Re: and again ... Therapie ...

#2
Hm, nachdem dir noch keiner geantwortet hat, werd ich das mal machen:

Also erst mal Gratulation zu deiner Entscheidung dir helfen zu lassen! :) Und auch dafür, dass du's zumindest geschafft hast, die FAs zu reduzieren.

Um deine Fragen zu beantworten musst allerdings erst noch du ein paar Fragen beantworten:

Kommst du aus Ö oder Dtld?
Bist du selbstversichert oder mitversichert?
Wenn du aus Ö bist: welche Versicherung?
Könntest du dir theoretisch eine ambulante Therapie (ca. 100€ pro Woche) selbst zahlen?

gglg, Kibi
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Sa Mai 28, 2011 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
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-Hans Manz-

Re: and again ... Therapie ...

#4
Ok, in Dtld bin ich leider nicht soooo versiert, da ich selbst aus Ö bin, werd aber versuchen dir so gut es geht weiterzuhelfen.

Wenn du stationär gehen möchtest musst du das vorher bei deiner KK beantragen, deine Eltern würden das mitbekommen, da du bei ihnen mitversichert bist, sonst nur die, denen du's erzählen willst. Sonst kannst du's ja als "Kur" für Rückenschmerzen oder was auch immer betiteln oder halt gar nix sagen. Also ich bin laaange in ambulanter Therapie gewesen, bevor ich's wem erzählt habe, das ist gar nicht aufgefallen. Sollte es mit der Bewilligung für die stat. Therapie Probleme geben, würde ich dir Freyung ans Herz legen, dafür brauchst du nämlich keine Erlaubnis von der KK, sondern nur eine Einweisung, weil's "nur" die psychosomatische Station des Krankenhauses ist und keine Reha. Da gibt's sicher auch andere Krankenhäuser, bei denen das so ist, wissen tu ich's nur von Ananke in Freyung. Ansonsten sind die bekanntesten und wohl auch erfahrensten Kliniken Roseneck in Prien und die Klinik am Korso - je nachdem, ob du im Süden oder im Norden wohnst. Mit den Anträgen und so kann dir dein Hausarzt helfen, der wäre der erste Ansprechpartner. Kannst du dem/der vertrauen? Eine stat. Therapie selbst finanzieren ist eher ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man kein Millionär ist, aber da sollte das mit der Finanzierung schon klappen. Die Therapie dauert dann meist etwa 3 Monate, es gibt aber immer lange Wartezeiten (einige Monate)

Du solltest auf alle Fälle nach der stationären Thera ambulant weitermachen. Da sind die Krankenkassenplätze in Dtld (und auch in Ö) leider seeeehr rar und man muss Monate- bis Jahrelang auf einen Platz warten. Zumindest in Ö bekommt man aber sehr rasch was, wenn man privat zahlt, das würde dann eben so um die 100€ pro Sitzung kosten. In Dtld gibts v.a. Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Therapie und Psychoanalyse, in Ö ist das Angebot da etwas breiter gefächert.

Darf man fragen, warum du meinst, dass stationär die bessere Variante ist? Ich will dir das Recht darauf keinesfalls absprechen, aber gerade wegen dem "möglichst wenige sollten wissen, dass ich B habe", wäre doch eine ambulante angenehmer? Es sei denn, du bist lebensbedrohlich untergewichtig, oder hast starke körperliche Folgeerscheinungen, dann wird wohl an der stationären Therapie kein Weg vorbei führen...

Vielleicht gibt es ja in deiner Gegend eine Beratungsstelle, die dir bei der Suche nach der richtigen Hilfe Beiseite stehen könnte, google doch mal! Ansonsten wäre wie gesagt die erste Anlaufstelle der Hausarzt.

Ich wünsch dir viel Erfolg und Mut, wenn du noch Fragen hast: Einfach fragen. ;)

gglg, Kibi
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Re: and again ... Therapie ...

#6
Also eine stationäre Therapie geht wohl nur über den Hausarzt, aber du kannst ja mal in der Beratungstelle nachfragen, die kennen sich da sicher besser aus. Ich war noch nie stationär, von daher kann ich dir wegen Papierkram und so leider nicht helfen.

Hm, ich will dir das stationär gehen sicher nicht ausreden, aber ich würd dir gerne noch etwas zum Überlegen geben, weil ich mich damals in einer ähnlichen Situation anders entschieden habe: Bei mir war's am Anfang auch so, dass ich - sobald ich weg war von zuhause - problemlos essen konnte, sobald ich zurückkam wieder voll in der ES drin war. Und für mich war damals stationär schon alleine deshalb keine Option, weil's ja außerhalb von zuhause ohnehin funktioniert, die Hilfe brauchte ich dort, wo es mir essenmäßig schlecht ging: zuhause. Habe eine ambulante Therapie begonnen und hatte sicherlich auch viele Rückschläge, zum Teil ist die Essstörung in der Therapie sogar noch schlimmer geworden, aber jetzt nach 2 Jahren Therapie sehe ich Licht am Ende der Dunkelheit: Ich habe seit 45 Tagen nur 3mal Erbrochen! :)

Naja, vielleicht ist es am besten, du suchst dir mal eine Beratungsstelle raus und sprichst einmal mit denen, die können dir da sicher weiterhelfen, was für dich am besten ist und welche Schritte du am besten unternimmst! :) Hast du schon geschaut, ob's eine in deiner Nähe gibt?

Viel Glück,
Kibi
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-Hans Manz-

Re: and again ... Therapie ...

