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arbeiten gehen oder vorher die sucht in den griff kriegen?

Verfasst: Fr Nov 23, 2007 17:54
von schlumpfine22
Hallo alle zusammen!

Würd gerne von euch wissen wie ihr zu folgendem denkt und wie es mit euch aussieht...
Wir sitzen ja irgendwie alle im gleichen boot und manchmal tut es gut von jemanden einen ratschlag zu bekommen der in der ähnlichen situation steckt und einen weg gefunden hat der mir zur zeit im verborgenen bleibt :wink:
manchmal sehe ich vor lauter bäumen einfach den wald nicht

Also, ich bringe es einfach nicht auf die reihe zu arbeiten bzw. wird mir dazu abgeraten. Nichts ist aber schlimmer als nichtstun oder von jemanden finanziell abhängig zu sein. und das ist bei mir zur zeit der fall.
ich habe eine ausbildung in einem gesundheitsberuf erlernt. der enge körperliche kontakt mit menschen ist manchmal aber einfach unmöglich für mich - jedoch weiß ich keine anderen alternativen. ich bekomm auch meinen kopf nicht frei und denke ständig ans essen egal was ich tue. therapien habe ich schon ein paar hinter mir. arbeitsversuche auch. allerdings habe ich ständig alles abgebrochen. jetzt bin ich an nem punkt wo ich überhaupt nicht mehr weiter weiß und wo ich mich überhaupt nicht mehr ausstehen kann.. :cry: :roll:
ich bin so unsicher. wenn ich etwas anfangen möchte und jemand daran zweifelt dann hau ich gleich alles hin....

Verfasst: Fr Nov 23, 2007 18:00
von Lebensseiltänzer
Nr.: 1 Sucht, bzw Ursachen in den Griff bekommen

und nebenbei kann man doch im Call Center, als Aushilfe in nem Laden oder sonst wo arbeiten, wenn man etwas tun will, oder?

Verfasst: So Nov 25, 2007 21:34
von schlumpfine22
hallo lebensseiltänzer (schöner name)

danke für deine antwort.
das hört sich immer so vernünftig an. vorher die sucht in den griff bekommen und dann richtig durchstarten. aber meine erfahrungen haben mir gezeigt, dass das nicht so leicht geht oder bzw. dass man doch nicht das eine kapitel (also die essstörung) so leicht abhacken kann. ich befürchte sogar dass wenn überhaupt sich meine essstörung erst in den nächsten jahren "auflöst" und ich endlich, endlich davon loskommen kann.
Nur sehe ich im Moment absolut keine Zukunftsperspektive für mich. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es jemals wieder etwas schönes und lebenswertes für mich gibt.
Ich igel mich mit meinem Freund in unserer viel zu kleinen wohnung ein und bin tot unglücklich. auf der einen seite will ich endlich raus, arbeiten, unter leute und auf der anderen habe ich mich schon auf dieses abgekapselte leben mit essstörung gewöhnt.
Es ist halt einfacher keine verantwortung tragen zu müssen und nicht enttäuscht zu werden, weil man ja nichts wagt. es ist ein sicheres aber auch langweiliges leben und ich spüre dass ich langsam daran zu grunde gehe wenn ich nicht endlich aufwache. Ich bin erst 22 Jahre alt und fühle mcih steinalt und verbraucht.
Mir fehlt die positive perspektive und die lust irgendetwas anzu packen. sei es nun arbeit oder therapie.

wie geht es dir gerade lebensseiltänzer?

liebe grüße

schlumpfine

Verfasst: Mo Nov 26, 2007 7:02
von Lebensseiltänzer
hallo schlumpfine,

klar ist es nicht EINFACH, aus der ES rauszukommen, sonst würde es ja jeder schaffen.
Aber wenn sie einen so sehr daran hindert, arbeiten gehen zu können, sollte man sich doch mal überlegen, ob man wirklich so weiter machen sollt.

Ich nehmen an, du warst in stationärer und bist in ambulanter Therapie. Du kennst die Ursachen und Auslöser und arbeitest daran?
Nein??? Warum nicht?

Mir gehts... naja, im Bezug auf die ES gut, bin seit fast 3 Jahren mit normalem Essverhalten ehemalig und weiß daher, dass es ein schwerer Weg ist, den man aber gut schaffen kann.

Also, Kopf hoch Kleines, es ist machbar, wenn man sich aufrafft.

Grüße
Lst

Verfasst: Mo Nov 26, 2007 12:00
von schlumpfine22
hey,

finde ich total super dass du es in den griff bekommen hast. wirklich, das gibt mir selber wieder kraft und die motivation.
hat es bei dir irgendeinen auslöser gegeben damit aufzuhören?
ich war schon einige male stationär und auch in therapie. aber wirklich den auslöser für meine bulimie habe ich nicht gefunden. ich glaube einfach dass da viele sachen zusammenhängen. lauter kleine auslöser die nichts miteinander zu tun hatten aber mit der zeit sich zu einem zusammengefügt haben.
und dann habe ich noch die vermutung dass es auch eine art such-gen gibt? oder zumindestens eine veranlagerung die man erblich mitbekommen hat. in meiner familie leiden einige unter essstörung oder alkoholkrankheit. alles intelligente leute, die arbeiten, ein schönes leben haben und mehr oder weniger vermögend sind. aber irgendetwas klappt nicht ganz und artet aus. so wie bei mir. ich neige sowieso ein bisschen zum extremen und mir wurde auch schon borderline bzw. eine emotional instabile persönlichkeit diagnostiziert.
vielleicht ist die bulimie auch eine begleiterscheinung meiner persönlichkeitsstörung...oder die persönlichkeitsstörung entwickelte sich erst durch die jahrelange bulimie (wie es mir ein arzt mal bestätigt hat).
zum anderen habe ich auch noch angst, dass es durch bestimmte medikamente ausgelöst wird. zur zeit nehme ich ja regelmäßig lamotrigin und bin da sowieso immer eher skeptisch was das ganze pharmazeutische zeug angeht :wink: aber naja, wenns hilft...

es ist wirklich nicht einfach. aber wenn ich menschen wie dich kennenlerne gibt mir das wieder hoffnung und ich spüre dass ich es auch schaffen kann....

drück dich :wink:

liebe grüße

schlumpfine