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Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: Sa Jan 03, 2009 17:16
von floraflora
Hallo!
Also zur Zeit gehts steil bergab und ich muss echt was tun

Leider muss ich zwar noch mindestens ein Monat warten bis ich ne Thera beginngen kann, aber ja, mach mir jetzt schon Gedanken drüber... Und zwar, beim Gedanken an Therapie wird mir eigentlich immer schlecht.... ich will eigentlich nicht, also es ist nicht dass ich nicht gesund werden will, dass schon, aber therapie... ich kanns mir einfach nicht vorstellen, drüber zu reden über die ES, da fühl ich mich immer ganz komisch wenn das zum Thema wird.... also ja, dachte dann, vl ists einfacher in der Gruppe? Kenne einen der das auch macht, er meint aber dass da Magersüchtige, Bulimiker und Binge eater alle zusammen sind. Ich habe große Angst vor den Magersüchtigen.... und ich weiss auch nicht wie dass dann ist, in der Gruppe, denkt ihr es hilft wirklich? Bzw hilft es genau so viel wie einzel Therapie?
Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: Sa Jan 03, 2009 17:24
von Isa
Hallo flora,
hm, ich nehme mal an du redest jetz von einer ambulanten Therapie?
Dann würde ich in deiner Situation eher eine Einzeltherapie machen, weil die einem anfangs denke ich mal eher helfen kann. In der Gruppe würde ich mich auch nich so wohl fühlen, ich hab das in der Klinik schon nich so gemocht. Das hilft einem zwar auch, aber ich denke eher, dass man in der Einzelthera eher im Mittelpunkt is und dass du dich da auch selbst besser auf dich konzentrieren kannst.
Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: Sa Jan 03, 2009 17:43
von floraflora
Ja, ich meine Ambulant, denke Stationär ist eher nicht notwendig.
Irgendwie hab ich nur Angst mit nem Therapeuten alleine zu sein... mir kommt immer vor ich könnt ihm nicht wirklich was erzählen... klingt jetzt sehr blöd.... aber irgendwie find ich den gedanken an ne Gruppentherapie einfacher, weiss auch nicht warum.... Aber warscheinlich darf man sichs hier wohl nicht einfach machen

Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: Sa Jan 03, 2009 18:31
von summer-dream
Also ich konnte mir anfangs auch nicht vorstellen mit meiner Therapeutin über die B* zu reden, das war mir viel zu peinlich. Vorher habe ich auch kaum mit jemandem darüber geredet, bzw. wenn doch, dann nichts konkretes, nur dass ich mit dem Essen Probleme habe.
Doch nach ein paar Stunden fiehl es mir immer einfacher, schließlich kennt sie sich doch mit dem Thema aus und man muss vieles gar nicht zu Ende sprechen, weil sie schon weiß, wie es eben abläuft bei B*.
Und viele Menschen haben einfach Angst darüber zu reden, weil sie sich nicht auskennen und einen nicht verstehen, da fällt es einfacher mit einem Therapeuten darüber zu reden, weil die einfach nicht so befangen sind, und die Sachen auch beim Namen nennnen, meine hat zum Bsp. keine Probleme (im Gegensatz zu mir) "kotzen" zu sagen, was mir schwer fällt, sage immer erbrechen....inzwischen kann ich aber die Krankheit auch beim Namen nennen und sage immer öfter mal laut während der Stunde "Bulimie" und nicht mehr "Essproblem".
Ich persönlich würde es viel beklemmender und schlimmer finden vor einer Gruppe von mehreren Menschen über all das zu sprechen, als vor einem Menschen, der noch dazu dann nur für mcih da ist, sich auf mich konzentriert....
Jedoch ist es doch am allerwichtigsten, dass du überhaupt was dagegen machen willst und das durchziehst!!
