therapie... meine entwicklung

#1
hey... da ich seit heute wieder in therapeutischer behandlung bin möchte ich gerne hier meinen weg dazu festhalten.
in der therapie wird es nicht nur um meine essstörung gehen sondern auch um den m*ssbr**ch und andere dinge die ich erlebt habe.... bzw. mit denen ich nicht zurecht komme...

heute war die wirkliche erste stunde (hatte vor einer weile schon 2.... aber wir haben noch gewartet bis 2 jahre ambulante therapie rum sind....)... hoffentlich geht der antrag durch! sicher ist es nicht... da ich bei der therapeutin im märz 2011 nochmal da war... obwohl ich die therapie bereits im august 2010 beendet hatte.....

also 1. stunde... ging es um die entwicklung von der letzen sitzung bis heute (2 einhalb monate nicht gesehen)
sie war zu frieden mit mir das ich nun mehr sachen habe mit denen ich mein tag füllen kann, und vorallem das ich soziale kontakte aufgebaut habe....

dann gings um das essen... sie wollte das ich beschreibe wie die FAs bei mir ablaufen... mir kamen die tränen - scham - ich konnte das nicht erzählen.. ging einfach nicht...
scham .. ein gefühl was einem sagt das man das eigentlich nicht gerne macht... was man da macht... das niemand davon wissen soll.. weil man es selber nicht gut findet. > zeigt wie schlimm man da eigentlich mit sich um geht ....

die frage wann ich die entscheidung fälle einen FA zu haben.. was teilweise tage vorweg ist... weil ich weis das ich alleine habe.. die möglichkeit habe.... einfach aus reiz dann die verbotenen sachen essen zu dürfen...
die frage wieso die sachen verboten sind...> aus angst davor zuzunehmen.....wenn gewicht so bleibt ist es ok .. mehr solls aber nicht sein (liege gut im NG)
verbote bewirken das man sie unbedingt haben will (sie erzählte mir die geschichte von adam und eva.. und dem apfel.... das verbotene sachen einfach sehr sehr verlockend sind)

>> keine verbote!
dann eben dieses schwanken von sehr kalorienarmer nahrung, wenig süßem und der FAs ... schlauer wäre es sich alles zu erlauben und auf den körper zu hören. und wenn ich mal 2 scheiben käse aufs brot will statt eine weil es besser schmeckt ist das auch ok.
es ist viel gesünder die kalorienreichern dinge bewusst zu geniesen... auch mit kalorienarmen dingen zu kombinieren und darauf zu achten wie viel ich wirklich davon will ... bei FAs habe ich oft einen punkt gemerkt wo mein körper mir gesagt hat das er eigentlich nicht mehr will... aber ich habe ihn übergangen - weil ja eh alles schon egal war....

>> langsam und achtsam essen...geniesen! und ich muss nicht alles auf essen, ich darf essen liegen lassen, wenn ich merke dass ich satt bin !
ich glaub das war erstmal das hauptsächliche was wir heute besprochen haben.
mir gehts gut und ich bin motiviert.
Zuletzt geändert von minka_ly am Do Aug 30, 2012 11:04, insgesamt 2-mal geändert.
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1 1/2 jahre clean! (5.10.14)

Re: therapie... meine entwicklung

#3
wenn ich alleine bin bekomme ich es nicht hin keine FAs zu haben... in den zeiten wo ich nicht alleine bin und von meiner wg "überwacht" werde habe ich zwar gedanken daran... aber ich esse rel. vernüpftig, weil ich weis das ich mich nicht übergeben kann...
meinen körper tut das gut... und trotz des ich mir ab und zu was süßeses gegönnt habe.. oder eben auch mal fisch oder tofu mitgekocht habe statt nur gemüse+nudeln oder ähnliches.. fand ich meinen bauch ok-dünn-angenehm... hab auch oft was gegessen wenn ich hunger hatte... und hatte eben das gefühl eher abzunehmen und mich wohler zu fühlen als wenn ich fresse und kotze .. wo der bauch eh ständig aufgebläht ist oder so....
körperlich hat es sich also echt verdammt gut angefühlt nicht zu fressen und zu übergeben.... das merk ich immer wieder....
und dennoch immer wieder will ich fressen verschlingen... usw.
weil es ruhe bringt... weil es die gefühle wegstopft...

