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Stationäre Therapie, hat jemand Erfahrungen? Erfolge?
Verfasst: Fr Jun 20, 2003 18:57
von Chiara
Hallo, bin neu hier. Ich werde ab August 2003 eine stationäre Therapie durchführen und habe sehr große Angst was alles auf mich zukommt. Ambulante Therapien haben nichts gebracht.
Hat irgendjemand Erfahrungen? Ich habe Angst von meinem Freund und meiner Familie getrennt zu sein. Und Angst davor das es keinen Erfolg mit sich bringt. Gesundheitlich ist es sehr notwendig geworden. Ich bin gesundheitlich sehr angeschlagen und jetzt sehe ich das als neuen Weg.
Kann jemand nach einer stationären Therapie Erfolge verzeichnen ??
Kann mir jemand Auskunft geben??
Help
Chiara
hi
Verfasst: Fr Jun 20, 2003 19:15
von krysty
hi du toll das du die mut hast die therapie zu machen und selbst einsiehst sie ware notwendig.
mache dir nicht alzuviele gedanken, es ist zwar manchmal anstrengend, aber ich zum beispiel habe dort inder klinik die beste zeiten erlebt und freunden furs leben gemacht. mit denen habe ich immer noch kontakt.
die therapie erfolgreich? das hangt von jeden person einzeln ab, bei mir zumb hat die klinik leider nicht viel gebracht. obwohl nach mein extreme magersucht hab ich wieder fast *kg zugelegt aber bin immer noch nicht der bulimie loos.
wenn du selbst richtig von herzen geheilt werden mochtest in aller erlichkeit dazu bereit bist was zu anderen, auch wen es heisst man soll essen, zunehmen undsoweiter. dan garantiere ich du wirst erfolg haben du wirst es schaffen.
bei mir dagegn hab ich erst nach 11 jahren mein erste therapie gemacht und war schon so verschlossen von der aussen welt das man da nicht viel machen konnte wurde sogar in eine klinik nach 3 wochen heimgeschickt.
ich konnte es einfach nicht mich von der krankheit verabschieden es machte mir schrecklich angst und ich habe angst attaken gekriegt, also glaube ich der schlussel ist es wirklich zu wollen.
von der klinik brauchst du keine angst haben und die zeit vliegt vorbei.
du wirst am enden wunschen du konntest bleiben, weil man so viele neue freunden gemacht hat vorallem die die einem ganz verstehen.
du schaffst das schon gesund zu werden, nimm dir aber nicht zuviel vor kleine schritten, bringen oft mehr wie ein riesen jump und dan ruckfall.
in der kklinik wirst du hilfe und unterstutzung dabei haben, weil leicht geht das naturlich nicht aber es hilft menschen zu haben die da helfen konnen und man es nicht alleine machen muss aber mit viele anderen die auch da sind.
ich wunsche dir es alle alle beste und ganz viel erfolg halt mir auf den laufenden ok
du schaffst das bestimmt
alles liebe und viel gluck kris
man kann gar nicht soviel essen, wie man kotzten mochte
Verfasst: Fr Jun 20, 2003 19:22
von Chiara
Hallo Kris,
hätte nicht geglaubt so schnell eine Antwort zu erhalten. Bei dieser Therapie darf man da denn am Wochenende heim, oder hängt das vom Einzelfall ab? Ich habe die Krankheit schons seit ca. 6 Jahren. Mal war es besser, dann wurde es wieder schlimmer. Jetzt ist mein Gesundheitszustand sehr besorgniserregend, meinen die Ärzte. Dazu kommen auch noch Selbstverletzungen. Ich hoffe, das ich nicht verrückt bin. Aber danke für deine Antwort,du machst mir wirklich sehr viel Mut.
Wie lange warst du denn auf der stationären Therapie?
Gruß Chiara
Nur Mut!
Verfasst: Fr Jun 20, 2003 21:14
von Kroco
Hallo Chiara,
ich kann dir in jedem Fall eine statinäre Therapie empfehlen!
Du kommst mal komplett aus deinem Umfeld heraus und beschäftigst dich nur mit deiner Krankheit, außerdem ist so eine Art der Therapie viel wirkungsvoller als eine ambulante, das habe ich selbst gemerkt.
