na du,
auch ich bin jetzt seit einem monat aus der klinik raus und nur ambulant in behandlung..
und auch ich muss sagen, dass ich dass gefühl hab, dass alles wieder in die selbe richtung läuft.
ich hab teilweise auch in der klinik nicht vollständig aufhören können, auch dort ging es auf und ab, wobei
die höhenflüge wirklich überwogen haben

seit ich zuhause bin, läuft alles nicht mehr so super..
manchmal geht es ein paar tage gut, dann wieder viele tage schlecht, aber ich versuche mir immer
vor augen zu halten, was denn bereits besser läuft. so kann ich beispielsweise die FAs viel besser
kontrollieren, besser hinauszögern, vermeiden oder irgendwie umgehen, das wäre vor meinem
klinikaufenthalt UNMÖGLICH gewesen.

was mir auch sehr geholfen hat, ist der kontakt zu den
anderen patientinnen. dies hat mir einerseits sozial viel gebracht, andererseits allerdings auch als
abschreckende beispiele. ich habe vieles gesehen und erlebt und mir geschworen nie, nie, nie, nie
mehr aufhören zu kämpfen!! ich möchte nieee mehr an den punkt kommen, wo ich in diese
gleichgültigkeit falle!!!

ich möchte nieee mehr entschuldigungen suchen, warum es nicht geht,
warum ich keine kraft mehr hab, warum ich noch immer krank bin und warum ich daraus nicht raus
möchte..!! wenn ich da raus will, dann muss ich auf die zähne beissen, da gelten keine entschuldigungen
und keine ausreden!! klar, ist es nicht einfach, aber ich möcht mich nicht mehr hängen lassen, was nicht heisst,
dass es mir nicht schlecht gehen darf, aber ich möchte mich nie mehr tatenlos hinter meiner krankheit verstecken.
ich weiss, dass die zeit hart ist, aber ich habe die hoffnung noch in meinem herzen, die sehnsucht nach der
lebensleichtigkeit, nach der unbeschwerten zeit

für mich war die klinik auch eine zeit in der ich mich sicher gefühlt habe, jedoch auch oft einsam und
voller sehnsucht nach meinen lieben zuhause! die zeit in der klinik war für mich sehr angenehm, ich war
von meiner verantwortung befreit und all die "alltagsgefahren" waren vorübergehend gebannt. (alleine einkaufen etc.)
aber ich weiss, dass ich mich nicht ein leben lang vor diesen herauforderungen drücken kann und dass
ich schlussendlich wieder selbst die verantwortung für mein leben tragen muss und möchte.
ich zweifle nach FAs auch, ob mir der klinikaufenthalt überhaupt was genützt hat, ob
ich überhaupt einmal wieder ein lebenswertes leben leben kann..
aber ich weiss: von nichts kommt nichts und nichts kommt.
nur wenn ICH kämpfe, und sei es minute für minute wieder von neuem, kämpfen muss ICH.
nur ICH kann mich da raus holen, mit unterstützung vielleicht, welche mir so hilft, dass ich
weiter kämpfen kann, nicht aber für mich kämpft! Wenn ich nicht mehr kämpfe, so kann mir auch
keiner mehr helfen. oft habe ich gesagt, ich hätte angst, nicht mehr kämpfen zu wollen, doch liegt
das problem meist im aufwand, den ich bringen muss, im opfer, dass ich bringen muss, in der
angst, welche ich überwinden muss. aber all dies ist überwindbar!! wenn ich etwas wirklich will,
also wirklich bereit bin, dafür zu kämpfen, mich selbst zu überwinden, dann erreiche ich das auch!!
und das habe ich in der klinik gelernt!
KEINE AUSREDEN! erklären darfst du immer alles, reden kannst du immer über alles, aber entschuldigen
kannst du nicht, denn du hast immer immer die chance, aktiv daran etwas zu tun. es gibt immer eine
möglichkeit, etwas zu ändern. wenn du WILLST.
Willst du es nicht, dann willst du die krankheit, kannst die krankheit noch nicht loslassen und
kannst dich nicht überwinden, hast dich noch nicht gegen sie entschieden. auch das ist kein
verbrechen, doch dazu muss man auch stehen können. finde ich. denn zu sagen "ich will ja,
ABER...." finde ich schlimmer als zu sagen "ich brauche die krankheit noch.."
sorry mal kreuz und quer mein gedankenchaos..
halte die immer vor auge was du möchtest!! und lass dich niemals hängen...
immer wieder aufstehen, weitergehen, aufstehen, weitergehen, aufstehen, weitergehen,....
du wirst in deinem leben noch oft fallen, sei es gesundheitlich oder auch sonst, auf und ab geht es immer immer immer..
das einzige, was du tun kannst, und was ich für stark und mutig halte, ist immer wieder aufzustehen, nach vorne zu
schauen und durchzubeissen!

leaniluuu