Thera schon ab Mittwoch !!!
Verfasst: Do Okt 23, 2003 21:24
Hallo ihr Lieben,
so wirklich ausführlich habe ich hier noch nie etwas zu mir geschrieben. Habe immer mal nur auf
andere Beiträge geantwortet. Da ich aber nun schon ab nächsten Mittwoch den 29.10. (??) in die stationäre
Therapie gehen werde, dachte ich mir dass das eventuell doch einige hier, dei bis zu diesem Schritt noch
nicht gekommen sind, interessieren wird.
Ich habe Bulimie (erst) seit ca. 1 1/4 Jahren. Angefangen hat es bei mir, dass ich durch eine Krankheit
für meine Verhältnisse recht viel abgenommen habe. Es begann die schönste zeit meines lebens,
seit vielen Jahren habe ich immer das selbe Gewicht gehabt, ich war nie dick, aber eben auch nicht
so richtig schön schlank. Und nun purzelten die Pfunde Woche für Woche. Anfangs konnte ich dem
ganzen schönen Essen gut widerstehen, hatte echt gute Durchhaltevermögen und habe
auf des Essen sehr verzichtet. Doch eigentlich bin ich nicht der Typ, bin ich nie gewesen, der sich aus
dem Essen nichts macht, ich liebe Essen, ich genieße es und Oma würde sagen:,, Jana ist ein guter Esser"
kennt ihr diesen Ausdruck? Naja und so nach wenigen Monaten( ca. 2-3) konnte ich einfach nichtmehr
widerstehen, das war blöderweise auch noch zur Weihnachtszeit wo man von so vielen Leckereien
regelrecht verführt wurde hier und da und dort nochmal zu naschen. Und das tat ich auch, mein Körper
schrie nur so nach Kalorien, er wollte sich das zurückholen was ich "ihm" so lange vorenthalten hatte.
Da ich aber so schön abgenommen hatte und ich mich so wundervoll gut fand in meinem schlanken
Körper wollte ich alles dafür tun, nicht wieder zuzunehmen. Naja und da ich seit dem nicht mehr auf
das (Viel-)essen verzichten konnte, kam die bequeme Lösung es einfach wieder rückgängig zu machen
und zu erbrechen. Anfangs nur manchmal, dann immer öfter, dann kamen die FAs, dann tägliche FAs...
und nun bin ich da angelangt, dass ich leider im Schnitt fünfmal am Tag überm Klo hänge...Und seit
ca. nem halben Jahr macht mich diese blöde Bulimie psychisch immer mehr kaputt, ich bin innerlich
leer und ausgelaugt, ich kann einfach nicht mehr.
Ich bin zur Zeit in der Abiturstufe, d.h. ich müsste
mich eigentlich voll auf Schule konzentrieren um meine sehr guten Leistungen zu halten, dann
habe ich schon seit 4 Jahren einen lieben Freund der natürlich auch viel Zeit beansprucht und meine
Familie ist ja auch noch da. Und mit diesem ganzen Druck komm ich nicht mehr zurecht, ich schaffe
es nichtmehr dies alles gut zu meistern, da ich ja eigentlich den ganzen Tag vollkommen mit mir
beschäftigt bin. Die Gedanken drehen sich den GANZEN Tag nur um diese Ängste, es geht immer nur
ums Essen, ums Nichtessen, Abnehmen, blos nicht zunehmen, heimlich fressen/k*,Einkäufe planen,
sich auf zu Hause freuen aber gleichzeitig panik davor haben...ich denke viele kennen das nur allzu gut!?
Im Sommer habe ich es endlich meinem Freund erzählt, der bis dahin tatsächlich NICHTS mitbekommen
hat. Bin dann vor ca. 3 Wochen zu meiner Hausärztin und habe sie um Hilfe gebeten. Sie hat sich
auch sofort total lieb drum gekümmert und mir einen Termin bei einem guten Therapeuten besorgt.
Dieser sollte nun entscheiden wie es mit mir weitergehen soll. Also wie eine Therapie für mich
aussehen würde. Und er stellte fest, dass für mich nur noch eine stationäre Therapie in Frage
käme, denn für eine ambulante Behandlung sei es einfach viel zu sehr fortgeschritten und die
Heilungschancen stünden somit nahe Null. Ich hatte nun Zeit mich mit diesem Gedanken vertraut
zu machen und habe dann letztendlich auch eingewilligt. Es war sehr schwierig, weil ich durch die
Therapie bestimmt 3- 4 Monate plus minus x nicht zur Schule gehen kann, was also für mich bedeutet
dass ich die 12.Klasse wiederholen werde. Wiederholen für eine Schülerin mit besten Noten!!!! Aber es
geht nicht anders, ich will unbedingt wieder gesund werden und wieder LEBEN können. Den Kopf frei
haben für all die wirklich schönen Sachen im Leben!! Der Preis dafür ist subjektiv hoch aber rein die
Vorstellung wieder ohne diese blöde Bulimie leben zu können ist wahnsinnig schön, denn
vorstellen kann ich mir zur Zeit ein Leben ohne SIE gar nicht mehr. SIE hat mich vollkommen im
Griff und das kann nicht mein ganzes Leben so weitergehen!!!