Meine einzige Sorge war auch zuerst, ob ich denn am Wochenende nach Hause kommen kann, da ich Angst hatte, zuviel zu verpassen. Aber wenn dir das wirklich wichtig ist, von der Bulimie wegzukommen, dann muss alles andere warten! Und du wirst auch nur wieder richtig glücklich sein, wenn du es geschafft hast.
Ich hatte allerdings noch den Vorteil, dass ich in eine Tagesklinik gekommen bin, d.h. ich war von 8-16 Uhr dort, konnte abends und am Wochenende nach Hause und habe so den Anschluss nicht verpasst. Aber wenn es bei dir notwendig sein sollte, in stationäre Behandlung zu gehen, so mache dies. Ach und sei wirklich froh, dass du einen Platz bekommen hast, ich habe um den Platz ewig lange gekämpft (zuerst wurde ich immer wieder wegen Auslastung zurückgewiesen).
Das wichtigste ist, das du WOLLEN musst, dann klappt es auch. Zuerst dachte ich auch...wie wollen die mir denn helfen?? Aber mithilfe von Medikamenten und vielen vielen Therapien und natürlich dem eigenen Willen funktioniert das ganze, glaube mir. Und bitte bitte suche dir auch Unterstützung in der Familie und bei Freunden, denn nur, wenn sie Bescheid wissen, können sie dich verstehen und dir helfen. Ich habe zu Beginn auch bei meiner Großmutter gewohnt, dass ich nicht allein zu Hause bin, denn nur da hatte ich riesige Fressattacken.
Alles Gute und ein glückliches Händchen für deine Entscheidung wünscht dir deine Jule
Verfasst: Sa Jun 21, 2003 0:01
von lonely
Liebe Chiara,
war zwar noch nicht auf station, aber soweit ich weiß, darf man in der Anfangszeit gar nicht nach hause und auch keinen besuch bekommen. mit der zeit, ich denke mal je nach dem wie's dir geht, darf man dann so 2x die woche ein oder zwei stunden besuch bekommen. irgendwann darf man dann auch mal für einen tag und dann für ein Wochenende nach hause. kommt ganz darauf an wie es dir geht und wie "gesund" du schon bist. Also, ich weiß nicht, ob das überall so ist, aber da wo ich bin (ambulant) schon.
Kann verstehen, dass du angst hast von deinem Freund und deiner Familie getrennt zu sein, würde mir genauso gehen. aber ich denke mal, wenn ambulant Thera nichts bringt und dein therapeut station für besser hält, dann würde ich es auf jeden Fall machen, weil er ja nur dein bestes will.
Wünsch dir auf jeden Fall viel Kraft dafür!!
lg lonely
Verfasst: Sa Jun 21, 2003 4:57
von Chiara
Liebe Lonely und liebe Jule,
danke für Eure Antwort. Alles nagt so sehr an mir. Ich dachte ich schaffe es so, ohne stat. Thera. Ich führte lange ambulante Therapien durch, die letzte brach ich einfach ab. Es gab eine Zeit, da war alles besser. Ich nahm auch zu. Doch jetzt scheint es wieder schlimmer zu sein. Habe zu allem Übel noch Neurodermitis dazubekommen. Der Arzt meint, man muss die Ursachen bekämpfen. Nicht nur das ich verletze mich ab und zu, dachte immer ich wäre verrückt. Aber ich schäme mich manchmal so dafür. Ich hasse meinen Körper. Die Ärzte sagen, nur eine stationäre Therapie wäre jetzt sinnvoll und richtig, aber ich muss es wollen. Ich habe lange dagegen angekämpft, wollte nichts davon wissen, aber jetzt komme ich nicht mehr drumherum. Ja, die Angst ist groß, von meiner Familie und besonders meinem Freund getrennt zu sein. Aber sie leiden auch manchmal sehr unter meine Krankheit. Ich verletze mich heimlich, damit sie es nicht sehen. Früher waren es die Handgelenke, jetzt sind es die Beine,oder irgendwo wo man die Schnitte nciht sieht. Die Kotzerei verheimliche ich bei meiner Familie oder Freunden nicht mehr. Das habe ich zwischenzeitlich gelernt. Sie mußten mit mir eine harte Schule durchmachen und lernen immer noch die Krankheit zu verstehen. Aber sie helfen mir, so gut es geht.
