Selbsthilfegruppe viel professioneller an als jeder Therapeut und die Akzeptanz in meinem Umfeld ist sehr heilsam. Es fühlt sich auch gut an die ambulante Therapie jetzt zu beenden, weil ich mich nach jeder Stunde unter Druck gesetzt habe. So nach dem Motto: jetzt muss aber endlich mal was passieren nach der langen Zeit und bei der guten Therapeutin! Meine Frage an euch: kann es sein, dass es einfach richtig ist nach der langen Zeit alleine bzw. auf andere Weise in Richtung Gesundheit weiterzugehen? Es fühlt sich so gut an, aber ich habe ziemlich große Angst, dass es der falsche Weg sein könnte. Andererseits war ich schon länger nicht mehr bei meiner Therapeutin. Das hatten wir so vereinbart, damit ich in der Pause ausprobieren kann wie es ist und seither spüre ich mehr und mehr, dass in mir ein Wille gesund zu sein entsteht, der noch nie so stark war. Kennt jemand die Situation?