Meine Therapie

#1
Hi,

ich möchte einen neuen threat aufmachen, weil ich einen neuen Abschnitt in meinem Leben anfangen will, kann und muß.

Ich habe - endlich mal - alte Klamotten radikal rausgeschmissen, so dass ich am Morgen jetzt nicht mehr in Bergen von Kleidern (die teils echt uralt waren) 'ersticke'.
Ich hatte mich nie getraut, diese Kleider rauszuwerfen, weil ich dachte: Oh Gott, ne, die haben doch was gekostet, kannst du nicht machen, kann man alles bestimmt irgendwann nochmal raushohlen.


Und ich muß das jedenfalls mit noch mehr Dingen so machen, bis im Ende nur noch das übrig bleibt, was ich auch wirklich haben will, und was mir was "bringt" und bedeutet.

Auch in meinem Kopf und in meinem Herz muß ich das so machen.

Laona

Re: Meine Therapie

#2
Ich war an falschen Leuten orientiert. Solche, die mich so wirklich glaub gar nicht schätzen (können).

Das soll sich verändern.


Ich bin immer noch recht scheu und recht schüchtern, ich habe immer noch Angst Leute zu 'verkraulen', und ich brauche immer noch jeden Tag einen recht langen Anlauf, um mich in meiner Haut wohlzufühlen.

Aber inzwischen denke ich schon ein wenig mehr: Gut, okay, falls ich es mir - unbeabsichtigt - mit jemandem verkaulen sollte, dann ist das halt so und hat nicht anders gewesen sein sollen.
Ich bin nicht unbedingt abhängig von anderen Leuten. Egal ob Vorgesetzte, Kollegen oder Freunde/innen.


Bücher, die ich studienwegs lese, sind alle recht schwierig.
Ich bin ein neugieriger Mensch, insofern lese ich es teils gerne. Aber manchmal bin ich nach wenigen Seiten ersteinmal ein bißchen 'erschlagen'.
Vielleicht bin ich ja auch eine gute Historikern; wer weiß das schon.

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Ich habe so verdammt viel Angst vor vielem.
V.a. weil ich es echt nicht drauf habe, mich selbst irgendwie richtig oder gut darzustellen.

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Meine Oma, die so viel zu früh gestorben ist, war ein essentieller Teil von mir.
Sie war mit ihrem ganzen Herzen, ihrem Lachen und ihrem Charme eine große Stärke.
Wenn es mir ganz beschissen geht wie jetzt gerade, dann denke ich daran. Dann sehe ich sie lachen.
In mir, bei mir, ist sie nie gestorben.
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Ich habe höchstwahrscheinlich wieder eine Chance verpatzt.
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Diese Freundinnen brauche ich nicht. Ich werde sie 'in den Wind' schießen.
Ich kann alleine. Mir geht's gut und ich habe alles, was es braucht, um gut zu leben. Jawohl.
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Ich warte sehr oft auf Nachricht von irgendwer. Auch das kann ich vielleicht jetzt mal ablegen, den der Schmied des Glückes, meines Glückes, das bin noch immer ich. Und ich brauche keine Almosen.
Bescheidenheit ist schön, aber manchmal ist sie das "Grab" (naja, etwas heftig, aber ist schon so) in dem ich stehe.
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Ich hatte auch viele Männer, die Idioten waren. Weil ich mich immer unter Wert 'verkaufe'.
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Es fühlt sich toll an, sämtliche alten und uralten Kleider aus dem Schrank geworfen zu haben.
Und ich werde niemandem mehr einen Kuchen oder sonst was backen, der den halt dann doch nicht verdienen sollte. Ich glaube manchmal vergessen die Leute sogar, dass so etwas auch einfach (zuweilen gar nicht mal so wenig) Geld kostet. (wenn schon der 'Herzaufwand' irrelevant für andere erscheint, vielleicht können sie 20 Euro besser verstehen.)

Re: Meine Therapie

#3
Meine Freundinnen haben kein Verständnis für meine Arbeit oder mein Arbeiten an der Uni, irgendwie belächeln sie mich andauernd, und mir ist nicht, als würden sie mich wirklich ernstnehmen.
Manchmal habe ich auch das Gefühl es könnte Neid dahinterstecken, und ich komme mir oft verarscht und veralbert vor, jedenfalls aber gibt es da eine Art von Humor, Umgang und Verhalten, den und das ich nicht so wirklich verstehe. Meine Art jedenfalls ist's nicht, denn ich muß nicht immer alles ins Lächerliche, Komische oder Veralberte, auf eine Art übertrieben Hysterische ziehen. Das ist nicht mein Ding. Wenn ich traurig bin, dann bin ich traurig, habe ich Anlaß zum Lachen, dann lache ich. Ich will keine verstellten Emotionen usw.

