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Hey,
also war dann heute mal beim Arzt bzw. beim Vertretungsarzt weil mein richtiger Arzt im Urlaub war, wegen neuer Überweisung zur Thera... also ich habe das ziemlich lange vor mir hergeschoben aber meine Thera war halt auch im Urlaub von daher war's nicht schlimm...
Na jedenfalls stand da normalerweise bei Verdachtsdiagnose/Diagnose heute: Überforderungssyndrom

Bisher stand da eig immer PTBS/DIS.
Jetzt frage ich mich natürlich warum das nun geändert ist?!
Gelten dadurch die anderen beiden Diagnosen nicht mehr? (was ich ehrlich gesagt ziemlich gut fände...)
Liegt das vllt tatsächlich am Vertretungsarzt?

Ich meine die TAtsache dass ich mich fast immer mit den einfachsten Dingen (einkaufen&essen) überfordert fühle stimmt schon und das sage ich auch häufiger aber ich weiß trotzdem nicht so recht was das nun eig ist?
Hab schon gegooglet wie eine Irre und da taucht immer der Begriff "Burn-Out" mit im Zusammenhang auf und nun hab ich Angst dass das bei mir tatsächlich in Richtung Burn-Out geht... aber nachher ist es doch was ganz anderes?!

Also bitte... wenn jemand etwas über das "Überforderungssyndrom" weiß... sagt es mir bitte...

Liebe Grüße

Hi KleinerEngel,

ich hab Überforderungssyndrom an sich auch noch nie gehört. Aber man könnte das mal auseinander nehmen. Ein Syndrom sind mehrere Symptome, die aufeinander treffen und so auf eine Erkrankung hinweisen, in deinem Falle also eine Überforderung. Und überfordert fühlt man sich, wenn man mit seinen persönlichen Fähigkeiten die Anforderungen der Umwelt nicht erfüllen kann, egal in welchem Bereich. So könnte ich mir das vorstellen. Aber warum ist das so wichtig? Gehts dir denn anders, ob da nun PTBS oder dieses Syndrom steht? Du willst ja an dir und deinen Schwierigkeiten arbeiten, da spielt es doch im Grunde keine Rolle was da bei Diagnose steht? Im Zweifel würd ich den Arzt einfach mal fragen, der muss ja wissen was er da geschrieben hat. Mach dich nicht verrückt. Ich hab mir angewöhnt mich in keine Diagnoseschublade zu stecken. Du bist doch ein individueller Mensch mit deinen Stärken und Schwächen und Problemen, manchmal passt man nicht hundertprozentig in eine "Schublade", dann ändert sich die Diagnose und es steht da eben was anderes. Aber du bleibst doch immer noch du oder nicht?

Liebe Grüße!

Hey Juliana,
danke für deine Antwort!!

Ein Syndrom sind mehrere Symptome, die aufeinander treffen und so auf eine Erkrankung hinweisen, in deinem Falle also eine Überforderung. Und überfordert fühlt man sich, wenn man mit seinen persönlichen Fähigkeiten die Anforderungen der Umwelt nicht erfüllen kann, egal in welchem Bereich.

Ja also ich glaub das passt schon ziemlich gut auf mich. Ich fühl mich ja ständig überfordert mit dem Essen den Flashbacks... also da ist schon was dran.
Hab allerdings noch iwo im Internet gefunden dass das halt ein Unterpunkt vom Burn-Out ist und besagt, dass Erkrankungen schlecht heilen und häufig wiederkehren - und das trifft ebenfalls auf mich zu, weil ich unter häufigen körperlichen Krankheiten leide, sobald es mir psychisch nicht gut geht! Dh ich krieg immer eine Mandelentzündung sobald ich mal schlecht drauf bin. Und zwar manchmal wirklich alle 2 Wochen... also das würde ebenfalls gut auf mich zutreffen, wobei ich nicht wirklich weiß, ob das wirklich so vom Arzt gemeint war...

Juliana hat geschrieben:Aber warum ist das so wichtig? Gehts dir denn anders, ob da nun PTBS oder dieses Syndrom steht? Du willst ja an dir und deinen Schwierigkeiten arbeiten, da spielt es doch im Grunde keine Rolle was da bei Diagnose steht?