#8
Hi! :)

Naja, sollte nur ein Denkanstoß sein, dass mit der ambulanten Therapie. ;) Ich selbst studiere Medizin und dachte mir zu Beginn, dass ich definitiv keine Zeit haben würde für Therapie. Ich habe das sogar in meinem ersten Beratungssgespräch so kommuniziert: Ich habe einen total netten Psych-Prof von uns, der sich auf das Thema ES spezialisiert hat - kontaktiert, um ihn zu fragen, ob das, was ich habe, denn eine ES sei. Ich habe mit ihm einen Termin ausgemacht und mit ihm gesprochen, aber er war sich unsicher, wie er mich einschätzen soll und bat mich Fragebögen auszufüllen, um zu sehen "ob ich engmaschige Betreuung bräuchte". Niun, ich bin in das Gespräch gegangen, mit der Erwartung, dass er die Augen verdreht und meint, dass sei keine ES, daher war ich auch nicht darauf vorbereitet, dass ich Zeit für Therapien aufopfern muss. Ich erklärte ihm, dass ich für Therapie eh keine Zeit haben würde und er sah mich nur mit lieb-ernsten Blick an und meinte ganz ruhig "Naja, wenn's notwendig ist, dann geht's halt nicht anders" und nach Durchschau der Fragebögen war für ihn klar: Es geht nicht anders. Es musste sich also ausgehen und ich habe einen Versuch gewagt und nicht bereut! Natürlich nimmt es viel Zeit in Anspruch, weil es nicht nur die eine Stunde reden ist, sondern es beschäftigt einem danach noch weiter, worüber man geredet hat und so braucht es auch danach noch Zeit, aber es ist absolut machbar! Es hat mir oft sogar Kraft gegeben, die ich ohne der Therapie nicht gehabt hätte! Also es ist DEFINITIV hinzubekommen!!!

Ich kann dir nur dazu anraten deinen Mut zusammenzunehmen und bei der Beratungsstelle anzurufen, um einen Termin auszumachen - es wird nicht besser, wenn du länger darauf wartest! ;)

Was meinst du mit der Frage, wie das mit der amb. Thera abläuft? Wie eine Therapie aussieht? Oder das organisatorische?
lientje hat geschrieben:Ist aber echt toll das du es jetzt so gut hinbekommt, kostet unheimlich viel Kraft, nicht ?! Na dann auf die nächsten 45 Tage
Danke für deinen Zuspruch! :) Nun, es gibt Momente, wo es anstrengend ist, ja, keine Frage. Aber die meiste Zeit geht's ganz gut und ohne viel Überwindung. Und es ist wahnsinnig schön ohne ES! :) Ich habe oft versucht durch Anstrengung von der ES loszukommen, aber das klappt nicht, solange die Hintergründe noch da sind. Es hat lange gebraucht, aber ich bin durch die Therapie an einen Punkt angelangt, wo ich die ES nicht mehr brauche und sie langsam aber sicher ablegen kann. Noch stehe ich auf wackeligen Beinen, zu lange war die ES eine Krücke für mich, aber selbst wenn ich wieder hinfallen und rückfällig werden sollte, weiß ich jetzt, dass ich noch alleine stehen kann! :) Und du kannst das auch schaffen!!!

Toi-toi-toi!
Kibi
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-Hans Manz-

Re: and again ... Therapie ...

#10
Also ich würde definitiv nicht bis zum Ende der Ausbildung warten. Und auch wenn du erst danach stationär gehst wirst du danach weiterhin ambulante Betreuung brauchen. Probier's doch mal aus, aufhören kannst du immer noch, wenn du dann sagst, dass es sich gar nicht ausgeht, wovon ich aber absolut nicht ausgehe. Wie gesagt: Es ist bei mir auch gegangen, obwohl ich dachte keine Sekunde meiner Zeit opfern zu können. Und eine Therapie wirkt umso besser, je früher du sie beginnst, also ist hinausschieben keine so gute Idee. ;)
lientje hat geschrieben:Ja,genau. Ich meine wie eine Therapie aussieht und wie die organisatorischen Sachen ablaufen.
Hm, also wie eine Therapie aussieht, das findest du hier recht oft beschrieben, rechts oben hast du den Button "Suche". Und das organisatrische, da kenn ich mich in Dtld wie gesagt nicht sooo gut aus, da kann dir am besten die Beratungsstelle helfen.

Hmmm, wenn ich dir jetzt sage, ich möchte, dass du bis Di Abend die Beratungsstelle angerufen hast, glaubst du schaffst du das? Manchmal braucht man ja Druck von außen, um es durchzuziehen... Also ich würd mich auf alle Fälle freuen, wenn ich übermorgen deine Erfolgsmeldung hier lese! :)

gglg, Kibi
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Re: and again ... Therapie ...

#14
Hattest du deinen Termin schon? Ich find's super, dass du dich getraut und dir einen Termin ausgemacht hast!! Ich selbst war leider nie in einer Beratungsstelle, aber zwei Gespräche, die damit wohl vergleichbar waren, kann dir aber versichern, dass die Leute dort dir nur helfen wollen und es gewohnt sind, wenn man nervös und ängstlich ist! ;) Bei den zwei Gesprächen habe ich meine Vorgeschichte erzählt und sie haben mir gesagt, wie/wo ich Hilfe bekommen könnte. Alles sehr locker...

Vielleicht findest du ja Berichte über die Suchfunktion (rechts oben)?

Ich drück dir die Daumen, vielleicht willst du ja nachher erzählen,
Kibi
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Re: and again ... Therapie ...

#15
Ach ja... Und wenn deine Angst ist, nichts herauszubekommen: Vielleicht magst du dir ja Stichpunkte aufschreiben? Oder vielleicht magst du deine Probleme als Brief ausformulieren, den du ihnen geben kannst, wenn wirklich nix geht?
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