liebe leah!
leider kann ich erst heute antworten, da ich ja die ganze woche in maissau war. (maissau ist etwa 8 km von eggenburg entfernt und dort befindet sich das übergangswohnheim "zentrum jonathan" welches zum krankenhaus eggenburg dazugehört) dort bin ich seit montag untergebracht, und ich werde noch ca 3 monate dort bleiben.
normalerweise geht man ja zuerst ins krankenhaus eggenburg, und danach noch zur stabilisierung ins übergangswohnheim. da aber bei mir eine akutsituation eingetreten ist, und im krankenhaus derzeit wartezeiten von fast 3 monaten sind, hat man mir einen platz im übergangswohnheim angeboten.
so, jetzt zur beantwortung deiner fragen:
soweit ich das beurteilen kann, darf man sein handy mitnehmen. ich war gestern zu einem gespräch mit dr. remmel (der oberboss) im krankenhaus, und da liefen einige patienten mit handy rum. in die gruppentherapien und einzelsitzungen darf mans natürlich nicht mitnehmen...
wenn du einen laptop mit mobilem internetzugang hast, dann dürfte das auch kein problem sein. besuche können tagsüber empfangen werden. nach 4 wochen darf man übers wochenende heim.
der tagesablauf (wie gesagt ich war noch im alten krankenhaus, aber es hat sich nix wesentliches verändert)
die mahlzeiten werden in einem speiseraum eingenommen und werden nicht ans bett serviert. ausser man ist sehr krank und bettlägrig.
dann hat man am vormittag gruppentherapien, ebenso am nachmittag. 1-2 mal pro woche ein einzelgespräch mit einem therapeuten. es gibt sehr viele verschiedene gruppen. musikthera, tanz-thera, thera mit pferden, thera im schimmbad, entspannungsgruppen, kreativ-gruppen, du kannst basteln, zeichnen, malen,...
für die essstörungen gibts natürlich wieder eigene gruppen. je nach deiner diagnose wirst du den gruppen zugeordnet, die für dich am sinnvollsten sind.
man hat eigentlich wirklich die ganze woche volles programm.
deine dritte frage kann ich sehr gut verstehen. das war auch meine größte angst. ich will sie dir auch ehrlich beantworten. ich habe in den ersten 3 wochen ein wenig zugenommen. ja. aber es war nicht viel - hm, ja klar, für uns in unserer situation war es viel. einem menschen ohne esstörung wäre es wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. aber: nachdem sich mein körper an eine normale nahrungsaufnahme ohne erbrechen gewöhnt hat, und sich alles wieder einpendelte, waren diese **kg auch wieder weg. umso besser es mir ging, umso mehr bewegung machte ich auch, und da gings dann sowieso wieder mitn gewicht. vielleicht um dir die angst vor der zunahme ein wenig zu nehmen: ich habe jetzt weniger gewicht als damals vor 2 jahren, als ich wegen der bulimie nach eggenburg ging. ich bin heute normalgewichtig und war es damals auch.
ein ziel der thera ist es auch, sein gewicht zu halten. (ausser bei den anorektischen patienten, die müssen natürlich rauf mitn gewicht)
sportangebote gibt es einige. im alten krankenhaus hatten sie ein paar fitness-geräte die man in der freitzeit benutzen konnte, es wird nordic-walking angeboten, schwimmen, gymnastik, bewegungstherapien...
wird im neuen KH ähnlich sein, wenn nicht sogar mehr.
es gibt einzel und zweibettzimmer. aber ich habe keine ahnung, wie die das entscheiden, wer jetzt ein einzelzimmer bekommt, und wer sich das zimmer mit jemanden teilen muss.
so, ich hoffe, dir damit ein bissi geholfen zu haben!
im übrigen kann ich sehr gut nachvollziehen, daß du so am zögern bist, wegen deinem studium/beruf, familie, usw.
mit gings ja nicht anders. es IST ein verdammt schwieriger und harter schritt. therapie ist nichts leichtes und ziemlich anstrengend. es ist sehr mutig, sich darauf einzulassen! aber der erfolg den du davon trägst, der macht das alles wieder wett!
wenn deiner familie, deinem partner, deinen freunden, etwas an dir liegt, dann wollen die sicher nur dein besten, die wollen dann ganz sicher, daß es dir wieder besser geht, daß dein leben wieder mehr qualität erlangt! Dann werden sie es sicher verstehen daß du diesen schritt gehst. es wird dein leben langfristig verändern. 2 monate therapie, für viele jahre mehr lebensqualität!
lg alexa