Rehi Cynthia...
aaalso, jetzt habe ich mir einen Teil meiner damaligen Aufzeichnungen durchgelesen *seufz* und kann dir nun mehr Infos bezüglich Theras in der stationären Thera geben...
Falls du gleich von Beginn an den Turnus mitmachst, wirds in etwa wie folgt ablaufen (es ist bei mir schon ein Zeital her):
* 1 Mal/Woche Gestalttherapie (meistens in der Gruppe): Hier kannst du alles das machen, was dein Herz begehrt. Hast du Lust auf Malen, Basteln, Stricken, Knüpfen, Tonarbeiten, dann kannst du es ohne weiteres machen. Das hat mir auch besonders gut gefallen, denn erstens hat es mich von den Gedanken "Ja nichts essen; stark bleiben; etc" abgelenkt und zweitens war ich immer so stolz darauf, wenn ich eine Arbeit abgeschlossen habe und das "Kunstwerk" *lach* quasi in der Hand hielt.
** 2 Mal/Woche Soziale Kompetenzgruppe: Das war auch etwas ganz Besonderes! Hier haben wir nicht nur über unsere Probleme gesprochen, sondern diese auch nachgespielt so gut es ging. Zu Beginn, wenn man die Gruppe noch nicht so gut kennt etc., war es zugegeben etwas eigen, alle waren schüchtern und niemand traute sich sorecht die Sache in die Hand zu nehmen, doch bald schon sind wir alle regelrecht aufgeblüht und dann ging's so richtig ab *lach*.. nein, Spaß bei Seite - mir hat diese Thera enorm geholfen.
** 2 Mal/Woche Gruppentherapie: Da es sich hierbei nicht um eine reine ES-Gruppe handelt, hat mir diese Art von Thera besonders gefallen und auch geholfen. Hier kann so gut wie jeder (manchmal ist leider etwas wenig Zeit - je nach Thema etc) seine Probleme und Gedanken äußern und mit den anderen offen darüber sprechen. Die Gruppe wird von zwei Therapeuten geleitet und ab und an sind Schwestern/Pfleger auch mit dabei. So die Gruppe es mag, werden auch Rollenspiele etc. insziniert... muss aber nicht sein...
** 2 Mal/Woche Physiotherapie (1x alleine und 1x in der Gruppe): Bist du alleine mit deiner Thera, dann bestimmst im Großen und Ganzen du wo's lang geht. Du kannst deine Ideen und Vorschläge ohne weiteres äußern - meine wurden immer so eingebaut, dass es für mich optimal war. In der Gruppe ist es nicht viel anders... zu Beginn kann man persl. Wünsche äußern oder man spricht sich vorher schon, also auf der Station selbst, mit der Gruppe ab. Der Unterschied zwischen Gruppen- und Einzelphysiotherapie liegt meines Erachtens darin, dass in der Gruppe das "gegenseitige Vertrauen" eine große- wenn nicht DIE Rolle spielt, die Einzeltherapie hingegen auf Selbstbild, Körperbild und Möglichkeiten des Aggressionsabbaus ausgerichtet ist.
*** 3 Mal/Woche Gesprächstherapie (Einzel): Ja, hier wird im Großen und Ganzen das Essverhalten unter die Lupe genommen und alles das, was damit zusammenhängt. Diese Thera war für mich enorm anstrengend, doch ich hatte soooo liebe Therapeuten dort, dass es immerhin erträglich war
hmmm... momentan fällt mir ehrlich gesagt nicht mehr ein, was ich dir schreiben könnte. Jedenfalls brauchst du überhaupt keine Angst haben... die sind echt einsame Klasse dort. Mir gings meist verdammt schlecht, stecke so tief in der Sucht und hatte ständig das Gefühl es nicht zu schaffen, schwach zu werden und alles zu schmeißen... aber alle haben mit sich reden lassen, mit Verständnis entgegen gebracht und ja, also wenn ich nochmals eine stat. Thera machen müsste, ich würd wieder dorthin gehen.
Hmmm.. wenn ich mir das jetzt so durchlese würde man glauben es wäre das Paradies od. die Wolke7 - neeeiin, so ist es auch wieder nicht, klar, denn immerhin arbeitest du mit deren Hilfe und Unterstützung gegen deine Sucht, aber das Umfeld und das Drumherum macht es dir um vieles leichter.
Gut, jetzt habe ich dich aber ordentlich zugetextet, Cynthia, sorry... dafür mache ich es jetzt ganz kurz.
Ich wünsch dir was... mach's gut, LG
Mouette