Und der Therapeut hat es doch tatsächlich geschafft mir innerhalb einer Woche einen Therapieplatz
zu verschaffen, das ist wahnsinnig schnell! Er meinte dann:"Ja liebe Jana, heute in einer Woche sind
sie schon in der KLinik" Ich habe mich riesig gefreut, denn wenn man sich erstmal selbst dazu
durchgerungen hat etwas zu unternehmen und sich auch für die stationäre entschieden hat, möchte
man auch dass sofort etwas passiert, dass man nicht mehr ewig drauf warten muss. Und genau
so ist es nun. Ich weihe jetzt gerade so nach und nach meine engsten Leute ein, die ja alle nichts
von der Krankheit wussten. Die fallen alle fast in Ohnmacht weil sie es nie von mir gedacht hatten, weil
ich doch so erfolgreich, beliebt und so bin....naja.
Ich werde mich von der Therapie aus immer mal melden und berichten wie es so läuft und wie die
Thera an sich verläuft. Ich hoffe dies ist vielleicht ein kleiner Anstoß für alle diejenigen, die sich noch
nicht dazu durchringen konnten etwas zu unternehmen. Es kann nur positiv sein! Wir dürfen
uns nicht kaputt machen lassen! Wir müssen doch das Leben endlich wieder genießen können
und ohne Sorgen leben können! Ganz normal eben!
So meine Lieben, so viel erstmal im voraus zu mir. Ich würde mich über Statements natürlich freuen
oder wenn ihr irgendwelche Fragen habt....vielleicht interessiert es ja doch die eine oder andere
(oder auch männlich) wie die Therapie so fruchtet und was da so passiert...
Wir schaffen das!!!!
Ciao sagt Euch Eure Jana
so wirklich ausführlich habe ich hier noch nie etwas zu mir geschrieben. Habe immer mal nur auf
andere Beiträge geantwortet. Da ich aber nun schon ab nächsten Mittwoch den 29.10. (??) in die stationäre
Therapie gehen werde, dachte ich mir dass das eventuell doch einige hier, dei bis zu diesem Schritt noch
nicht gekommen sind, interessieren wird.
Ich habe Bulimie (erst) seit ca. 1 1/4 Jahren. Angefangen hat es bei mir, dass ich durch eine Krankheit
für meine Verhältnisse recht viel abgenommen habe. Es begann die schönste zeit meines lebens,
seit vielen Jahren habe ich immer das selbe Gewicht gehabt, ich war nie dick, aber eben auch nicht
so richtig schön schlank. Und nun purzelten die Pfunde Woche für Woche. Anfangs konnte ich dem
ganzen schönen Essen gut widerstehen, hatte echt gute Durchhaltevermögen und habe
auf des Essen sehr verzichtet. Doch eigentlich bin ich nicht der Typ, bin ich nie gewesen, der sich aus
dem Essen nichts macht, ich liebe Essen, ich genieße es und Oma würde sagen:,, Jana ist ein guter Esser"
kennt ihr diesen Ausdruck? Naja und so nach wenigen Monaten( ca. 2-3) konnte ich einfach nichtmehr
widerstehen, das war blöderweise auch noch zur Weihnachtszeit wo man von so vielen Leckereien
regelrecht verführt wurde hier und da und dort nochmal zu naschen. Und das tat ich auch, mein Körper
schrie nur so nach Kalorien, er wollte sich das zurückholen was ich "ihm" so lange vorenthalten hatte.
Da ich aber so schön abgenommen hatte und ich mich so wundervoll gut fand in meinem schlanken
Körper wollte ich alles dafür tun, nicht wieder zuzunehmen. Naja und da ich seit dem nicht mehr auf
das (Viel-)essen verzichten konnte, kam die bequeme Lösung es einfach wieder rückgängig zu machen
und zu erbrechen. Anfangs nur manchmal, dann immer öfter, dann kamen die FAs, dann tägliche FAs...
und nun bin ich da angelangt, dass ich leider im Schnitt fünfmal am Tag überm Klo hänge...Und seit
ca. nem halben Jahr macht mich diese blöde Bulimie psychisch immer mehr kaputt, ich bin innerlich
leer und ausgelaugt, ich kann einfach nicht mehr.