Ich wünsche dir alles Gute und dass du für dich das Richtige findest!
lg
Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: Sa Jan 03, 2009 19:08
von aire
Na, du bist lustig Flora. Die meisten Leute haben eher Angst vor Gruppentherapie. Vor so vielen Leuten über ihre Probleme zu reden. Ich war vor zwei Jahren in einer Klinik und habe daher beides schon gemacht. Teilweise fand ich es gut, und laut Büchern ist Gruppentherapie bei ESstörungen ja auch angeblich erfolgreicher. Es ist bei manchen Themen hilfreich, man hat mehrere Leute. Und der Therapeut ist dann sowas wie ein Moderator (wenn es den nicht gäbe, wäre es eine Selbsthilfegruppe).
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo man - außerhalb von Kliniken - an Gruppentherapie heran kommt. Weißt du's?
Eine kleine Warnung zu Gruppentherapie. Es kann sein, je nachdem, was für Leute du in der Gruppe hast, dass die sich ordentlich fetzen. Kann gut sein, dass du hinterher ert recht eine FA hast und kotzt, weil du damit nicht klar kommst, wenn du so zart besaitet bist wie ich. Ist aber auch eine Bereicherung, zu lernen, dait umzugehen. Bloß ist das halt etwas, was dir in der Einzeltherapie nicht passiert. Weil der Einzeltherapeut sich nicht mit dir fetzt.
Und es kann natürlich sein (v.a. wenn es eine große Gruppe ist), dass du "überfahren" wirst. Also, du hast ein Problem, über das du dringend gerne reden wolltest, aber es kommt nicht dazu, weil du dich nicht so recht traust und andere auch noch mit ihren Sachen kommen.
Mir kommt es ehrlich gesagt so ein bißchen vor, als wolltest du Therapie machen ohne Therapie zu machen oder sowas in der Richtung. So ein bißchen verstecken hinter den anderen in der Gruppe. Erst mal gucken, wie die das machen. Und ob ihnen dabei der Kopf abgerissen wird.
Kann das sein?
lg
aire
Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: So Jan 04, 2009 10:16
von dumdidldum
Ich würde zuerst mal Einzeltherapie probieren - und wenn Du Dich dann schon ein biserl sicherer fühlst durch die Unterstützung dort, vielleicht schon Fortschritte gemacht hast und dann noch Interesse hast, würd ichs mit einer Gruppe (hintennach oder zusätzlich) probieren. Ich hab das auch so gemacht (wegen anderer Probleme). Das geht ganz gut. Man lernt in Einzeltherapie und in Gruppen einfach ganz verschiedene Dinge, das is eigentlich nicht vergleichbar. Aber beides hat seine Vorteile. Ambulante Gruppentherapie gibts ganz normal wie Einzeltherapie bei verschiedenen TherapeutInnen, is natürlich billiger.
Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: So Jan 04, 2009 15:23
von Blümelein
Hallo Floraflora,
ich würde an deiner Stelle auch erst eine Einzeltherapie vorschlagen. Leider habe ich noch nie an einer Gruppentherapie teilgenommen, deswegen habe ich in diesem Bereich auch keine Erfahrungen.
Ich hatte zu Beginn meiner Therapie auch schreckliche Angst über die Bulimie zu sprechen. Ich konnte mir das gar nicht vorstellen und hätte am liebsten einen Rückzieher gemacht.
Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mich überwunden habe und ich z.B. spreche mit meinem Therapeuten sehr selten über das Essen und Erbrechen. Vielmehr stehen aktuelle Dinge wie meine Schule oder das Verhältnis zu meinen Eltern im Raum. Deswegen ist es auch gar nicht so schwer und tut sogar gut darüber zu sprechen.
Deswegen: probiers aus!
