lilaBleistift hat geschrieben:Hey Leute,
die Headline sagt eigentlich alles. Hab heute bei einem Therapeuten angerufen und mir einen Termin für nächste Woche geben lassen. Aber was bringt das? Was genau war meine Intention, wenn ich genau weiß, dass B* so ein fester Bestandteil von mir ist, ich mich darüber definiere, so dass diese Theraphie sowieso nicht hilft...? Ich finde es gut so, abgesehen von den Zeitpunkten, an denen ich nichts mehr rausbekomme. B* hilft mir in dem Sinne.
Was für bescheuerte Sätze. Wünschte, ich könnte normal denken.
Hallo lilaBleistift,
Ich denke, dass du wohl aus verschiedenen Gründen gemerkt hast, dass die Bulimie wirklich eine Krankheit ist und krank sein ist nicht gut.
Wenn ich das: "Aber was bringt das? Was genau war meine Intention, wenn ich genau weiß, dass B* so ein fester Bestandteil von mir ist, ich mich darüber definiere, so dass diese Theraphie sowieso nicht hilft...? Ich finde es gut so, abgesehen von den Zeitpunkten, an denen ich nichts mehr rausbekomme. B* hilft mir in dem Sinne." lese dann kommt mir das sehr schön geredet vor und es hört sich nach einer gemütlichen Einstellung an. Natürlich ist es nicht einfach und locker flockig eine Therapie zu machen. Natürlich ist es einfacher in alten Mustern zu verharren. Es erfordert Kraft, Geduld und einen starken Willen und selbst dann kann es immer wieder zu Rückschlägen kommen.
Ich habe mir auch lange Zeit die Krankheit schön geredet und hatte 5 Jahre lang nicht einmal die Kraft und den Mut mir einen Therapeuten zu suchen.
Was genau meinst du mit "Ich finde es gut so, abgesehen von den Zeitpunkten, an denen ich nichts mehr rausbekomme." ?
Was ist "es"? Dein Leben? Findest du dein Leben gut, weil du erbrechen darfst und dich immer mehr zerstörst?
Ich glaube dir ehrlich gesagt nicht, dass du es "gut so" findest, denn dann hättest du garnicht erst an eine Therapie gedacht. Wozu sollte man den zu einem Therapeuten gehen, wenn eh alles gut ist?
Ich kann mir vorstellen, dass du Zweifel hast, dass du Angst hast, dass die Therapie daneben gehen könnte. Aber ich sage dir etwas: Nur DU kannst entscheiden wie weit die Bulimie in dein Leben tritt und es beeinflusst.
Den Therapieverlauf bestimmst zu 90% du selbst, wenn du einmal einen halbwegs fähigen Therapeuten findest, zu dem du ein gutes Verhältnis aufbauen kannst.
Ich wünsche dir nur das Beste und finde es sehr gut, dass du den Schritt gegangen bist und ich halte dir die Daumen, dass du noch viele weitere Schritte in Richtung Gesundheit gehen kannst, denn du hast dir ein gesundes Leben verdient.
Liebe Grüße,
Cooky