Klinik - nur den Freunden zuliebe?
Verfasst: Fr Okt 19, 2007 17:38
Hallo zusammen,
ich bin seit ca. 2 1/2 Jahren in diesem Forum angemeldet, aber ich gebe zu, ich schreibe nicht allzu regelmäßig...nichtsdestotrotz hoffe ich auf euren Rat, eure Meinung.
Ich hab seit fast 9 Jahren Bulimie und hab schon einige Aufs und Abs hinter mir, Phasen, in denen ich die Bulimie akzeptiert hatte, dann wieder absolute Kämpferphasen mit Gewichtszunahme (weil Unterdrückung des Symptoms), dann wieder Diät, Dauerkotzen, etc. Die jahrelange ambulante Therapie, die ich mache, hat mir viel gebracht, hat mich vieles meistern lassen im Leben, aber die Bulimie ist bis heute geblieben. Nicht zuletzt, weil ich damit mein Gewicht halten konnte (habe die letzten Jahre sehr restriktiv gegessen, wie wohl viele hier). Als ich vor ca. zwei Jahren den letzten großen Kampfeier gegen die Bulimie aufbrachte, bin ich an ner Gewichtszunahme gescheitert. Hab daraufhin wieder abgenommen, dann Anfang letzten Jahres aber erneut gekämpft, noch viel mehr zugenommen, bis ich in absolutem Selbsthass endete, nicht mehr aus dem Haus wollte und mich außer abnehmen und Gewicht nichts mehr interessierte. Vor nem halben Jahr sah ich mein einziges Lebensglück daher wieder in einer Diät, hab gehungert, umso mehr gekotzt und rutschte dabei immer tiefer in eine Depression, so dass ich irgendwann so tief in der Bulimie steckte wie lange zuvor nicht mehr. Bis mich irgendwann meine besten Freunde anflehten, ich solle mir helfen lassen, sie könnten nicht mehr länger zusehen, ich würde auf mein Grab zusteuern. Mir war klar, außer einem Klinikaufenthalt könnte mir nichts mehr helfen. Vor 1 1/2 Jahren hatte ich einen Klinikaufenthalt noch kurzfristig abgelehnt...heute weiß ich, es führt kein Weg dran vorbei.
Doch seit ich den Platz im Klinikum Harlaching in München sicher habe, verdränge ich die Therapie. Ich weiß, dass mein Körper Hilfe braucht und merke die gesundheitlichen Folgen: Kreislaufprobleme, Blässe, brüchiges Haar, ständig rote Augen, eine ständig belegte Stimme, Kraftlosigkeit. Ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Ich weiß, dass ich an einem Scheideweg stehe. Aber seit der Klinikplatz sicher ist, will ich nicht mehr hin. Mein Freund und meine Freunde schütteln den Kopf und drohen, dass sie sich von mir abwenden, wenn ich nicht in die Klinik gehe. Mein bester Freund meinte neulich: "Wenn du dir jetzt nicht helfen lässt, muss ich mich aus Selbstschutz abwenden und dich deinem Schicksal überlassen. Wenn du dir nicht helfen lassen willst, muss ich dich abstürzen lassen."
Ich weiß, dass sie recht haben, aber ein Teil in mir will die Bulimie behalten, ich kenne "sie" seit so vielen Jahren, habe das Gefühl, sie macht mich zu etwas "Besonderem", weil das nicht jeder hat. Es ist, als hätte ich ständig ein Ziel, solange ich sie noch habe. Das Ziel, sie irgendwann loszuhaben. Was, wenn das Ziel weg ist? Ich schreibe momentan sehr wirr, sorry. Was ich sagen will: Ich habe inzwischen das Gefühl, ich mache die Therapie zum großen Teil nur, weil mich meine Freunde unter Druck setzen. Kann dieb Therapie dann überhaupt helfen? Oder ist es auch Teil der Therapie, mir die Motivation zu geben, sie loszuwerden?
Was, wenn ich am 14.11. dort hingehe und genauso krank wiederkomme?
