Re: Meine Therapie

#316
Hi, ich hätte schon vorher zurückgeschrieben, hab aber um ehrlich zu sein ganz darauf vergessen, dass ich da heute schon war :)
also mir scheint es, nach deinen erzählungen, dass du zu allem ja und amen sagst. und dass du alles an ärger oder einfach an gefühlen und emotionen hinunterschluckst ---> so machst du es natürlich auch mit dem essen --> hinunterschlucken.
ich weiß, wenn man das nicht kann, ist es ein lernprozess. aber versuch doch mal DU selbst zu sein. z.B. auf der Uni. du musst ja nicht gleich jeden beleidigen, den du nicht magst. aber einfach mal deinen "mann" (in deinem fall "frau :)") stehen. z.B. einfach mal sagen zu können "bitte schrei nicht so herum, ich möchte mich konzentrieren". ich schätze, dass ist für dich schon eineherausforderung.
Kann mir gut vorstellen, dass sich hier ein zusammenhang zur ES zeigt.
wie wenn du dich in einem käfig aufhältst, der nie wirklich frei gelassen wird...
du hast ja auch bedürnfisse und man muss sich äußern und mitteilen, damit man eben manchmal kriegt, was man will.

Re: Meine Therapie

#317
Für mich ist das Lernen für die Prüfungen wirklich wahnsinnig anstrengend. Ich will und ich kann da nicht zu irgendwelchen Parties gehen.

Hi erdbeere.

Das ist lieb, dass du so spät (früh) noch schreibst.
wie wenn du dich in einem käfig aufhältst, der nie wirklich frei gelassen wird...
Das ist ein Satz, den ich oft im Kopf hatte. Ein goldener Käfig wars bei mir gewesen.
Aber ja, deine Analyse stimmt: Ich sage immer ja und amen, und ja, genau damit hängt auch meine Bulimie sehr stark zusammen. Aber wenn man es Jahre lang macht, ist das nicht so einfach zu verändern.

Ich wollte mich nun z.B. für diese Party da nicht bei der Veranstalterin entschuldigen. Und dann dachte ich: okay, wenn du nicht absgagen bzw. die entschuldigen kannst, dann musst du hingehen.
Fakt ist: ich will beides nicht. Ich will mich nicht entschuldigen bzw. rechtfertigen, und ich will nicht hingehen.

Ich kann bloß nicht genau sagen, warum ich nicht hinwill.
ZUm einen glaub, weil ich solche Parties megaoberflächlich finde. Ich mag nicht diese happysmiling permanent, und das ist ja ganz besonders so unter Leuten, die man nicht kennt. Man muss dann immer scheißfreundlich sein: hallo, ich bin die xy, ich mache xy und bin hier wegen xy, und du? Und dann hört man ganz arg pseudomäßig interessiert zu: ahja *lächel*, ah ja, schön *lächel*, ist alles so super hier, heile Welt, toll.

Re: Meine Therapie

#319
ich versteh dich wirklich gut-
übrigens hab ich auch an einen goldenen käfig gedacht!
dass du solche dinge schon mal weißt, ist ja schon mal ein wesentlicher punkt.

das mit der party kann ich sehr gut aus eigener erfahrung nachvollziehen. aber bei mir war das anders. mir is einfach nicht gut gegangen und daher hatte ich keinen bock. keinen bock auf alkohl, keinen bock auf freunde, und schon gar keinen bock auf heile welt, weil diese welt nicht heil war. und so gehts mir heute auch noch. dieses smalltalkgequatsche geht nur, wenn ich mich gut fühle. an so tagen wie heute bleibe ich zuhause ! und auch wenns ungeschickt is und vl noch mehr zum fressen verleitet, vl braucht man das dann ab und zu. einfach nichts zu tun.
mach es. bleib zuhause, aber versuch es zu genießen.
und wenn du nicht absagen willst, reicht eine kurze sms: sorry, kann nicht kommen, weil...
und es hat sich erledigt! weiß auch nicht, obs nötig is, dass du da ein bisschen bewusster auftrittst und dich mehr äußerst, aber ich glaube es. sonst bist du ja unzufrieden, wenn du nie sagen kannst, was du wirklich denkst!
versuchs vl wirklich in kleinen etappen. und probier dann zb solche einladungen einfach abzusagen.
LG

Re: Meine Therapie

#320
Ich habe einfach oft das Gefühl, dass Leute gar nicht kapieren, wie ernst ich es mit meinen Sorgen, Nöten usw. meine.
Ich wirke stattdessen auf die wie ein Hampelmann oder sowas, weil ich zu allem ja und amen sage.

"Higher Love" höre ich gerade im Radio. Das trifft es manchmal: Ich will keine Deppen und ich will keine Oberflächlichkeiten.
Ich will nicht, dass Leute mich andauernd zuschwallen.
Und was ich am allermeisten hasse ist, wenn Leute mich bemuttern.


Ich bin zu müde für Entschuldigungen und Erklärungen. Egal zu was und wem.

