bulimie.at - das Forum

Hallo ihr Lieben,

Am 23 Jan. komme ich in eine Klinik für 6- 8 Wochen. Mein Problem: wie und was sage ich meiner 8 jährigen Tochter?
Wie bringe ich es ihr so bei, dass sie kein Trauma oder Verlustängste bekommt? Ich habe ein so schlechtes Gewissen...lasse ich sie im Stich?

Ihr Papa wohnt 200 km von uns entfernt, und mein jetziger Partner der ständig beruflich im Ausland ist, kann sich nicht um sie kümmern...meine Mutter reist extra von weit weg zu uns damit sie sich um die Kleine kümmern kann. Eine Haushaltshilfe kam für mich nicht in Frage.

Was würdet ihr eurem Kind sagen?


Hoffe auf baldige Antwort....mir geht es im Moment eecht super beschissen...und umso mehr der Termin anrückt desto schlimmer werden all meine Gefühle....(((

Liebe Grüße

Also ein Trauma wird sie wohl nicht bekommen, wenn du für ein paar Wochen weg bist. Sag ihr, dass du krank bist und Hilfe brauchst, dass du für diese Hilfe weg sein musst. Das Wort Bulimie oder Essstörung würd ich dabei außenvor lassen. Allerdings weiß ich nich so recht, was eine Achtjährige nachvollziehen und verstehen kann. Vielleicht kannst du ihr ja mehr erklären, wenn du wieder da bist.

Danke dir für die Antwort, ist lieb von dir. Aber ich bin da anderer Meinung... es sind ja nicht ein paar Wochen sonder fast/bis 2 Mon.

also , ich habe 4 kids und als ich das Erste Mal in eine Klinik kam, war die Jüngste 4. War sehr schwierig für die Kids, denn wir sagten nicht was los ist.
Ca. 2-3 Jahre drauf(war in der Zwischenzeit immer mal wieder in der Klinik und es ging mir oft sehr schlecht-Bulimi ist nur nebenefekt-) haben wir den Kids gesagt, was los wäre und zwar mit proffesioneller Hilfe. Sprich meine Thera hat es meinen Mädels gesagt und der Thera von meinem Mann meine jüngeren Sohn. Fakt war, dass mein Sohn total erleichtert war, als man es ihm erklärt, weil er bis dato immer glaubte, dass er an allem Schuld wäre.
Und meine JÜngste wusste auch nicht bescheid und war dann total erleichtert , weil sie dann eben endlch begriff was los war(war zu dem Zeipunkt 7-8)
WAs ich damit sagen will, ist, dass man soweit möglich mit offenen Karten spielen sollte. Ich weiß ja nicht was du für eine Vorgeschichte hast, aber naja rede mit ihr und wenn sie dir Fragen stellt, dann bitte beantworte sie ehrlich!!!!!!!!!1
DAs ist meine Meinung!!!!!!!!!!

cogito

Liebe cogito,
ich danke dir für die Antwort, sie bestärkt mich in dem was ich dachte.
Ja ich glaube dass ich meine Therapeutin miteinbeziehen werde, vielleicht kann sie mir helfen die richtigen Worte und Formulierung für dieses Alter zu finden. Eine 8 Jährige versteht schon sehr viel aber manchmal erwartet man auch zu viel von den Kleinen. Ich möchte meiner Tochter nicht schaden, und gleichzeitig mit einem guten Gefühl gehen können.

Lieben Dank nochmal.

miss kitty

viele Mütter fahren z.B. auch mal in "Kur".
Deinen Klinikaufenthalt könnte man also auch als diese bezeichnen. Hört sich nicht so schlimm an und du must nicht versuchen deinem Kind etwas zu erklären, was es in seinem Alter her noch nicht verstehen kann. Es könnte eine Überforderung für das Kind sein.

