Ist es ok, dass ich Thera mache?
Verfasst: Sa Nov 22, 2008 10:57
Hi!
Hm, ich bin jetzt seit 1/2 Jahr bei sowhat in Behandlung (bin von mir aus hingegangen) und habe mir in diesem 1/2 Jahr immer wieder eine Frage gestellt, die sich mir jetzt gerade wieder extrem aufdrängt. Ich hab nicht Bulimie sondern das Night-Eating-Syndrom (Nachts aufwachen und essen) und tagsüber ess ich nicht wirklich regelmäßig. Auch zähle ich kcal. Allerdings ist an meinem Essverhalten nichts (mehr), dass meinen Körper gefährdet, wie z.B. k* oder UG (außer halt Schlafmangel - aber den haben ja bekanntlich viele...) Mit meinem Umfeld geht's mir verdammt gut,ich habe eigentlich gar keinen Grund eine ES zu entwickeln (das ist nicht nur meine Meinung: Mein Thera, den ich sehr gut finde, sagte letztens: "Eigentlich haben sie ein schönes Leben" und "Sie haben es leicht: Die Hardware (=Umwelt) passt bei Ihnen ja schon, jetzt müssen Sie nur noch die Software (=mein Essverhalten) ändern") und ich habe jetzt eigentlich keine richtigen FAs mehr. Ich habe noch nie erbrochen und will das auch nicht tun. Ich hatte auch nie irgendwie ein traumatisches Erlebnis und hab auch noch nie in der Thera geweint oder so, weil ich nix hab, dass mich noch akut so belastet, dass ich beim Reden darüber heulen würde.
Jetzt frag ich mich oft: Übertreibe ich damit, dass ich eine Therapie mache? Sollte ich mich einfach mal ein bisschen mehr zusammnereißen und aufhören? Sollte ich das nicht schaffen, wenn ich so gar keinen Grund für meine ES habe? Ich denk mir manchmal, ich bin sicher diejenige Patientin von meinem Thera, die die Therapie am wenigsten verdient hat, weil ich nichts hab, das jemand oder das Schicksal mir angetan hat und bei dessen Aufarbeitung mir der Thera helfen muss. Komme mir ein bisschen vor, wie ein verwöhntes kleines Mädchen, dem es zu gut geht und das - weil so viel "gut gehen" fad ist - sich irgendwie etwas sucht, damit's "spannender" wird - in deisem Fall die ES.
Ich weiß, das klingt jetzt alles etwas blöd, aber ich empfinde das halt so...
Wär euch dankbar, wenn ihr eure Sichtweise kurz schreibt, vielleicht hilft mir das, das alles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Und wenn ihr der Meinung seid, ich habe Recht und bin wahrscheinlich nur ein verwöhntes kleines Mädchen, dann schreibt das bitte auch!
gglg und Danke, Hörnchen
Hm, ich bin jetzt seit 1/2 Jahr bei sowhat in Behandlung (bin von mir aus hingegangen) und habe mir in diesem 1/2 Jahr immer wieder eine Frage gestellt, die sich mir jetzt gerade wieder extrem aufdrängt. Ich hab nicht Bulimie sondern das Night-Eating-Syndrom (Nachts aufwachen und essen) und tagsüber ess ich nicht wirklich regelmäßig. Auch zähle ich kcal. Allerdings ist an meinem Essverhalten nichts (mehr), dass meinen Körper gefährdet, wie z.B. k* oder UG (außer halt Schlafmangel - aber den haben ja bekanntlich viele...) Mit meinem Umfeld geht's mir verdammt gut,ich habe eigentlich gar keinen Grund eine ES zu entwickeln (das ist nicht nur meine Meinung: Mein Thera, den ich sehr gut finde, sagte letztens: "Eigentlich haben sie ein schönes Leben" und "Sie haben es leicht: Die Hardware (=Umwelt) passt bei Ihnen ja schon, jetzt müssen Sie nur noch die Software (=mein Essverhalten) ändern") und ich habe jetzt eigentlich keine richtigen FAs mehr. Ich habe noch nie erbrochen und will das auch nicht tun. Ich hatte auch nie irgendwie ein traumatisches Erlebnis und hab auch noch nie in der Thera geweint oder so, weil ich nix hab, dass mich noch akut so belastet, dass ich beim Reden darüber heulen würde.
Jetzt frag ich mich oft: Übertreibe ich damit, dass ich eine Therapie mache? Sollte ich mich einfach mal ein bisschen mehr zusammnereißen und aufhören? Sollte ich das nicht schaffen, wenn ich so gar keinen Grund für meine ES habe? Ich denk mir manchmal, ich bin sicher diejenige Patientin von meinem Thera, die die Therapie am wenigsten verdient hat, weil ich nichts hab, das jemand oder das Schicksal mir angetan hat und bei dessen Aufarbeitung mir der Thera helfen muss. Komme mir ein bisschen vor, wie ein verwöhntes kleines Mädchen, dem es zu gut geht und das - weil so viel "gut gehen" fad ist - sich irgendwie etwas sucht, damit's "spannender" wird - in deisem Fall die ES.

Ich weiß, das klingt jetzt alles etwas blöd, aber ich empfinde das halt so...

gglg und Danke, Hörnchen