Ich weiß nicht mehr weiter...
Verwirrte Grüße,
Courage
ich bin seit ca. 2 1/2 Jahren in diesem Forum angemeldet, aber ich gebe zu, ich schreibe nicht allzu regelmäßig...nichtsdestotrotz hoffe ich auf euren Rat, eure Meinung.
Ich hab seit fast 9 Jahren Bulimie und hab schon einige Aufs und Abs hinter mir, Phasen, in denen ich die Bulimie akzeptiert hatte, dann wieder absolute Kämpferphasen mit Gewichtszunahme (weil Unterdrückung des Symptoms), dann wieder Diät, Dauerkotzen, etc. Die jahrelange ambulante Therapie, die ich mache, hat mir viel gebracht, hat mich vieles meistern lassen im Leben, aber die Bulimie ist bis heute geblieben. Nicht zuletzt, weil ich damit mein Gewicht halten konnte (habe die letzten Jahre sehr restriktiv gegessen, wie wohl viele hier). Als ich vor ca. zwei Jahren den letzten großen Kampfeier gegen die Bulimie aufbrachte, bin ich an ner Gewichtszunahme gescheitert. Hab daraufhin wieder abgenommen, dann Anfang letzten Jahres aber erneut gekämpft, noch viel mehr zugenommen, bis ich in absolutem Selbsthass endete, nicht mehr aus dem Haus wollte und mich außer abnehmen und Gewicht nichts mehr interessierte. Vor nem halben Jahr sah ich mein einziges Lebensglück daher wieder in einer Diät, hab gehungert, umso mehr gekotzt und rutschte dabei immer tiefer in eine Depression, so dass ich irgendwann so tief in der Bulimie steckte wie lange zuvor nicht mehr. Bis mich irgendwann meine besten Freunde anflehten, ich solle mir helfen lassen, sie könnten nicht mehr länger zusehen, ich würde auf mein Grab zusteuern. Mir war klar, außer einem Klinikaufenthalt könnte mir nichts mehr helfen. Vor 1 1/2 Jahren hatte ich einen Klinikaufenthalt noch kurzfristig abgelehnt...heute weiß ich, es führt kein Weg dran vorbei.
Doch seit ich den Platz im Klinikum Harlaching in München sicher habe, verdränge ich die Therapie. Ich weiß, dass mein Körper Hilfe braucht und merke die gesundheitlichen Folgen: Kreislaufprobleme, Blässe, brüchiges Haar, ständig rote Augen, eine ständig belegte Stimme, Kraftlosigkeit. Ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Ich weiß, dass ich an einem Scheideweg stehe. Aber seit der Klinikplatz sicher ist, will ich nicht mehr hin. Mein Freund und meine Freunde schütteln den Kopf und drohen, dass sie sich von mir abwenden, wenn ich nicht in die Klinik gehe. Mein bester Freund meinte neulich: "Wenn du dir jetzt nicht helfen lässt, muss ich mich aus Selbstschutz abwenden und dich deinem Schicksal überlassen. Wenn du dir nicht helfen lassen willst, muss ich dich abstürzen lassen."
Ich weiß, dass sie recht haben, aber ein Teil in mir will die Bulimie behalten, ich kenne "sie" seit so vielen Jahren, habe das Gefühl, sie macht mich zu etwas "Besonderem", weil das nicht jeder hat. Es ist, als hätte ich ständig ein Ziel, solange ich sie noch habe. Das Ziel, sie irgendwann loszuhaben. Was, wenn das Ziel weg ist? Ich schreibe momentan sehr wirr, sorry. Was ich sagen will: Ich habe inzwischen das Gefühl, ich mache die Therapie zum großen Teil nur, weil mich meine Freunde unter Druck setzen. Kann dieb Therapie dann überhaupt helfen? Oder ist es auch Teil der Therapie, mir die Motivation zu geben, sie loszuwerden?
Was, wenn ich am 14.11. dort hingehe und genauso krank wiederkomme?
Ich weiß nicht mehr weiter...


Verwirrte Grüße,
Courage