Ich bin zur Zeit in der Abiturstufe, d.h. ich müsste
mich eigentlich voll auf Schule konzentrieren um meine sehr guten Leistungen zu halten, dann
habe ich schon seit 4 Jahren einen lieben Freund der natürlich auch viel Zeit beansprucht und meine
Familie ist ja auch noch da. Und mit diesem ganzen Druck komm ich nicht mehr zurecht, ich schaffe
es nichtmehr dies alles gut zu meistern, da ich ja eigentlich den ganzen Tag vollkommen mit mir
beschäftigt bin. Die Gedanken drehen sich den GANZEN Tag nur um diese Ängste, es geht immer nur
ums Essen, ums Nichtessen, Abnehmen, blos nicht zunehmen, heimlich fressen/k*,Einkäufe planen,
sich auf zu Hause freuen aber gleichzeitig panik davor haben...ich denke viele kennen das nur allzu gut!?
Im Sommer habe ich es endlich meinem Freund erzählt, der bis dahin tatsächlich NICHTS mitbekommen
hat. Bin dann vor ca. 3 Wochen zu meiner Hausärztin und habe sie um Hilfe gebeten. Sie hat sich
auch sofort total lieb drum gekümmert und mir einen Termin bei einem guten Therapeuten besorgt.
Dieser sollte nun entscheiden wie es mit mir weitergehen soll. Also wie eine Therapie für mich
aussehen würde. Und er stellte fest, dass für mich nur noch eine stationäre Therapie in Frage
käme, denn für eine ambulante Behandlung sei es einfach viel zu sehr fortgeschritten und die
Heilungschancen stünden somit nahe Null. Ich hatte nun Zeit mich mit diesem Gedanken vertraut
zu machen und habe dann letztendlich auch eingewilligt. Es war sehr schwierig, weil ich durch die
Therapie bestimmt 3- 4 Monate plus minus x nicht zur Schule gehen kann, was also für mich bedeutet
dass ich die 12.Klasse wiederholen werde. Wiederholen für eine Schülerin mit besten Noten!!!! Aber es
geht nicht anders, ich will unbedingt wieder gesund werden und wieder LEBEN können. Den Kopf frei
haben für all die wirklich schönen Sachen im Leben!! Der Preis dafür ist subjektiv hoch aber rein die
Vorstellung wieder ohne diese blöde Bulimie leben zu können ist wahnsinnig schön, denn
vorstellen kann ich mir zur Zeit ein Leben ohne SIE gar nicht mehr. SIE hat mich vollkommen im
Griff und das kann nicht mein ganzes Leben so weitergehen!!!
Und der Therapeut hat es doch tatsächlich geschafft mir innerhalb einer Woche einen Therapieplatz
zu verschaffen, das ist wahnsinnig schnell! Er meinte dann:"Ja liebe Jana, heute in einer Woche sind
sie schon in der KLinik" Ich habe mich riesig gefreut, denn wenn man sich erstmal selbst dazu
durchgerungen hat etwas zu unternehmen und sich auch für die stationäre entschieden hat, möchte
man auch dass sofort etwas passiert, dass man nicht mehr ewig drauf warten muss. Und genau
so ist es nun. Ich weihe jetzt gerade so nach und nach meine engsten Leute ein, die ja alle nichts
von der Krankheit wussten. Die fallen alle fast in Ohnmacht weil sie es nie von mir gedacht hatten, weil
ich doch so erfolgreich, beliebt und so bin....naja.
Ich werde mich von der Therapie aus immer mal melden und berichten wie es so läuft und wie die
Thera an sich verläuft. Ich hoffe dies ist vielleicht ein kleiner Anstoß für alle diejenigen, die sich noch
nicht dazu durchringen konnten etwas zu unternehmen. Es kann nur positiv sein! Wir dürfen
uns nicht kaputt machen lassen! Wir müssen doch das Leben endlich wieder genießen können
und ohne Sorgen leben können! Ganz normal eben!
So meine Lieben, so viel erstmal im voraus zu mir. Ich würde mich über Statements natürlich freuen
oder wenn ihr irgendwelche Fragen habt....vielleicht interessiert es ja doch die eine oder andere
(oder auch männlich) wie die Therapie so fruchtet und was da so passiert...
Wir schaffen das!!!!
Ciao sagt Euch Eure Jana