Personen/Klientenzentrierter Ansatz
Verfasst: Mi Jun 03, 2009 14:10
Ich hab an anderer Stelle in diesem Forum schon mal geschildert wie meine Thera-Stunden so ablaufen, damals war ich sehr unzufrieden und wollte mal wissen ob ich nicht besser den Therapeuten wechseln soll.
Mittlerweile weiß ich jedoch - nochmals Danke aire,
dass es der klientenzentrierte Ansatz ist, den mein Thera verfolgt.
Info aire:
Die Therapie ist hier auch die Geprächstherapie, Personenzentrierte Therapie, man spricht dabei, macht keine praktischen Übungen. Es ist außerdem nondirektiv, das heißt, der Therapeut gibt keine Ratschläge. ‚Was sagt der Therapeut dann?’ fragte die Dozentin. Ein Student antwortete „’Mmh’, ‚mmhmh’. ‚Ja.’ ‚Genau’.“ ‚Ja, jetzt muss man aber schauen, dass das nicht zur Persiflage wird. Aktives Zuhörern erfordert mehr als alle zwei Sätze ‚mm’ zu sagen. Es erfordert unendliche Geduld, wenn der Patient einem zum fünften Mal dasselbe erzählt, nicht einfach hinzugehen und zu sagen ‚So, jetzt pass mal auf Mädel, du mahcst das jetzt so und so’. Der Patient muss Selbsterkenntnis haben. Der Therapeut fragt nach, spiegelt, was er verstanden hat und regt so die Selbstreflexion des Patienten an. Er fragt z.B. auch nach einem Perspektivenwechsel ‚Wie würde Ihre Frau Ihr Problem beschreiben?’ Das bezahlt die Kasse auch. ‚Es ist eine schlimme Hypothek, mit einem Gesprächstherapeuten befreundet zu sein’, meinte die Dozentin. Die kommen manchmal aus dem beruflichen nicht raus, und sagen immer noch ‚mhmh’, wenn man sich eigentlich mal ganz normal über die Wochenendplanung unterhalten will. ‚Egal, in welcher Therapierichtung man steckt, man sollte aufpassen, das man nicht in allen Freunden die defizitären Klienten sieht. Das ist wohl der Grund, warum innerhalb des Bereichs so häufig gewechselt wird. Auf die Frage, ob ‚einfach nur Zuhören’ nicht etwas sei, was auch Freunde leisten könnten, meinte die Frau Professor ‚Nein, da geht nicht. Zu Freunden hat man eine andere Beziehung, die kennen einen schon und die erwarten eine Gegenleistung. Das tut ein Therapeut ja nicht.
Jetzt wollt mal nachfragen ob jemand von euch Erfahrung mit dieser Form der Therapie hat bzw. weiß ob dieser Ansatz überhaupt für Bulimiker geeignet ist???
hab hier nochmal hinkopiert wie so ne Stunde bei mir abläuft
@ Therapeut:
Ja was macht der eigentlich...
Ich glaube sein Hauptverdienst ist, dass er mir durch seine "spezielle" Art vermittelt hat, dass ich eben mein Leben selbst in die Hand nehmen muss, ohne wenn und aber, ohne auf die Hilfe anderer zu warten.
Ich wusste zwar schon vorher, dass nur ich mir helfen kann,
allerdings nahm ich an, man bekommt im Rahmen einer Therapie Wege aufgezeigt, die einem bei der Selbsthilfe unterstützen.
Also zumindest bei meinem Therapeuten ist das definitiv nicht der Fall.
Ich bin mittlerweile schon froh, wenn er sich überhaupt mal äußert!
Wie läuft dann so ne Sitzung bei mir ab:
Ich geh rein, Begrüßung und dann gibt er mir den Raum mich zu öffnen...
Sprich ich soll drauf los erzählen, was mir wichtig erscheint.