Liebe Grüße
Blümelein
Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: Mo Jan 05, 2009 15:47
von floraflora
Hmm.... ja, stimmt wohl dass ich mich vl ein wenig drücken möchte damit... bzw mir dass mal ansehen möchte... habe auch bisschen angst dass ich nicht weiss worüber reden, weil ich irgendwie so persönlich nicht SO die rießen Probleme hab.... ich weiss es nicht... Komischerweise hätte ich in der Gruppe glaub ich keine Angst drüber zu reden (also Bulimie, Essstörung...) weil die anderen ja auch betroffen sind, da ist dass nicht so schwer mit betroffenen drüber zu reden (also finde ich). Ui, aber dass die sich echt so fetzen dort? hätt ich nicht gedacht. Wie gesagt, ein Freund macht dass auch (aber zusätlich noch so eine Thera) also gibts unabhängig von Klinik auch möglichkeit (bei So what zb. auch glaub ich). Hätte aber nicht gedacht dass die erfolgreicher sind als einzeltherapien....
Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: Mo Jan 05, 2009 15:54
von dumdidldum
Also, ich glaub nicht, dass man generell sagen kann, Gruppen wären erfolgreicher als Einzeltherapie oder umgekehrt.
Gruppen können aber viel härter sein, das stimmt. Zu sehen, wie ähnlich einem andre oft sind, grad in Dingen, die man selbst nicht an sich mag, kann sehr aggressiv machen.

Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: Mi Jan 28, 2009 17:38
von aequivalenz
Ich war schon in ein paar Gruppen und für mich kann ich sagen - nie wieder in eine explizite ES-Gruppe. Da sind die Teilnehmer meist alle auf unterschiedlichem Reflektionsniveau und es kann passieren, dass einen das selbst dann nervt oder überfordert.
Ich finde das Symptom an sich auch relativ uninteressant und widme dem nicht viel Aufmerksamkeit, daher fühle ich mich in der Gruppe, in der ich jetzt bin (als einzige mit Bulimie), auch wohler, wenn ich weiß, die anderen haben ähnliche Probleme (mit Nähe, Beziehungen, Emotionen usw.), aber andere Symptome.
Für den "Einstieg" würde ich allerdings erstmal einen Einzeltherapie machen. Später dann eine Gruppe scheint mir sinnvoller zu sein (dort kommt man selbst ja auch weniger zu Wort).
Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: Do Jan 29, 2009 9:38
von aire
aequivalenz hat geschrieben:Ich finde das Symptom an sich auch relativ uninteressant und widme dem nicht viel Aufmerksamkeit, daher fühle ich mich in der Gruppe, in der ich jetzt bin (als einzige mit Bulimie), auch wohler, wenn ich weiß, die anderen haben ähnliche Probleme (mit Nähe, Beziehungen, Emotionen usw.), aber andere Symptome.
Der Meinung bin ich auch. Und meistens geht doch auch recht viel Zeit damit drauf, über das Symptom zu reden. Na ja, a kommt es ermutlich auf den Moderator an, das ganze in konstruktivere Bahnen zu lenken. Das Symptom kann man viellicht auch mal bewusst reflektieren, wenn man das noch nie gemacht hat. Aber nicht ständig.
lg
aire
Ps: Floraflora, bist du inzwischen eigetnlich irgendwo in Therapie oder hst was beantragt? Der Thread ist ja schon fast einen Monat alt....
Re: Therapie in der Gruppe oder doch lieber alleine?
Verfasst: Do Jan 29, 2009 10:13
von CoCoRiCo
und ich weiss auch nicht wie dass dann ist, in der Gruppe, denkt ihr es hilft wirklich? Bzw hilft es genau so viel wie einzel Therapie?
Naja, irgendwie muss man das "herausfinden". War bei mir jedenfalls so. In der SHG habe ich mich wohl gefühlt, wir waren auch wenige. Einzelgespräche waren schon ok, aber ich dachte, ich bräuchte unbedingt ne Gruppentherapie.
In der Klinik war dann der absolute Absturz, denn ich merkte, dass ich vor 12 FREMDEN Leuten gar nicht reden kann... so viel zu "Ich will unbedingt Gruppentherapien haben, ich mag das, das hilft mir bestimmt"
ich kann nur sagen: Man kann sich schon irren und sich falsch einschätzen...