Und man wirft mir dort auch ständig - weil ich ein geistiger Mensch bin; und ich denke dafür bin ich noch recht normal - vor, ich würde in Wolkenkukucksheim leben.
Aber ich lebe nicht in Wolkenkukucksheim. Ich habe mich für das Geistige ENTSCHIEDEN. Ich bin nicht hineingestolpert oder so. Ich kenne auch anderes, und ich weiß, wovon ich rede.

Dafür, dass ich angeblich so ahnlungslos bin, kann ich erstaunlich besser backen (wenn man mal sagen darf, dass das was bodenständiges sei) also so manch andere.

Und wenn mir andere dann auch noch immer so ein Haufen Zeug von sich, und ach wie toll sie sind, erzählen - Da denke ich mir auch, ob die in mir vielleicht einen Menschen ohne Sorgen, Eigenschaften und teilweise auch mal Problemen sehen.

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Sch... Eßstörung. Ohne die wäre ich halb so unsicher in vielem gewesen.

Wenn ich es jetzt echt schon wieder vergeigt habe mit dieser Chance, dann weiß ich echt nicht, was ich mache. War eine berufliche Chance, also sozusagen.

Ich quäle mich herum mit dummen Freundinnen und dummen Vergleichen, und merke gar nicht, wie ich drunter leide.

Trotzdem: Ich werde meinen Weg gehen.

LG

Re: Meine Therapie

#4
Ich mache mich ständig von anderen abhängig - das ist total zum Kotz..
Ich könnte frei sein wie ein Vogel, und dann lasse ich mich aber wieder abhängig machen.


Und ich versinke sehr, sehr oft in Lethargie vor dem Computer.


Ich hatte das Gefühl - die letzten Tage - einen Freund gefunden zu haben.
Aber ich glaube ich habe es wiedermal verbockt, mit meinen Minderwärtigkeitskomplexen, und jetzt muß ich wieder neu anfangen.




Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich nach eine entsprechenden und auch ehrlichen Antwort noch beschi...... fühle: Warum antwortet mir hier eigentlich nie jemand?
Ganz ehrlich, ich würde das sehr gerne wissen. Wirklich. Evtl. bringt es mir ja was, um mich in irgendeiner Weise zu 'verbessern', ein wenig zu verändern oder so. Wirklich wahr: Ich würde jede ehrliche Antwort darauf sehr schätzen.
LG

Re: Meine Therapie

#5
Warum ich nicht antworte, in der Woche schlichtweg keine Zeit gehabt, weißt du, meine liebe Laona, ich möchte über deine Sachen erst nachdenken, bevor ich da etwas Unpassendes zu schreibe... Ist garantiert nicht böse gemeint; ich versuche dir im laufe des Tages ausführlich zu antworten, okay?

Deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Meine Therapie

#7
Laona hat geschrieben:Ich habe so verdammt viel Angst vor vielem.
V.a. weil ich es echt nicht drauf habe, mich selbst irgendwie richtig oder gut darzustellen.
Warum hast du Angst? Angst, dich lächerlich zu machen? Fehler zu machen? Einfach mal blöd dazustehen? Du bist richtig, wenn du Fehler machst. Du bist gut, wenn du mal dumm dastehst. Warum? Weil es gar nicht anders möglich ist. Es gibt niemandem, der keine Fehler macht.
Ich sehe nicht genau, welches Denken dahintersteckt, aber es geht nicht darum immer gut darzustehen. Wirklich nicht. Ich mache gern Fehler, manchmal auch dumme Fehler, mache sie mit einem Lächeln und mit dann oft so krass, dass ich noch hinzufüge, dass es mir übrigens erlaubt ist, Fehler zu machen. Klar, ich laufe nicht ignorant und gewissenlos durch die Welt, bin achtsam und passe auf. Mache trotzdem Fehler. Ist halt so.
Laona hat geschrieben:Aber ich lebe nicht in Wolkenkukucksheim. Ich habe mich für das Geistige ENTSCHIEDEN. Ich bin nicht hineingestolpert oder so. Ich kenne auch anderes, und ich weiß, wovon ich rede.