Das mach ich dann auch, hab mir ja meistens vorher schon Gedanken gemacht, was ich ansprechen möchte,
inklusive meiner eigenen Interpretation warum ich glaube, so zu reagiere bzw. mich in bestimmten Situationen so verhalte/verhielt.
Was mich dann ärgert ist, dass ich zehnmal nachfragen muss um mal eine halbwegse Antwort zu bekommen, und jetzt bitte nicht falsch verstehen!
Ich frag nicht solange nach bis ich die Antwort bekomme, die meine eigene Meinung bestätigt-nein gar nicht!.
Ich erwarte mir einfach eine Antwort, die auch zu mir und meinem Anliegen passt,
und nicht nur so ne pauschale, schwammige Aussage bzw. keine Tips die jeder selbst reflektierte Mensch ohnehin schon für sich ausprobiert hat.
(und v.a. dann nicht, wenn ich ihm schon zuvor davon berichtet hab, meiner Feststellung im Eigenversuch, dass es bei mir so nicht funktioniert...)
Letztens hab ich ihn mal gefragt, ob es denn nicht möglich sei, dass er mir konkrete Fragen stellt, Ursachen orientiert, um so die Sache irgendwie zu beschleunigen
aber davon hält er auch nicht wirklich was.
Ach ja und vergangene Stunde hab ich meine Persönlichkeitsanteile dargestellt - via verschieden großer Holzpflöckchen.
Hab meinen Thera ja schon so manches mal kritisiert bzw. sag ich ihn halt wenn mich was stört, bin vielleicht manches mal auch etwas zynisch,
aber auf die Holzpflöckchen-Aktion hab ich mich bereitwillig eingelassen,
war auch offen und ehrlich...
und er fragt mich dann ob ich mit ihm spiele?!
Mir ist schon klar, dass ich keine Spontanheilung erwarten kann aber zumindest möcht ich mich nicht nach jeder Stunde fragen müssen:
Was hat das jetzt eigentlich gebracht?
Wäre es ratsam den Therapeuten zu wechseln oder bin ich tatsächlich zu ungeduldig, zu fordernd???
Liebe Grüße Zimtsternchen
Mittlerweile weiß ich jedoch - nochmals Danke aire,
dass es der klientenzentrierte Ansatz ist, den mein Thera verfolgt.
Info aire:
Die Therapie ist hier auch die Geprächstherapie, Personenzentrierte Therapie, man spricht dabei, macht keine praktischen Übungen. Es ist außerdem nondirektiv, das heißt, der Therapeut gibt keine Ratschläge. ‚Was sagt der Therapeut dann?’ fragte die Dozentin. Ein Student antwortete „’Mmh’, ‚mmhmh’. ‚Ja.’ ‚Genau’.“ ‚Ja, jetzt muss man aber schauen, dass das nicht zur Persiflage wird. Aktives Zuhörern erfordert mehr als alle zwei Sätze ‚mm’ zu sagen. Es erfordert unendliche Geduld, wenn der Patient einem zum fünften Mal dasselbe erzählt, nicht einfach hinzugehen und zu sagen ‚So, jetzt pass mal auf Mädel, du mahcst das jetzt so und so’. Der Patient muss Selbsterkenntnis haben. Der Therapeut fragt nach, spiegelt, was er verstanden hat und regt so die Selbstreflexion des Patienten an. Er fragt z.B. auch nach einem Perspektivenwechsel ‚Wie würde Ihre Frau Ihr Problem beschreiben?’ Das bezahlt die Kasse auch. ‚Es ist eine schlimme Hypothek, mit einem Gesprächstherapeuten befreundet zu sein’, meinte die Dozentin. Die kommen manchmal aus dem beruflichen nicht raus, und sagen immer noch ‚mhmh’, wenn man sich eigentlich mal ganz normal über die Wochenendplanung unterhalten will. ‚Egal, in welcher Therapierichtung man steckt, man sollte aufpassen, das man nicht in allen Freunden die defizitären Klienten sieht. Das ist wohl der Grund, warum innerhalb des Bereichs so häufig gewechselt wird. Auf die Frage, ob ‚einfach nur Zuhören’ nicht etwas sei, was auch Freunde leisten könnten, meinte die Frau Professor ‚Nein, da geht nicht. Zu Freunden hat man eine andere Beziehung, die kennen einen schon und die erwarten eine Gegenleistung. Das tut ein Therapeut ja nicht.