Ich habe auch Kinder und weiß nicht, ob sie es in dem Alter von 7-10 Jahren
schon verstehen können. Zudem hätte ich Angst, dass mein Kind, wenn es davon erfährt
auch irgendwann in eine ES rutschen könnte.
Es könnte eine Belastung für die Psyche des Kindes werden keine Frage. Andere Krankheiten
kann man irgendwie erklären, aber eine ES??
Ich bin mir da nicht so sicher.

lg
hello-again

Ich habe keine Kinder, aber naja, ich war einmal ein Kind. Und wenn ich eins 100% sagen kann: Wenn mir meine Mutter so etwas wichtiges verschwiegen hätte, dann wäre mein Vertrauen in sie sehr stark erschüttert gewesen! Also meine Meinung ist: Geheimnisse und Lügen sind pures Gift! Sei ehrlich mit ihr, beantworte ihre Fragen, erkläre ihr, was sie wissen will und erkläre ihr vor allem, dass das eine Krankheit ist und sie nichts(!) dafür kann! Ist aber nur eine einzelne kleine Meinung, nicht die einzige, große Wahrheit! Was sagt denn deine Thera dazu? Die Idee sie miteinzubeziehen, find ich schon mal super - weiß deine Tochter, dass du in Therapie bist und warum? Ich würde aber auch nicht mehr ewig damit warten, es ist besser, wenn sie Zeit hat, um sich darauf einzustellen.

Und noch was: DU kennst deine Tochter am besten, also vertraue auf DEIN Bauchgefühl! Wir hier können niemals auf eure spezifische Situation Rücksicht nehmen - wir kennen sie nicht.

Ich drücke die Daumen für dich und deine Tochter,
Hörnchen

Ich habe auch keine Kinder, würde jedohch trotzdem gerne etwas dazu sagen.

Als ich im Alter deiner Tochter war, war meine Mutter für mehrere Wochen nicht zu hause bei uns und ich kann ganz sicher sagen das ich kein Trauma oder ähnliches davon getragen habe wovor du ja auch angst hast.
Ich muss sogar sagen, dass ich mich nurnoch schwer an die Zeit erinnern kann. Ich war nach der Schule immer bei einer Nachbarin zum Mittagessen und ich erinnere mich nurnoch an einen Besuch bei meiner Mutter im Krankenhaus, alles andere habe ich mittlerweile vergessen. ich denke also nicht das es ein traumatisches oder sehr einschneidenes Erlebnis war ein paar Wochen ohne meine Mutter zu sein.
Sicher ist jedes Kind anders und ich kann da nur für mich sprechen, aber ich denke du solltest in jedem Fall mit deiner Tochter sprechen. Es macht es nur noch schwerer für sie wenn du auf einmal weg bist und sie nicht weiß wieso und wo du bist.

LG
Bibi

hello-again hat geschrieben:Zudem hätte ich Angst, dass mein Kind, wenn es davon erfährt
auch irgendwann in eine ES rutschen könnte.

Das verhinderst du aber nicht, indem Du so tust, als hättest Du keine ES. Ich hatte auch eine Mutter, die mir recht überzeugend vorgespielt hat, sie ist normal. vermutlich glaubt sie auch noch selbst da dran. Irgendwann hat sie mir dann mal gebeichtet, dass sie doch eine Sucht hat. Da war ich mit der Bulimie shcon wieder fertig. Ich denke, selbst wenn ich als Kind bewusst nichts gemerkt habe und ihr das nicht mal glauben konnte, dass sie süchtig sein soll, hat es auf mich gewirkt. Die Art, mit anderen Menschen umzugehen oder mit Problemen ist ja verändert, und das kannst du nicht einfach weg wischen, indem Du so tust als sei nichts. Du bist ein Vorbild für Deine Kinder und ein Orientierungspunkt, ob Du es willst oder nicht. Genauer gesagt sogar: Ob sie es wollen oder nicht. Ich habe so viele Verhaltensweisen und Probleme, die meine Mutter offensichtlich auch hat. Dabei wollte ich nie werden wie sie.

Vielen, vielen Dank für eure Antworten!
Ich werde euch sobald ich es der Kleinen gesagt habe, berichten wie sie es aufgenommen hat.
Ich werde ihr aber nicht von der ES erzählen, das hat in ihrem jungen Leben nichts verloren. Aber ich werde ihr erklären dass ich krank bin und Hilfe brauche um wieder gesund zu werden...alle Fragen die daraus resultieren werde ich ihr natürlich beantworten...aber ich werde dem Kind nicht unnötig irgendwelche Dinge auf die Nase binden oder Verhaltensweisen oder Sympthome der ES erklären. Man kann auch Kinder auf dumme Ideen bringen.
"Wenn die Mama spücken muss wenn es ihr schlecht geht, dann muss oder kann ich das auch"....


Bis die Tage!
Herzliche Grüße

miss kitty