>> ich muss lernen mit meinen gefühlen um gehen zu können, sie zu beachten, wahrnehmen, akzeptieren und im besten fall noch rauslassen können. statt sie ständig zu verdrängen.....
Zuletzt geändert von minka_ly am So Sep 02, 2012 11:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: therapie... meine entwicklung

#4
so heute 2. sitzung.
haben anfangs über das essen geredet...
wie es da nun war die woche... und da ich wie selbstverständlich meinte das ich am wochenende wieder diesen müll gemacht habe.. meinte sie das es gar nicht so aussieht als würde ich dagegen ankämpfen.. sondern eben so hinnehmen... keiner da ... esse ich eben...
dann gings noch um die frage wozu sollt ich es lassen zu fressen... ? was würde ich zu einer lieben freundin sagen die so einen scheiß macht.....

> selbstschädigend, verschwänderisch, total selbstabwertend und verletzend, gar nicht gesund für den körper, die ganzen folgeschäden die es da gibt... und das man sich dannach auch nicht wirklich besser fühlt.


dann gings weiter wie ich es verhintern kann... was ich tuen kann wenn ich das verlangen danach habe... und ich soll eine liste machen

> wenn ich mitbekomme das ich alleine in der WG sein werde: versuchen das ich mich mit freunden treffen kann, wenn dass nicht geht einen plan machen mit dingen die ich machen möchte (am besten draußen und ohne geld)
spazieren gehen mit kamera zum beispiel.. geht bei ansich jedem wetter, und geht auch spontan....
rausgehen und zeichnen .. zb menschen in der stadt?
oder in die stadt in ein buchladen gehen und nac intressanten büchern schauen und reinlesen.
schwimmen gehen und nur eintrittsgeld mitnehmen?
anderen sport machen und dabei nicht übertreiben wie rad fahren, skaten....

sie meinte noch das eine kontaktperson gut sei der ich mails oder sms schreiben kann (mag telefonieren nicht)
und ansich habe ich da niemand wirklich.. und das zieht sich durch mein leben.. dass ich nie wirklich jemand hatte der für mich da ist ... an den ich mich hinwenden kann wenn es mir nicht gut geht...
da hat sie noch weitere fragen zu familie und so gestellt... und es wurde irgendwie immer klarer das ich eben immer alleine war und damit sehr hilflos dastehe.. sie meinte es gibt da leute die mehr hilflos sind.... und welche die sich zu kämpfern entwickeln...
ich meinte das ich auch kämpfen kann.... ich denke sogar das ich oft kämpfe... aber der teil war in der therapie nicht anwesend... sondern nur das verlassene mega traurige hilflose kind. meine güte was ich da heute rumgeheult habe... sonst kann ich das echt nie.. aber bei therapeuten geht das...
Zuletzt geändert von minka_ly am Do Sep 06, 2012 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: therapie... meine entwicklung

#5
ow minka ..
ich lass dir mal ne liebe umarmung da, dein post hat mich grad voll geruehrt ..

minka_ly hat geschrieben:sie meinte noch das eine kontaktperson gut sei der ich mails oder sms schreiben kann (mag telefonieren nicht)
ich kenn das mit dem telefonieren, mag das auch nicht so .. wegen kontakten, du hast ja uns, das forum, du schreibst ja hier, tauscht dich aus, bzw kannst jederzeit mit uns schreiben wenn du magst. auch einen chat gibt es hier. wir hoeren dir zu, versuchen da zu sein.
sun will set

Re: therapie... meine entwicklung

#7

sitzung nummer 3
ging erstmal mehr um einen exfreund der mich angeschrieben hatte... und wie ich mich von ihm abgrenzen kann...
dann um einen FA ich hatte aufgeschrieben wie die ausgangssituation und der FA war... weil ich ihr das nicht so erzählen könnte...
das war eine situation beim arbeitsamt... wo man ja auch ständig in eine rolle geriet wo man klein bei geben muss... weil sie ja immer mit kürzungen drohen können usw. sie haben die macht über einen.. und man muss tuen was sie wollen... jedenfalls kamen wir dazu das vlt eine rehe-ausbildung was für mich sein könnte.. und ich mich darüber erkundigen könnte wenn ich da wieder hin muss.. und sie mich eben auch nicht ewig zulabern und runter machen können....
und wenn das klappen sollte mit so einer ausbildung hätte ich auch einen geregelteren alltag.. und das amt eben nicht mehr am hals.. wäre beides gut....
ich merk gerade echt wie mir das daheim sein nicht gut tut... ansich habe ich echt vieles was ich hier tun könnte.. aber ich kann ständig nur ans essen denken.. find ich schrecklich....
dann hatte ich ja noch die aufgabe mir einen zettel zu machen mit den dingen die mich von FAs abhalten können.. den ich möglichst irgendwo gut sichtbar in meinen zimmer haben sollte .. und mich dran halten sollt... also probieren die dinge zu machen und evtl. anzu passen... so das ich eben kaum noch FAs haben sollte.
ja und ich glaub das wars gewesen für die stunde
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Re: therapie... meine entwicklung

