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Warum ist es so schwer?

Verfasst: Mi Okt 29, 2008 23:08
von floraflora
Hallo!

Vielleicht könnt ihr euch noch an meinem Thread wegen dem Rückfall erinnern? Jedenfalls, für alle dies nicht gelesen haben, bin ich jetzt schon seit ca einem Jahr von der Bulimie weg, hatte letzte Woche einen Rückfall, allerdings bis jetzt siehts in Richtung Bulimie eh wieder besser aus. Das Problem ist halt, dass ich sonst noch immer sehr essgestört bin. Vor der Bulimie hatte ich auch längere Zeit Anorektische Züge (oder Anorexie? Mir fällt es immer schwer es so zu nennen, da ich nie untergewichtig war, aber doch lange sehr, sehr wenig gegessen habe). Jedenfalls Esse ich zur Zeit wieder besser und beinahe "Normal" und versuche eine ausreichende kcal Zahl einzuhalten. Dazu muss ich aber auch sagen dass ich im Diät bereich esse, was die kcal angeht (ich hoffe dass macht sinn, möchte ja keine Zahlen nennen). Jedenfalls beginne ich aber auch schon wieder damit jeden Tag das selbe zu essen, kämpfe mit mir selber wirklich in der kcal Zahl zu bleiben und führe Akribisch Buch über jede "Zahl" die ich esse.... und treibe mich im Internet nur noch auf Diät Seiten herum.... Ich würde so gerne mit jemandem reden, und mich doch zu einer Therapie bewegen, aber es ist so schwer.... Oft denke ich mir zuhause "Jetzt gehts nicht mehr, Morgen geh ich und hole mir Hilfe" und am nächsten Tag denke ich schon wieder, "brauchst du doch eh nicht, du schaffst das alleine". Ich weiss einfach nicht warum es mir so schwer fällt... ich möchte ja gerne mit jemanden reden, aber ich traue(?) mich das einfach nicht :( Eine Zeit lang hab ich auch versucht meiner Mutter klar zu machen dass ich Probleme mit dem Essen habe (habe aber nur angedeutet, vermutet hat sies eh schon immer), aber wenn sie mich dann darauf angesprochen hat hab ichs einfach nicht zugeben können und wieder abgetan.... Es ist zum verzweifeln.... Wie habt ihr nur diesen Mut aufgebracht? Und was ist eigentlich so schwer daran? Es kann ja nichts passieren... :/

Re: Warum ist es so schwer?

Verfasst: Do Okt 30, 2008 9:29
von aire
Oft denke ich mir zuhause "Jetzt gehts nicht mehr, Morgen geh ich und hole mir Hilfe" und am nächsten Tag denke ich schon wieder, "brauchst du doch eh nicht, du schaffst das alleine".
Liebe Flora,

das kenne ich auch von mir. Die Phase hat monate gedauert... :roll:
Und was ist eigentlich so schwer daran? Es kann ja nichts passieren... :/
Na ja, deine Weltanschauung könnte auf dem Kopf stehen und du könntest die Orientierung verlieren... Orientierungslosigkeit ist kein schönes Gefühl...

lg

aire

Re: Warum ist es so schwer?

Verfasst: Do Okt 30, 2008 9:32
von Felidae
liebe flora,

du siehst ja dass du zwar nicht mehr kotzt, aber noch lange nicht "gesund" bist. was du machst, ist gezügeltes essen, und das wird nun man entweder in die magersucht oder in die bulimie zurückführen.

was wäre so schlimm daran, dir hilfe zu holen? siehs als chance, dich weiterentwickeln zu können, an dir arbeiten zu können, und sachen aufzuarbeiten!! denn ein psychisches problem ganz alleine anzugehen, ist zwar möglich - aber es ist nicht allzu wahrscheinlich, es auch alleine zu lösen.

Re: Warum ist es so schwer?

