Hallo Sabriel,
Ja, ganz schön viele Mahlzeiten. Nach diesem Schema musste ich vor einem Jahr in der Klinik auch essen und ich dachte immer "Es ist zuviel, es ist zuviel - oh Gott, ich nehm zu". Aber durch das regelmäßige und ausgewogene Essen war dies nicht der Fall.
Versuche mal beim Essen aufmerksam zu sein, ab wann du satt bist und versuche das zu üben, falls du jemand bist, der kein Sättigungsgefühl kennt. Manche merken ja erst, dass sie satt sind, wenn sie wirklich schon übersättigt sind.
Lass dir Zeit beim Essen und spüre gut nach, wie es deinem Körper geht, was in dir gefühlsmäßig vorgeht, etc. Das Sättigungsgefühl kam bei dein meisten Mitpatienten in der Klinik nach ca. 4-6 Wochen wieder und sie konnten lernen sich darauf zu verlassen. Das ist so der Normbereich wurde mir von meiner damaligen Thera gesagt, denn ich hatte es schon nach 2 Wochen.
Was ich sagen will: Achte auf das Sättigungsgefühl, weil ich kann mir vorstellen ein solcher Plan scheitert dann, wenn du dich beispielsqweise an deinem Mann orientierst, 2-3 Teller am Mittag isst, aber schon nach einem satt wärst. Es ist wichtig herauszufinden, was DU brauchst.
Als Zwischenmahlzeiten eignen sich Obst und am Nachmittag evtl mal was Süßes? Ein kleines Stück Kuchen oder sonst was, wenn du der Typ bist, der am Nachmittag Zucker brauchst.
Wenns am Anfang nicht gleich klappt und du evtl. zunehmen solltest, dann scghmeiß es nicht gleich hin sondern versuch noch genauer nachzuspüren, was du brauchst, wieviel du brauchst... Du sollst weder total übersättigt sein, noch mit knurrendem Magen herumrennen. Gib dir Zeit das herauszufinden, womit du dich am Besten fühlst.
Hast du schon mal über einen Klinikaufenthalt nachgedacht? In einer Klinik für Essstörungen wäre es wesentlich leichter als daheim nach so einem Plan zu essen. Und was auch sehr hilft:
Wir mussten nach jeder Mahlzeit noch eine halbe Stunde lang Tagebuch führen.
1. Was und wieviel wirgegessen haben
2. Wie groß der Hunger war, ob überhaupt Hunger da war
3. Wie wir uns emotional vorm Essen gefühlt hatten
4. Wie es uns während des Essens ging
5. Wie wir gegessen haben (geschlungen, langsam genossen, abwesend und nichts mitbekommen, etc)
6. Ob ein Sättigungsgefühl kam und wenn ja, wann
7. Wie es uns danach ging emotional
8. Wie es uns danach ging körperlich
9. Falls wir Maßnahmen wie Erbrechen oder Sport oder Ähnliches ergriffen haben, warum und welche Gedanken, Gefühle, spielten mit rein
10. Wie wir danach darüber dachten
Also das ist ähnlich wie der Plan von Anad und sehr hilfreich, auch wenn es Zeit kostet das so genau zu protokollieren: Es hilft. Sehr wichtig ist auch, dass du in einem solchen Protokoll möglichst genau auf deine Gefühle achtest und möglichst viel deine Gefühle aufschreibst um sie wieder besser und bewusster wahrzunehmen.
Wegen der Mengen: Versuch auf deinen Körper hören zu lernen, er weiß was du brauchst.
Wegen des Gewichts: Versuche deinen Körper zu akzeptieren. Wenn er ein bestimmtes Gewicht haben möchte, was dir nicht passt, dann ist es leider nun mal so, aber es ist doch wichtiger, dass du gesund bist und das System funktioniert

Ich weiß es ist schwer, denn ich bin am unteren Rand ÜG und muss auch damit leben, bin unglücklich und wäre lieber wieder NG. Bin aber froh, dass es mir körperlich besser geht.
Wegen dem WAS du essen solltest: Wie wärs mal mit einer Ernährungsberatung? Du sollst nichts meiden, weder Zucker noch Fett, aber es auch lernen in Maßen zu essen.
So, das wäre erst mal mein Statement dazu.
Alles Liebe,
Naturelle