Dafür, dass ich angeblich so ahnlungslos bin, kann ich erstaunlich besser backen (wenn man mal sagen darf, dass das was bodenständiges sei) also so manch andere.
Die Frage, die sich mir stellt, ist eher, warum du dich immer dafür rechtfertigst, dass du jetzt Geisteswissenschaftlerin bist, ja, hey, ich zitere das jetzt nicht alles, aber du machst das doch ziemlich oft. Ist doch toll, dass du das machst. Ist großartig, ist schwierig, ist kompliziert und ich finde es toll. Also. Dahinter stehen. Ist doch egal, die anderen denken das doch nur so, weil sie es nicht verstehen.

Und ich finde es toll, dass du authetisch sein willst. Was denn sonst?

Alles Liebe, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Meine Therapie

#8
Hi Colour,

danke.

Ich rechtfertige das vor mir selbst v. a.
Ich bin kein Typ, der eine Sache machen kann. Ich kann nur vieles auf einmal, parallel und nebeneinander usw.
Ich kann also einiges, aber ich kann es v.a. alles "nur" gut, ich kann (und will) nichts spitzenmäßig. Und ich will auch dieses alles. (also nur eines davon gut würde mir nicht reichen)

Insofern ist jedes Studium für mich eine Hölle, weil beschränkt auf eines.

Und das andere ist:
Wenn ich etwas mache (weil ich muß), dann mache ich es ganz und gar. Kann mich dann kaum zu einer light-version oder sowas hinreißen lassen. Das heißt aber nicht (und das merke ich selber oftmals dann gar nicht), dass ich dann von nun an nur noch das machen will oder kann.

Spielt keine Rolle, ob das früher mal die Musik war, dann der Sport, die Medizin, Malen, nun Geschichte usw. - Ich mache es alles. Ich mache es auch (eine bestimmte Zeit lang und bis zu einem bestimmten Grad) gerne. Aber ich kann/ will nirgends bleiben.
Deshalb das Rechtfertigen (momentan, für den Abschluß, muß ich ja bleiben).

Weiß nicht, ob man das verstehen kann, und ob ich es so erklärt habe, dass man es verstehen kann.

(Es kann auch backen sein. Oder Babys hüten. Ist total. Geht nicht um hochgeistiges Arbeiten oder so; gar nicht.)
Liebe Grüße

Re: Meine Therapie

#9
Manchmal ist es hart, richtig hart.

Es ist nicht so einfach mit den Gefühlen. V.a. dann nicht, wenn man vornehmlich solche hat, die einem zum Heulen bringen.

Ich glaube, dass alles gut werden wird in meinem Leben. Aber ich sehe, wie schwer das für mich ist, es zu erreichen.
Und manchmal denkt man: Oh Gott, was machst Du (also man selbst) nur.

Re: Meine Therapie

#10
Viele Leute, die absolut irrelevant für mich sind und auch sein sollten, habe ich getroffen. So im Leben.
Und blöd, wie ich bin, tendiere ich dazu, denen mein Herz zu schenken (völlig überflüssig), obwohl ich es gar nicht nötig habe, denn ich kann durchaus etwas. Ich kann etwas ziemlich gut, und müßte gar nicht so weit suchen. (Malen)


Als ich jung war nur, da war das sehr schwer mit dem Malen.
Es ist etwas anderes, erwachsen zu sein, und zu malen, als wie wenn man ein Kind ist oder ein halbes.

Ich male ziemlich ernsthaft. Also wenn man so will, male ich auf eine Art 'politisch'. So 'politisch', wie Kunst halt ist.


Ich hatte just eine Menge Leute da, die meine Bilder sahen. Sie fanden sie alle sehr, sehr, gut.



Wenn man malt, dann hat man nicht so viel zu reden. Also mir geht's so. Wenn ich nicht malen, sondern reden wollte, dann würde ich reden.

Malen hat etwas sehr friedliches. Das mag ich daran.
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Erst hatte ich mich in dieser Runde von Leuten wieder komplett dumm und unterbelichtet gefühlt. V.a. auch deshalb, weil ich von meinem Studium für mich selbst nicht soooo viel halte.

Aber dann kam das Gespräch zu meinen Bildern, und auf einmal war quasi ich Thema, und was ich 'arbeite' (also beim Malen arbeite).
Da waren Leute, die es richtig schätzten. (Habe ich so noch nie erlebt.)
Einer war ganz angetan von einem Bild. Als hätte ich ihm etwas geschenkt. Als hätte ich etwas für ihn getan oder so.

Ich werde mir auch - Abschlußarbeit hin oder her - morgen eine große Leinwand kaufen, denn ich habe eine bestimmte Idee, möchte etwas bestimmtes (relativ großformatig) malen. Und es ist mir egal, ob ich eine Abschlußarbeit schreiben muß oder nicht. Dieses Bild zu malen, das finde ich jetzt richtig.
Wird ein ziemlich befreiendes und freies Bild werden. Hoffentlich auch für den Betrachter, denn das wäre die Idee dahinter.