Ah ich weiß nicht... ich hab ja auch total Panik bekommen als man mir die PTBS diagnostiziert hat... ich will dann einfach immer wissen um was es sich da genau handelt. Ich will verstehen und nachvollziehen können, wissen was mir das Leben schwer macht. Ich glaub das liegt einfach daran dass ich ein super neugieriger Mensch bin außerdem macht es mir Angst wenn ich in Ungewissheit leben muss... Was hab ich damals auf dem Weg vom Arzt nach Hause gezittert weil ich "insomnie" gelesen habe und Angst hatte dass das iwas ganz Schlimmes sein könnte...
Und wenn die PTBS und die DIS nicht wären könnte ich später in einem sozialen Beruf arbeiten was ehrlich gesagt auch mein größter Wunsch ist... daher wäre mir "Überforderung" deutlich lieber als das andere... von daher spielt das schon irgendwo eine Rolle...

Der Arzt bei dem du warst kennt dich vllt nicht und kann daher nicht einfach irgendeine Diagnose bestätigen von der er nichts weiß.


Bei dem was du schreibst frage ich mich aber eh, ob bei dir überhaupt mal ne vernünftige Diagnostig stattgefunden hat ???


DIS steht normalerweise für Dissoziative Identitätgsstörung. Sprich, du bist multiple und hast verschiedene Persönlichkeiten ?????
Und normalerweise hat man dann eigentlich auch ne komplexe PTBS ??????????? Anders kann ich es mir kaum vorstellen ?
Eigentlich diagnositziert man sowas aber auch nicht einfach so nebenbei, deswegen frage ich mich was bei dir für Untersuchungen gelaufen sind ?

Und das mit dem sozialen Beruf verstehe ich auch nicht ?

Ist doch auch total Quatsch ? Warum solltest du nicht im sozialen Beruf arbeiten können wenn du ne PTBS als DIagnose hast ??????????????????????????????????????????????????

Ich arbeite im sozialen Beruf. Und zwar mit komplexer PTBS und dissoziativer Störung

Hallo kleiner Engel,

also, meiner Meinung nach solltest Du der (verdachts)Diagnose auf dem Überweisungszettel keinerlei Bedeutung beimessen. Meiner Erfahrung nach schreiben die Arzthelferinnen da einfach irgendwas drauf und der Arzt unterschreibt's und fertig ist die Angelegenheit. Ich habe mal eine Überweisung erbeten für den Orthopäden. Da stand dann "Lendenwirbelsäulensyndrom" drauf. Tatsächlich geht's meinem Rücken super und eigentlich hatte ich ein Schienbeinkantensyndrom.

Also "Überforderungssyndrom" haben die vermutlich gewählt, weil es auf alle Patienten zutrifft, die zum Psychotherapeuten gehen. Mit irgendwas kommen die nicht klar - also Überforderungssyndrom.

Finde das gerade witzig, dass ihr euch da so viele Gedanken drum macht, die sich die ausstellende Praxis garantiert nie gemacht hat.

Lg

Sophie

ksiezniczka!. hat geschrieben:Der Arzt bei dem du warst kennt dich vllt nicht und kann daher nicht einfach irgendeine Diagnose bestätigen von der er nichts weiß.

Wie meinst du das?
Der Vertretungsarzt kennt mich wirklich nicht, weiß auch nicht wo der das her hat aber mich hat das iwie total verunsichert und wollte einfach wissen was das jetzt eig ist und ob das zutrifft... vllt stand's ja im PC drin?! Anders kann ich's mir nicht wirklich erklären, weil der ja auch gar nicht wirklich mit mir geredet hat...

ksiezniczka!. hat geschrieben: Bei dem was du schreibst frage ich mich aber eh, ob bei dir überhaupt mal ne vernünftige Diagnostig stattgefunden hat ???

Ich bin zwar seit über einem Jahrzehnt in Therapie aber eine "richtige" Diagnostik hat "erst" vor 2 Jahren in der KJP stattgefunden. Zu dem Zeitpunkt war ich 18 Jahre alt. Ich war längere Zeit dort und die Diagnostik setzte sich aus verschiedenen Teilen zusammen: körperliche Untersuchungen (inklusive langzeit E K G, EEG, Blutabnahme, Urinuntersuchung etc), Intelligenztest, sämtlichen Fragebögen die ein Psychologe mit mir durchgegangen ist und eine spezielle Traumatestung mit Männchen die "Bauchweh" hatten dabei diagnostizierten mir die Ärzte dann die komplexe PTBS (die ist komplex aber ich lass den Zusatz immer weg, wusste nicht dass damit überhaupt wer was anfangen kann), die dissoziativen Störungen (die DIS wurde später in der Erwachsenenpsychiatrie gestellt, nachdem man mich dort mit KTW eingeliefert hat und ich längere Zeit dort bleiben musste...) und eine mittelgradige Depression...

ksiezniczka!. hat geschrieben: DIS steht normalerweise für Dissoziative Identitätgsstörung. Sprich, du bist multiple und hast verschiedene Persönlichkeiten ?????