Mir hat sich mal so ein Mädchen anvertraut, das v*rg*wa*ig* wurde.
Sowas in etwa kann ich nicht ertragen. (Nicht, dass die sich mir anvertraut hat. Die Sache, den Täter ertrage ich nicht.) Ich habe das dann quasi zur Anzeige gebracht usw., weil sie das alles nicht konnte; sie war völlig fertig etc.
Was ich damit sagen wollte: Ich lebe nicht in Hinterkuckuckshausen.

@ erdbeere: DANKE.
Zuletzt geändert von Laona1 am Sa Jun 12, 2010 10:06, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Meine Therapie

#321
Ich werde erst gesund sein, wenn mein Studium rumm ist.

Ich will Ruhe, einfach ganz viel Ruhe - von Parties und solchem Gedönze - weil mein Leben so ist und weil es so gut ist. (Ich schaue lieber Fußball... :-) )

In weniger als einem Monat bin ich 'erlöst' (vom Studium).

Re: Meine Therapie

#322
viel glück dann für deine abschlussprüfung.
genieß die zeit bis dahin trotzdem. nachher arbeiten und wenig freizeit.
obwohl ich freu mich auch schon, aufs studiumende...

und wenns dich nicht freut auf partys zu gehen, oder herumzuquatschen dann tus einfach nicht, niemand zwingt dich!!!es würde dir zwar gewiss nicht schaden rauszukommen und unter leute zu gehen, aber sonst bleib zuhause ohne schlechtem gewissen!! du musst ja nicht!

Re: Meine Therapie

#323
Ja. Danke abermals, erdbeere.


Ich brauche einfach Ruhe.
Ich brauche Zeit für mich und auch Zeit für den Körper. Weil ich mich in den letzten Jahren ausgebeutet und -beutelt habe.

Ich habe einfach das Gefühl, nie Zeit für mich zu haben. Und ich hatte einfach nicht die mentalen Resourcen, um zu dieser Party da heute schon im Vorfeld nein zu sagen. (Hätte ich das geschafft, hätte es keinen Rückfall gegeben.)


Aber es gibt auch noch andere Dinge, die nicht in Ordnung sind, weil ich immer ja und amen sage.
Ich muss nach dem Studium in meinem Leben ganz unbedingt etwas ändern.


Für die Freundin tuts mir leid, dass ich nicht zur Party gegangen bin. Ich genieße also den heutigen Tag keinesfalls.
Ich habe einen wahnsinnigen Prüfungsstress und -druck.

Von einer scheiße zur nächsten. So fühlt es sich gerade an, mein Leben.
Und ich muss das Ruder rummreißen. Da das heute nicht ging, morgen.

Ich brauche nach diesem Studium zwei Monate Pause.

Laona

Re: Meine Therapie

#324
Hallo Laona1,
hab ein bischen in deinen Berichten gelesen, weil du von Allen verstanden hast und das wirklich haargenau, wie es in mir aussieht mit meiner bulimiekranken Tochter.
Was du so von deinem Studium geschreiben hast , dass habe ich in meinem Studium auch erlebt und leider ist das bis heute so geblieben, ich habe ewig fast 8 Jahr studiert und es war ein Qual, hab mich immer selbst blockiert "könnte ja gut gehn, was mach ich dann"
Ich muss nun nach fast 20 Jahren Ehe und Kinder wieder in den Beruf einsteigen, einen Beruf in dem ich nicht glücklich bin. Ich habe dieses Studim gemach , weil ich glaubt und hofft mein Vater wäre dann stolz? Um ihm zu gefallen? ich weiß es nicht. Es ist die Hölle.
Ich kann nach sovielen Jahren nicht mehr den Finger in den Hals stecken.
Das mach meine Tochter jezt für mich; glaub ich manchmal.
Ob es im Leben nochmal irgendwann gute Tage geben wird?
Warum lass ich mir so viele Verletzungen gefallen warum laß ich zu, das Andere mir immer und immer wieder weh tun und dann frag ich mich" wie halt ich das überhaupt aus ??"
wie schafft man es die Kraft und Mühe, die Verletzungen und Verzweifung kosten, so ein zusetzen, das es was Positive wird.
Meine Verzweifung und Verleztheit hat meine Tochter in die Bulimie getrieben.
Die Bulimie, geht die Verzweifung und die Unsicherheit bleibt.
Die B. geht wie bei mir, dann auch noch auf die nächste Generation über.

In Verzweifung Tochter

Re: Meine Therapie

#325
hallo Tochter

Erstmal, kann das auch gut nachvollziehen, das mit der ES die auf die Tochter übertragen wird. Nur , dass wir es jetzt eben beide haben. Aber ich glaub sie damit aufgehört hat-hoffe ganz fest.
Wegen STudium: Hast du denn nicht eine Möglichkeit einfach was Anderes zu machen??? Ich denke, wenn man ein Studium geschafft hat(weiß ja nicht welches), dann ist man auf jeden Fall sehr klug und man kann dann was Anderes machen-denk-
Ich wünsche dir jedenfalls von Herzen, dass du einen WEg findest, der für dich passt.

Viel Kraft

piggi