Re: Meine Therapie

#11
Es wird alles gut. Ich kann malen.

Und weil mir danach ist, werde ich (deshalb) auch heute in ein Benefizkonzert und in die Kirche gehen.
Und nächste Woche, gehe ich ganz gelassen zu meinem Dozenten. Ich habe nichts zu verbergen, und keinen Grund mich zu schämen oder zu grämen oder sonst irgendwas negatives zu empfinden.
Ich werde ihm evtl. von meiner Kunst berichten.

Meine Bilder sind ein gutes Argument.



Wird ein tolles Bild. Wird wirklich ein gutes werden.

Fühle mich gerade nach: http://www.youtube.com/watch?v=ctzIEjjOfd4

Re: Meine Therapie

#12
Oh, mir geht's jetzt schon bedeutend besser.

Die letzten Tage waren für mich ein bißchen hart gewesen.
Aber jetzt geht's wieder 'ab nach vorne'! Brauche halt noch etwas Zeit, um mich zu ordnen.
Ich brauche immer und viel Zeit, um mich zu ordnen.

Mein Leben ist einfach sehr oft sehr crazy, und ich fliege nach oben und nach unten usw. usf.

Die meiste Zeit verbringe ich ja alleine. Und wenn ich dann unter Leute komme, ist es für mich öfter mal ein kleines high-light.
Und ich erinnere mich gerade daran, wie verschüchtert und scheu ich noch vor ca. einem Jahr (ganz zu schweigen von davor) war. Gott, dagegen bin ich heute quasi eine Eisenstange.

Für Außenstehende klingt wahrscheinlich manches hier recht bekloppt.

Re: Meine Therapie

#13
Meine Freundin hat sich bei mir entschuldigt (also ich hatte ihr zunächst geschrieben). Aber es ist mir zu anstrengend nun auch noch darauf zu reagieren.

Ich kann nicht beschreiben, was die aktuelle Situation meines Lebens für mich ist.
Wenn ich sage: Hölle., dann trifft es das. So viel Hölle, dass ich nicht mal mehr auf meine Freundinnen reagieren kann.

Ich treffe - zwangsweise - regelmäßig Leute, die mir indirekt erklären, wie blöd und dass ich blöd bin. (umgekehrt ist das wahrscheinlich genauso)
Dann gibt es wieder Phasen des Lächelns, weil ich mich drauf einlasse, weil ich mich drauf einlassen muß, und dann geht's mir erstmal wieder dreckig.


In Medizin, da habe ich versagt. Schlichtweg versagt. Gibt auch nichts daran schön zu reden.
Ich vermisse es nicht, und es war auch nicht falsch, es abzulegen, aber ich wollte einst Ärztin werden, und ich mußte sehen: Ich kann nicht Ärztin sein/ werden.

Jetzt muß ich mich in etwas komplett anderes hineindenken. Ich muß mich auf eine Art 'verstellen'.
Danach weiß ich dann, wie HistorikerInnen arbeiten. "Toll."

Bei allem, was ich kenne, da ist man in vielem großzügiger. Man nimmt es nicht so genau. Das einzige, was da - bei dem, was ich so gewöhnt bin und was bei mir normal ist - wirklich wichtig ist, das ist Familie. Dass man als Familie zueinanderhält und -steht, dass man sich seine Ängste, Sorgen, Nöte usw. erzählt. Dass man sich gegenseitig zuhört, sich Freuden (und Leid) bereitet, dass man kochen kann und backen, dass man es versteht, Leute einigermaßen zu unterhalten, dass man offen ist und ehrlich und ab und an sein Herz verschenkt. Man lacht, man weint, man redet mal von diesem und jenem, aber niemals tiefgründig, alles eher so am Allgemeinen.


Mein Dozent z.B., ich finde den einen super Menschen.
Aber nicht, weil er ein Historiker ist. Nicht, weil er irgendwas weiß von weiß der Henker x-beliebig anno weiß-Gott-halt-irgendwann zu irgendwas. Ich mag ihn, weil er lacht. Weil er ziemlichen krassen, viel Humor hat. Einen - wie ich glaube - total tiefgründigen und tiefsinnigen Humor (Wunder, dass ich das verstehen sollte). Nicht einen Humor zum Lachen, weil Lachen halt so amüsant sein kann. Einen Humor zum Leben.
Wenn man weiß - so ein Humor ist das - dass die Dinge eh keine fünf Minuten geradestehen. Dass es grad egal ist, was man macht, und man trotzdem an einer gewissen Präsenz festhalten sollte.