Manchmal habe ich schwere Depris. Und mein Leben bedeutet mir nichts mehr. Ich will endlich aus diesem Teufelskreis rauskommen. Ich hoffe tatsächlich, ich schaffe das.
Danke für Eure lieben Grüße. Es gibt Kraft zu wissen, das man nicht alleine ist. Das es viele gibt, die das gleiche Problem haben.
Liebe Grüße
Chiara
Verfasst: Sa Jun 21, 2003 15:39
von lonely
Liebe Chiara,
ich glaube, ich versteh dich sehr gut. Wenn ich deine Beiträge lese, denke ich fast, dass wäre ich, falls du verstehst. nur dass ich nicht auf station muss, obwohl ich angst davor hab, weil es bei mir nämlich auch nicht so richtig voran geht. Naja, noch mal viel kraft. Wenn du's geschafft hast, meld dich doch noch mal hier und erzähle wie es dir so ergangen ist.
ciao
lonely
Verfasst: Sa Jun 21, 2003 17:20
von Chiara
Liebe lonley
ich danke dir für deine lieben Grüße. Aber so wie es mir im moment wieder beschissen geht, weiß ich nicht ob ich es schaffe. Ich versuche an mich zu glauben, ich versuche es. Es ist nur so schwer. Verstehst du?
Ich melde mich wieder.
Ganz, ganz Liebe Grüße
Chiara
Verfasst: Sa Jun 21, 2003 18:44
von Kroco
Liebe Chiara,
ich kenne das auch total kann ich dir sagen. Ich habe mich zwar noch nicht selbst verletzt, aber auch mein Leidensdruck war enorm groß. So habe ich auch ständig an die Sinnlosigkeit des Lebens gedacht, nichts mehr genossen, für nichts mehr gelebt. Ich habe nur noch geheult, fühlte mich allein gelassen und total nutz- und wertlos....das ist aber normal!
Erinner dich doch mal an Zeiten, wo du glücklich warst...an schöne Erlebnisse...an wundervolle Eindrücke, an Situationen, in den du gelacht hast! Sind es nicht auch die vielen anderen Menschen, Freunde, Bekannten, die unser Leben lebenswert machen? Und leben wir nicht auch etwas mit Hoffnung und Freude auf die Zukunft?
Ist es dafür denn nicht wert, dein Leben zu ändern?? Ja, das ist es wert! Und deshalb nehme ich mein Leben selbst in die Hand und WILL aus diesem Teufelskreis ausbrechen. Dass du es nicht alleine schaffen kannst (ich dachte übrigens auch immer, ich könnte mich alleine therapieren), ist total normal. Aber trotzdem musst du es alleine schaffen mit der HIlfe von anderen. Es sind geschulte Profis, die wissen, wie man damit umgeht und die dir helfen können, die Ursachen zu bekämpfen. Wenn du schon weißt, warum du in die B reingerutscht bist, hast du schon einiges geschafft. Was waren denn bei dir die Gründe?
Mir geht es sooo sehr viel besser und ich bin mir sicher, man kann das schaffen. Als ich am Anfang der Therapie stand, bewunderte ich auch immer die Leute, die das hinter sich gebracht haben und jetzt so einfach darüber reden können. Und die haben mir sehr viel Mut gegeben, sodass auch ich es geschafft habe.
Hast du auch familäre Unterstützung? Hast du das Gefühl, mit denen über alles reden zu können oder glaubst du eher, sie könnten es alle nicht verstehen?? Die Gewissheit, dass sie zu dir stehen und dich unterstützen, ´hat mir sehr viel Kraft gegeben.
Vielleicht gibt es bei dir ja auch irgendeine Klinik, wo eine tagesklinische Behandlung möglich ist und du nicht solange von deinen Lieben getrennt bist.
So alles Gute wünscht Jule