Ich hab's diagnostiziert bekommen, glaube selbst nicht dran und noch weniger akzeptiere ich das... Meine Thera meint ich habe von mir komplett dissoziierte Anteile zu denen keine Verbindung besteht aber das könne man ja lernen...

ksiezniczka!. hat geschrieben: Ist doch auch total Quatsch ? Warum solltest du nicht im sozialen Beruf arbeiten können wenn du ne PTBS als DIagnose hast ??????????????????????????????????????????????????

Ich arbeite im sozialen Beruf. Und zwar mit komplexer PTBS und dissoziativer Störung

Irgendwie macht mir das gerade total Hoffnung !
Mir hat man das damals in der KJP gesagt, solang ich die ganzen Switches nicht unter Kontrolle hätte dürfte ich meinen Traumberuf (Streetworker oder Erzieherin im Kinderheim) nicht ausüben weil das kein Mensch verantworten könnte, wenn ich Verantwortung tragen soll und dann selbst zum Kleinkind werde...

Sophie11 hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach schreiben die Arzthelferinnen da einfach irgendwas drauf und der Arzt unterschreibt's und fertig ist die Angelegenheit.

Ja so ungefähr war das auch; mich haben die nach nichts gefragt und nach 5 Minuten war ich auch wieder aus dieser Praxis raus aber dachte dass das vllt im PC dringestanden haben könnte...

Sophie11 hat geschrieben:Ich habe mal eine Überweisung erbeten für den Orthopäden. Da stand dann "Lendenwirbelsäulensyndrom" drauf. Tatsächlich geht's meinem Rücken super und eigentlich hatte ich ein Schienbeinkantensyndrom.

Also "Überforderungssyndrom" haben die vermutlich gewählt, weil es auf alle Patienten zutrifft, die zum Psychotherapeuten gehen. Mit irgendwas kommen die nicht klar - also Überforderungssyndrom.

Wahrscheinlich hast du da tatsächlich Recht aber ich dachte nur noch "Gott, was stimmt denn jetzt wieder nicht mit mir?" und mir hat das wirklich im ersten Moment Angst gemacht...

Hallo kleiner Engel,

KleinerEngel hat geschrieben: Und wenn die PTBS und die DIS nicht wären könnte ich später in einem sozialen Beruf arbeiten was ehrlich gesagt auch mein größter Wunsch ist... daher wäre mir "Überforderung" deutlich lieber als das andere... von daher spielt das schon irgendwo eine Rolle...

Da fällt mir noch ein nettes Zitat für Dich ein:

"Die Hummel hat 0,7 qcm Flügelfläche bei 1,2 Gramm Gewicht!

Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik (die Physiker wissen) ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen!

DIE HUMMEL WEIß DAS ABER NICHT UND FLIEGT EINFACH!!!"

Und natürlich habe ich Recht. Ich habe immer Recht.

Verlasse Dich mal weniger auf irgendwelche Ärzte und was die sagen. Die sind auch nur Menschen - und fehlbar. Mach Dein Ding.

LG

Sophie

Hm okay

Also was den sozialen Beruf betrifft wird dir hier niemand sagen können was bei dir möglich ist und was nicht. Das musst du selber rausfinden.
Wenn du wirklich multiple bist ist das natürlich nochmal schwieriger.

Ich habe zwar eine dissoziaitve Störung, aber keine DIS... das ist ja nochmal ein großer Unterschied.

Wenn du komplett abgespaltene Anteile hast und auf der Arbeit switcht wäre das natürlich nicht von Vorteil. Je nachdem welchen Charakter, welches Alter du dann annimmst, kann es natürlich sein dass du nicht mehr in der Lage bist die Vernatwortung für deine Klienten zu übernehmen. Und da wird es dann natürlcih kritisch. Stell mal vor du wirst ne 7 jähriges Mädchen ? Oder nen erwachsenen Mann als Anteil, der vllt. garnichts vom sozialen Bereich versteht ? Ich weiß ja nicht was du für Anteile hast .

Aber das heißt nicht dass man nicht an sich arbeiten und viel schaffen kann. Ziel bei einer Traumatherapie bei DIS ist es ja, dass die Anteile irgendwann integriert werden, ein inneres Team ergeben und zusammenarbeiten. Dann kann man auch echt viel schaffen. Aber es ist halt einfach echt harter langer Weg. Damit möchte ich dich nicht entmutigen. Im Gegenteil . Aber du weißt ja selber dass es hart ist.

Ich stehe selber am Anfang meiner Traumaarbeit. Es kommt mir vor wie ein eeeeeeeeeeeewiger langer Weg. Aber egal. Ich weiß dass es dann besser wird. Und deswegen geh ich .