Verfasst: Do Okt 30, 2008 12:51
von floraflora
Also ich denke die Letzten Tage sehr viel drüber nach was mich hindert, Grund Nummer 1 ist auf alle fälle die Angst davor es jemandem gegenüber auszusprechen..... Womöglich hat das auch damit zu tun dass ich erst 2 mal in meinem Leben vor jemand anderem zugegeben Habe eine Essstörung zu haben, bzw Bulimie, und irgendwie beide male eher auf Taube Ohren gestoßen bin. Muss sagen ich war beidemale betrunken und die anderen Personen auch, was mich aber besonders verletzt hat, einmal wars gegenüber meiner besten Freundin. Nachher hat sie so getan (?) als hätte sie es vergessen, allerdings konnte sie sich an alles andere an dem Abend gut erinnern..... Grund Nummer 2, und ich weiss, dass ist sehr dumm warscheinlich, ich habe besonders große Angst nicht ernstgenommen zu werden da ich ein Gutes Gewicht habe.
Und drittens habe ich wohl Angst die ES aufzugeben und Dick zu werden (klingt schrecklich, ist aber nunmal so). Ich habe es auch nie geschafft mir wegen meiner Depressionen (die schon vor der ES da waren) Hilfe zu suchen :( War sogar einmal bei einer Neurologin (wegen etwas anderem) und als sie nach Depressionen fragte wollte ich was sagen, hätte aber fast geheult und hab dann doch nichts gesagt.... ich versteh das einfach nicht :cry:

ah, warscheinlich ist dieser Post ein bisschen unsinnig, tut mir leid....

Re: Warum ist es so schwer?

Verfasst: Do Okt 30, 2008 14:45
von aire
floraflora hat geschrieben:Grund Nummer 1 ist auf alle fälle die Angst davor es jemandem gegenüber auszusprechen..... Womöglich hat das auch damit zu tun dass ich erst 2 mal in meinem Leben vor jemand anderem zugegeben Habe eine Essstörung zu haben, bzw Bulimie, und irgendwie beide male eher auf Taube Ohren gestoßen bin. Muss sagen ich war beidemale betrunken und die anderen Personen auch, was mich aber besonders verletzt hat, einmal wars gegenüber meiner besten Freundin. Nachher hat sie so getan (?) als hätte sie es vergessen, allerdings konnte sie sich an alles andere an dem Abend gut erinnern.....
Gegenargument 1: Dein Therapeut/in wird nicht betrunken sein (hoffe ich :P) und du auch nicht. (Wag dich!!) Und die angst, das Wort "Bulimie2 auszusprechen, sollte man unbedingt überwinden. Die Therapie ist da auch ein herrlich geschützer Rahmen, die reagieren alle ganz lieb....


Grund Nummer 2, und ich weiss, dass ist sehr dumm warscheinlich, ich habe besonders große Angst nicht ernstgenommen zu werden da ich ein Gutes Gewicht habe.
Gegenargument 2: Eine ES oder deren Schweregrad richtet sich nicht nach dem Gewicht, da werden viele Kriterien hinzugezogen.... Insgesamt ist dein subjektiver Leidensdruck wichtig!!!

Und drittens habe ich wohl Angst die ES aufzugeben und Dick zu werden (klingt schrecklich, ist aber nunmal so).
Gegenargument 3: Das Gegenteil ist der Fall. Durch die Es wirst du fett werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach (bevor hier wieder die Minderheit Leute kommen, die mit Bulimie abgenommen haben.)
Ich habe es auch nie geschafft mir wegen meiner Depressionen (die schon vor der ES da waren) Hilfe zu suchen :( War sogar einmal bei einer Neurologin (wegen etwas anderem) und als sie nach Depressionen fragte wollte ich was sagen, hätte aber fast geheult und hab dann doch nichts gesagt.... ich versteh das einfach nicht :cry:
Noch ein Grund für eine Therapie meinst du nicht??

lg

aire

Re: Warum ist es so schwer?

Verfasst: Do Okt 30, 2008 17:46
von mpure
Gut gesprochen liebe Aire

Re: Warum ist es so schwer?

Verfasst: Do Okt 30, 2008 18:05
von marykate
aire hat geschrieben:[
Gegenargument 1: Dein Therapeut/in wird nicht betrunken sein
:D :D ich hab schon mal so einen erlebt :roll:

Re: Warum ist es so schwer?

Verfasst: So Nov 02, 2008 21:45
von floraflora
Hmm.... Also zur Zeit schwanke ich sowas von.... An einem Tag gehts mir so klasse und ich denk, ich bin doch eh gesund, am nächsten denk ich über wackelpudding diäten nach (ja, leider wirklich im Ernst, egal wie peinlich das klingen mag) So ein Mist, wenns mir wenigstens ständig schlecht gehen würde, aber die Guten Tage geben mir einfach so ein Gefühl wie "wozu sollt ich sowas brauchen?"