Jetzt wollt mal nachfragen ob jemand von euch Erfahrung mit dieser Form der Therapie hat bzw. weiß ob dieser Ansatz überhaupt für Bulimiker geeignet ist???
hab hier nochmal hinkopiert wie so ne Stunde bei mir abläuft
@ Therapeut:
Ja was macht der eigentlich...
Ich glaube sein Hauptverdienst ist, dass er mir durch seine "spezielle" Art vermittelt hat, dass ich eben mein Leben selbst in die Hand nehmen muss, ohne wenn und aber, ohne auf die Hilfe anderer zu warten.
Ich wusste zwar schon vorher, dass nur ich mir helfen kann,
allerdings nahm ich an, man bekommt im Rahmen einer Therapie Wege aufgezeigt, die einem bei der Selbsthilfe unterstützen.
Also zumindest bei meinem Therapeuten ist das definitiv nicht der Fall.
Ich bin mittlerweile schon froh, wenn er sich überhaupt mal äußert!
Wie läuft dann so ne Sitzung bei mir ab:
Ich geh rein, Begrüßung und dann gibt er mir den Raum mich zu öffnen...
Sprich ich soll drauf los erzählen, was mir wichtig erscheint.
Das mach ich dann auch, hab mir ja meistens vorher schon Gedanken gemacht, was ich ansprechen möchte,
inklusive meiner eigenen Interpretation warum ich glaube, so zu reagiere bzw. mich in bestimmten Situationen so verhalte/verhielt.
Was mich dann ärgert ist, dass ich zehnmal nachfragen muss um mal eine halbwegse Antwort zu bekommen, und jetzt bitte nicht falsch verstehen!
Ich frag nicht solange nach bis ich die Antwort bekomme, die meine eigene Meinung bestätigt-nein gar nicht!.
Ich erwarte mir einfach eine Antwort, die auch zu mir und meinem Anliegen passt,
und nicht nur so ne pauschale, schwammige Aussage bzw. keine Tips die jeder selbst reflektierte Mensch ohnehin schon für sich ausprobiert hat.
(und v.a. dann nicht, wenn ich ihm schon zuvor davon berichtet hab, meiner Feststellung im Eigenversuch, dass es bei mir so nicht funktioniert...)
Letztens hab ich ihn mal gefragt, ob es denn nicht möglich sei, dass er mir konkrete Fragen stellt, Ursachen orientiert, um so die Sache irgendwie zu beschleunigen
aber davon hält er auch nicht wirklich was.
Ach ja und vergangene Stunde hab ich meine Persönlichkeitsanteile dargestellt - via verschieden großer Holzpflöckchen.
Hab meinen Thera ja schon so manches mal kritisiert bzw. sag ich ihn halt wenn mich was stört, bin vielleicht manches mal auch etwas zynisch,
aber auf die Holzpflöckchen-Aktion hab ich mich bereitwillig eingelassen,
war auch offen und ehrlich...
und er fragt mich dann ob ich mit ihm spiele?!
Mir ist schon klar, dass ich keine Spontanheilung erwarten kann aber zumindest möcht ich mich nicht nach jeder Stunde fragen müssen:
Was hat das jetzt eigentlich gebracht?
Wäre es ratsam den Therapeuten zu wechseln oder bin ich tatsächlich zu ungeduldig, zu fordernd???
Liebe Grüße Zimtsternchen