Hallo meine Lieben!
Wie versprochen, möchte ich Euch den Fortgang bzw. das Ende der Odyssee mit meiner privaten Krankenkasse erzählen:
Ende August kam die fristlose Kündigung meiner PKV, da ich bei Antragstellung nicht angegeben habe, bereits seit ca. 20 Jahren an Bulimie zu leiden. Ich habe Anfang des Jahres eine Therapie begonnen (erstmals) und im Gutachten der Psychologin an die PKV war von "chronischer Bulimie seit 15-20 Jahren" die Rede.
Damit begann für mich ein Teufelskreis: zurück in die Gesetzliche konnte ich nicht aufgrund meines Gehalts- eine Private nimmt einen nur zum sog. "modifizierten Standardtarif" wenn man nicht versichert ist, d. h. ich war den ganzen September ohne Krankenversicherung.
Abgesehen von der Angst die einen begleitet, ist das Vorgehen der Versicherer absout menschenunwürdig. Wenn man anruft und nach einer PKV fragt ist man ein König- sobald man "Standardtarif" erwähnt ist man schon im Bettlerstatus und wenn man dann auch noch sagt, daß man an einer Eßstörung leidet, befindet man sich auf der absolut untersten Schiene.
Mein Freund hat mich glücklicherweise dazu gedrängt, zum Rechtsanwalt zu gehen und gegen meine PKV vorzugehen. Das war für mich das Schwerste, weil ich vor einem wildfremden meine Geschichte erzählen und mich damit wieder outen mußte.
Trotzdem- es hat sich gelohnt: der Anwalt hat (mit einem Gutachten meiner Psychologin, die erklärte, daß von mir nicht erwartet werden kann die Krankheit als solche zu erkennen und zu diagnostizieren) mit einer Klage gedroht und eine Woche später (letzten Dienstag) kam von meiner PKV der Rücktritt von der Kündigung sowie die Zusage der Kostenübernahme der Therapie.
Ich habe ein Riesenglück gehabt! Mein Anwalt meinte, daß wir wohl irgend einen wunden Punkt getroffen haben. Ich hätte niemals geklagt, weil die Kosten im Falle einer Niederlage für mich viel zu hoch gewesen wären.
Ich könnte endlos berichten, was mir in diesen Wochen alles widerfahren ist- aber nachdem es zu einem Happy End kam, versuche ich das Ganze schnell zu vergessen.
Ein Versicherungsmakler meinte zu mir, ob ich nicht ein Gutachten vorlegen könnte, in dem steht, daß ich mich schon "ein bißchen weniger übergebe"; ein anderer sagte, "nein Sowas (damit meinte er mich) nehmen wir nicht- da haben wir keine Chance";
Was nehme ich mit aus dieser ganzen Geschichte?
- ich habe die PKV gewählt, weil ich meine Absicherungen auf maximalem Level haben wollte; vor allem meine Zähne haben das nötig!
Mein Rat: egal auf welche Leistungen man in der Gesetzlichen verzichten muß- mit einer Eßstörung sollte man dringend in dieser bleiben!!!!
- sich zu outen ist manchmal bei Menschen denen man vertraut sicher hilfreich- generell hat man aber bei den meisten Menschen einen Stempel auf der Stirn. Man fühlt sich wie ein Alien....
- sobald man ein Problem mit der Versicherung hat- ab zum Anwalt! Ich habe keine Rechtschutzversicherung aber der Rat ist es auf alle Fälle wert. Gegen die Maschinerie einer großen Gesellschaft kommt man nicht an.
Ich danke Euch nochmal für Eure Unterstützung in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema.
Alles Gute für Euch alle & beste Grüße
Edith
Re: die Krankenkasse hat gekündigt: Teil II
#2schon wieder von dir zu hören und dann auch noch so gute nachrichten
ich freue mich sehr für dich!!
da bist du ja nochmal mit nem blauen auge davon gekommen.

der mir ne versicherung verkaufen wollte..
naja-wenigstens is man sie schnell los wenn man sagt was sache ist

ich freue mich sehr für dich!!
da bist du ja nochmal mit nem blauen auge davon gekommen.
was soll man dazu schon sagenEdith2007 hat geschrieben:
Ein Versicherungsmakler meinte zu mir, ob ich nicht ein Gutachten vorlegen könnte, in dem steht, daß ich mich schon "ein bißchen weniger übergebe"

das musste ich mir gerade neulich auch wieder von einem anhörenein anderer sagte, "nein Sowas (damit meinte er mich) nehmen wir nicht- da haben wir keine Chance";
der mir ne versicherung verkaufen wollte..
naja-wenigstens is man sie schnell los wenn man sagt was sache ist

#3
Habe ich doch gesagt!der Anwalt hat (mit einem Gutachten meiner Psychologin, die erklärte, daß von mir nicht erwartet werden kann die Krankheit als solche zu erkennen und zu diagnostizieren) mit einer Klage gedroht

Ich freue mich für dich, dass sich alles zum Guten gewandt hat und danke, dass du uns nicht vergessen hast und berichtet hast!
Liebe Grüße!