#8
nummer 4
ging diesmal nicht ums essen... weil ab der letzen sitzung lief es ganz gut... bis heute... da dann wieder...
das thema.. meine kindheit... ich war wärend ich davon erzählt fast immer weg.. also nicht mit gefühl dabei... ich erzählte alles benah mit einen lächeln auf den lippen.. und sie meinte das es traurig sei, wenn ein kind so lebt.. das es schlimm ist... und ich habe das nicht fühlen können... total seltsam... und seit dem ich dann daheim war, war die traurigkeit ständig präsent... und der gedanke essen zu können ist eh noch ständig präsent... und nur mit viel ablenkung zu besiegen.. sehr anstrengend... und da war mir aufgabe heute lieber... und morgen wahrscheinlich auch.. auch wenns mega blöd klingt... auch wenn essen, kotzen keinen sinn macht.. ich mich schlechter fühle... aber vlt habe ich dann wenigsten für mich einen grund um mich zu trauern. wenn ich schon nicht um meine vergangenheit wirklich trauern kann.... dann wenigsten dafür das ich scheiße baue....
oh man.....
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Re: therapie... meine entwicklung

#9
numme 4
diesmal ging es auch nicht so viel ums essen...
irgendwie gab es heute nicht mal wirklich ein konkretes thema...
ich erzählte ihr das ich nun einen job habe... was durch aus posetiv ist..... auch für die bulimie... an den tagen wo ich arbeite ist mein fressdrang geringer...
dann gings noch darum das meine maus gestorben ist.. und eben verluste... zumal verlust und einsamkeit ja generell bei mir thema sind... irgendwie gings dann deswegen noch um 2 freundinnen die ich damals hatte..und um eine die in einfach weg war.. (später erfuhr ich das sie in eine psychatrie musste..) die andere freundin war für 2 jahre weg... als sie wieder kam fragte sie mich nach einer band die ich mit der anderen freundin immer gehört habe.. ich konnte mich (kann mich jetzt auch immer noch nicht) daran erinnern das ich die band immer mit ihr gehört habe... die freundin hatte ich später ein paar mal zufällig wieder getroffen... da erzählte sie auch von unserem lieblingslied von der band.... und ich weis von nichts :?
naja dann fragte ich noch wie ich meine gefühle besser zu lassen kann... weil das ansich immer nur bei ihr geht .. und daheim nicht...
achtsamkeit... zeit für mich nehmen... in mich rein horchen was da ist.. und wieso? ...
als ventil zum rauslassen... >> mit jemanden reden (wenn ich jemanden habe.. finde...) .. schreiben.. malen...

ich finde es traurig das ich mir so wenig aufmerksamkeit schenke..immer von mir davon renne.. aber jeder rennt wohl vor unangenehmen gefühlen weg....
aber die therapeutin war sehr zu frieden mit mir... meint ich soll so weiter machen.. ich mach das derzeit wirklich gut...(und sie meinte das ich zu hart mit mir bin.... ich mir mehr anerkennung geben könnte... weil ich alles bestmöglichst machen und unauffällig sein will)

irgendwie war ich in der stunde auch teilweise nicht so ganz bei mir... bemerkte auch die thera... und ich bemerkte es als sie mich drauf ansprach... ist auch oft so das ich oft weiter weg bin von mir....
immer wenn sie mich fragt was da gerade los ist in mir wenn ich irgendwas erzähle, weis ich oft nicht was da ist.. weil ich alles unterdrücke... wenn ich mal ein auge drauf werfe sehe ich dann eher sofort ein ganzschönes choas... ein strudel.... ich find das seltsam.. und der studel macht mir dann auch etwas angst...

ich bin so dankbar sie als therapeutin gefunden zu haben....
ich bin gut so wie ich bin. egal was andere sagen oder denken. ich bin richtig!

1 1/2 jahre clean! (5.10.14)