Klinik: auf Es spezialisiert oder nicht?

#1
hallo, würde mich mal interessieren, was ihr für sinnvoller haltet: stationärer Aufenthalt in einer auf Essstörungen spezialisierten KLinik oder einer nicht-spezialisierten??

ich möchte für nächstes jahr einenklinikaufenthalt anpeilen, wann weiß ich noch nicht so genau, kommt drauf an, wann ich mit der Uni fertig bin. war schon zwimal in kliniken (einmal Reha, einmal Krankenhaus) und möchte dieses mal "alles richtig" machen, zumindest so weit das geht.

Was glaubt ihr, was besser ist und warum?

LG
how soon is now?

Re: Klinik: auf Es spezialisiert oder nicht?

#2
Also ich bin der Meinung, dass muss jeder für sich selbst entscheiden!

Ich kann dir kurz meine Auffassung davon sagen, würde ich heute noch einmal in eine Klinik gehen (oder ambulante Therapie) - egal, ich würde in eine Klinik gehen die nicht auf Essstörungen spezialisiert ist, einfach aus folgendem Grund: Da ich es "besser" finde, mit Menschen an einem Tisch zu sitzen die (zumind. teilweise) einen normalen Umgang mit dem Essen pflegen, und nicht ausschließlich ES Patienten, da ich es damals als ich in der Klinik war als äußert schwierig und unangenehm empfand, wenn 10 Leute am Tisch sitzen und machen einem das Essen noch madiger und ekeln sich gemeinsam.
Mir denkt noch ein anderer Tisch (andem ich nicht sas), dort waren mehr Patienten mit Depressionen und Angst/Zwangsstörungen; ich schaute oft hinüber und mir tat das besser als an dem Tisch mit lauter bulimischen und magersüchtigen Patienten zu sitzen, die sich noch während des Essens getriggert haben!!
Ich finde es viel sinnvoller ES´ler mit "normalen" Essverhalten Anderer zu konfrontieren anstatt nur in diesem Kreis zu sitzen.

...und ja klar gibt es in so einer Klinik auch unterschiedl. fortgeschrittene Patienten, aber ich fand es trotzdem äußerst schwer!

Aber das war jetzt nur meine ganz persönliche Meinung (die ich auch weiterhin so vertrete, auch jetzt im normalen Alltag)!!!
Mir hilft das ungemein mich daran zu orientieren und sehe mich darin irgendwie bestätigt, normal Essen zu dürfen etc.


Liebe Grüße
Jule
Bild
! ;)

Re: Klinik: auf Es spezialisiert oder nicht?

#3
hi,

Ich war in einer auf die ES spezialisierten Klinik, der Klinik am Korso in NRW. :wink:

Ich denke mal, es ist besser, da Du viele Mitkämpfenden hast. Alle kämpfen mit dem Essen. Und in normalen Kliniken sind ja manchmal nur sehr wenige ESler da.. :roll:

lg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Klinik: auf Es spezialisiert oder nicht?

#4
Erstmal danke für eure antworten!

Wie Jule geschrieben hat, habe ich auch oft den gedanken, dass es mir leichter fallen würde, zu essen, wenn ich nicht mit Essgestörten zusammen bin. allerdings haben mir die vereinzelten essgestörten bei meinem ersten klinikaufenthalt schon gereicht, um für mich das essen zu erschweren. bin ins UG abgerutscht, wo ich vorher noch nie dran war (und auch längst nicht mehr bin ;) ) dass es beim essen in den kliniken, in denen ich war, gar keine hilfestellungen gab, fand ich doch schwierig. die seite in mir, die die ES behalten wollte, konnte so die seite, die gesund werden will, dehr leicht manipulieren. Bei meinem 2. Klinikaufenthalt (Krankenhaus), konnte man sogar 24h am Tag in die Küche... DAS war auch schwierig!

Ich frage ich mich dann auch, ob die Essstörung bei einer Klinik, die nicht auf ES spezialisiert ist, nicht vielleicht bei der behandlung zu kurz kommt? Diese Erfahrung habe ich bei meinen beiden Klinikaufenthalten gemacht. Also würde ich mich hierbei Cocorico anschließen... Wobei: sich zu sehr auf die essstörung zu fixieren könnte ich mir dann auch schon wieder gefährlich vorstelllen.. :roll: hm ich weiß einfach nicht..

hmm und ja, bei mir ist noch eine Persönlichkeitsstörung und Depressionen diagnostiziert. Allerdings kann ich nicht sagen, dass diese Beschwerden außerhalb meiner einzeltherapie berücksichtigt wurden. und einzelthera gibt es ja in jeder klinik...

Gruß
how soon is now?
cron