Naja, aber er IST Historiker. Im Gegensatz zu mir. Ich bin gar nichts, und ich kann's mir auch nicht vorstellen, irgendwas zu werden. Solche Spezialfähigkeiten, sowas kenne ich einfach nicht.
Trotzdem: An Stelle meines gesamten Studiums, würde ich lieber mal drei Stunden lange oder so mit ihm über - ich weiß gar nicht, was, aber ich glaube: - Ernst reden. Bittersüßer, scheiß Ernst im Leben.
Stattdessen "muß" ich kotzen.

Re: Meine Therapie

#14
Hi.

Für mich steigt allmählich so ein bißchen der Druck im Leben.
Noch nicht sehr bald, aber doch in absehbarer Nähe muß ich eine sogenannte Abschlußarbeit abgeben.
Mich damit zu befassen erweist sich für mich als eine Art Mutprobe: Es geht nicht nur um diese Abschlußarbeit, es geht darum, wie ich es halbwegs unversehrt hinbekomme.
Es ist keine Zkunftsvision mehr oder ein Träumen, dass ich eines Tages diese Abschlußarbeit schreiben würde. Nein, das ist jetzt ganz konkret und ich habe einen Abgabetermin stehen.

Ich bin schon zu weit fortgeschritten und zu gut, als dass ich es komplett vermasseln könnte.

Ich bin selbstbewußter geworden in den letzten Wochen, aber noch nicht selbstbewußt genug. Ich ziehe noch zu oft den Schwanz ein, und noch habe nicht immer das rechte Mittel der Verteidigung meiner eigenen Interessen und Ziele gefunden.
Und das aber ist für mich das wichtigste. Wichtiger als die Frage danach, wann ich eigentlich mal mit meiner Abschlußarbeit beginne, also wann ich die so richtig verfasse usw.

Es ist wichtiger, weil das auch in der Arbeit und für die Arbeit relevant ist: Schreibt man wie ein Volliiot, oder wie jemand, der sein Persönliches im Leben kennt, kann und weiß. usw.

Laona
mit Grüßen.

Re: Meine Therapie

#15
Hey, tut mir leid, dass es dir nicht gut geht.

Was ist denn daran schlimm mal zu scheitern? Und außerdem ist es doch ganz normal und in Ordnung, dass man merkt, dass man das doch nicht kann, oder? Ich mache auch jeden Tag Fehler und lerne jeden Tag daraus, ist doch ganz normal, oder?
Laona hat geschrieben:Jetzt muß ich mich in etwas komplett anderes hineindenken. Ich muß mich auf eine Art 'verstellen'.
Danach weiß ich dann, wie HistorikerInnen arbeiten. "Toll."
Mir ist ja durchaus bewusst, dass du jemand bist, der auch sehr subtil und präzise mit Formulierungen arbeitet, deswegen fällt mir diese Aussage auf; du schreibst, dass du dich verstellen muss, dass du etwas komplett neues erlernen musst... Und mir kommt es so vor, ich habe den Eindruck, dass du damit nicht glücklich bist. Kann es sein, dass es auch an deiner Sichtweise liegen könnte?
Es einfach einmal anders drehen? Von dir auszugehen, die sich etwas neues aneignet, etwas, dazunimmt, sich weiterentwickelt und es in ihre Persönlichkeitsstruktur integriert? Und nicht, dass du deine Persönlichkeitsstruktur umbauen musst, um in der Lage zu sein, arbeiten zu können?

Persönlich sehe ich das anders; ich bin ich und ich gucke, was ich an Fähigkeiten, an Fertigkeiten habe, was ich dazugewinnen kann, was ich verändern kann, jedoch ohne mich zu verdrehen oder zu verstellen.
Das mache ich nicht. Gar nicht. Und bei mir ist es eher so, dass ich Schubladen mit Fähigkeiten habe, die ich relativ gut trennen und verwenden kann, so wie es mir gefällt.
Professionelle Freundlichkeit? Rauskommen, du wirst jetzt gebraucht!
Disziplin? Ja, ich weiß, dass du es in deiner Ecke da toll findest, trotzdem darfst du jetzt her kommen!
Okay, die Kreativität muss ich manchmal locken, aber ansonsten... Ich habe nie das Gefühl, dass ich mich verstellen muss. Bin immer (so gut wie immer eben möglich ist) authentisch.

Vielleicht hilft dir das ja etwas... ;)

Alles Liebe, deine Colour

P.S. Würde mich noch immer interessieren, woran du genau gescheitert bist... An welchem Punkt du dich neu orientiert hast.
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.
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