therapie

#1
Von anita Am 13.06.2001

ich habe jetzt seit ca. 3 jahren bulimie und habe mich dazu überwunden meinem freund davon zu erzählen.
mein ganzes leben ist beeinflusst vom essen bzw. nicht-essen. ich halte das einfach nicht mehr aus. aber ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich jemals eine therapie machen werde... ich habe keine kraft (oder rede es mir zumindest ein).
gibt es hier jemanden, der in therapie ist und mir erzählen kann, wie das so ist?
ich hab echt angst davor, aber wenn ich es nicht schaffe, mir helfen zu lassen, werde ich daran zubrechen.es wird von tag zu tag ärger.

danke im voraus, anita

#2
Von daria Am 13.06.2001

in therapie gehn is nicht schwer! schwer isses, einen guten therapeuten zu finden, meiner meinung nach. erkundige dich da gut, nimm auf alle fälle eine FRAU die sich mit esstörungen auskennt. es is furchtbar mühsam, einem ahnungslosen männlichen psychologen von solchen problemen zu erzählen.

weißt du, du gehst da hin, und für eine stunde wird dir zugehört, darauf eingegangen, und das problem gelöst. meinem gefühl nach gehst du aus jeder stunde raus mit einem seelenknoten weniger (und wenn es ein minikleines knötchen is, wurscht). außerdem denkst du über dich nach. die tage, an denen ich nicht kotze, sind meistens die tag, wo ich eine sitzung hatte. ich hab meine therapie zwar abgebrochen, aber ich fange wieder an, ich schaffs noch nicht allein, weiß noch viel zu wenig.

ich wünsch dir echt, dass du einfach den hörer in die hand nimmst, und eine therapeutin aus den listen hier anrufst. is ja alles da... viel glück... und warte nicht zulange... man kann nicht bereit für eine therapie sein, da musst du dich einfach reinstürzen. wollen musst natürlich DU, alles andere ergibt sich dann.

#3
Von anita Am 13.06.2001

ich habe schon wochenlang adressen von beratungsstellen und telefonnummern von psychologinnen, die auf essstörungen spezialisiert sind, daheim. sie liegen im kasten und ich rufe nicht an.
manchmal, wenn ich geschichten von anderen lese, denke ich, dass ich vielleicht gar keine therapie brauche. ich habe keine fressanfälle, bei denen ich extrem viel verschlinge, sondern esse eigentlich "normale" mengen, die ich dann erbreche.

#4
Von lucy Am 14.06.2001

mich würde interessieren, wie dein freund reagiert hat und wie er damit umgeht?
meine zwei beziehungen scheiterten, und zwar deshalb, weil sie einfach nicht damit umgehen konnten, daß ich kein normales essverhalten habe. sie versuchten zwar mir beizustehen, aber in wirklichkeit wurde nur viel verdrängt, am besten gar nicht darüber gesprochen. wegen hilflosigkeit. ich habe viel zerstört. und bin mir bewußt geworden, daß ich in diesem zustand wohl beziehungsunfähig bin und deshalb auch nicht verantworten kann einen anderen (einem neuen freund) damit (mit mir) zu belasten.
grüße
lucy

#5
Von anita Am 15.06.2001

natürlich belastet es ihn auch. und oft, wenn ich gekotzt habe, bin ich unausstehlich, dadurch kommt es auch zum streit.
wir reden darüber, denn mir geht es oft schlecht und ich will ihm den grund, warum es mir oft so mies geht, nicht verheimlichen.
aber ich will nicht länger, dass ich, er und unsere beziehung unter meiner krankheit leiden! deshalb werde ich diese krankheit besiegen!