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Beschwerdebrief über Klinik an KK

Verfasst: Fr Sep 28, 2007 12:45
von **Kimberly**
Hallo zusammen,

ich hoffe ich hab hier richtig gepostet, also in der richtigen Rubrik...falls nicht dann Sorry - keine Absicht!

Also, nachdem ich erfahren habe dass ich nicht die einzige war der es in Bad Neustadt in der Klinik so schlimm ergangen ist, wollte ich einen Beschwerdebrief über diese Klinik schreiben um meine Krankenkasse zu informieren, dass sie da keinen mehr hinschicken.

(Von meinem behandelnden Hausarzt sind noch 3 andere Mädchen ebenfalls aus der Klinik abgehauen, weil es ihnen wie mir erging)

Ich möchte meine Kasse drauf aufmerksam machen, dass man so nicht mit Menschen mit ES umgehen kann - vielleicht mit Suizidgefährdeten oder Leute die Dritte gefährden - aber nicht mit MS u. B*.

Meine Frage jetzt,

hat jemand von euch schon mal so einen Beschwerdebrief geschrieben?
Ich weiß irgendwie nicht wie ich da anfangen soll, wie ich es genau beschreiben soll?

Gibts da irgendwelche Formvorschriften o. wie der Aufbau einer solchen Beschwerde sein soll?
Gibts evtl. sogar "Musterbriefe"?

Würde mir sehr helfen! Und ich wäre euch sehr sehr dankbar über sämtliche Antworten!

Danke schon mal im Voraus!

Kim

Verfasst: Fr Sep 28, 2007 12:52
von aire
Ich wäre einfach mal mutig, und würde alles aufschreiben, was mir wichtig erscheint. Vielleicht machst du dir erst Notizen, damit es geordnet ist?

Nur auf die äußere Form würde ich achten, also von der Textverarbeitung her.

Hab allerdings noch keinen solchen Brief geschrieben. Aber ich glaube, du machst dir wieder etwas zu viele Gedanken. :wink:

Verfasst: Fr Sep 28, 2007 12:56
von H2000I
Hei Kim,

also in diese Rubrik gehört diese Post definitiv nicht :wink:
Weil hier nur Dinge, das Forum betreffend besprochen werden.
Muss nur noch überlegen, wo wir das hintun *gg*

Bezüglich der Formsache eines Beschwerdebriefes........
Also ich hab noch nie gehört, dass man da auch eine bestimmte Form achten muss.
Eine Beschwerde soll Prägnant und trotzdem emotional geprägt sein.
Beschwerde eben.

Aber ich weiss ehrlich nicht, ob ein Beschwerdebrief an eine Krankenkasse was bringt.
Wenn dann schon eher an die Ärztekammer.

Gutes Gelingen und viel Erfolg.
Hedi

Verfasst: Fr Sep 28, 2007 12:59
von **Kimberly**
Sorry hedi ... :oops:
Ich hab echt lang überlegt wo ich es hinposte, aber war mir nirgends sicher und bin jetz einfach mal hier hängen geblieben ... :oops:

Hm, also bei meinem Hausarzt hat es zumindest was geholfen. Er hat die Klinik aus seinem "Katalog" gestrichen, sprich er schickt keinen mehr da hin.

Und ich schreib aus dem Grund schon mal an die Kasse, weil sie genaue Infos wollen wieso ich da nicht blieb. Die können sie gern bekommen!

@aire: Naja, es soll ja schließlich Ernst genommen werden, drum mach ich mir solche Gedanken ....
Ich hab schon mal angefangen die wichtigsten Sachen stichpunktartig zu notieren ....
Nur weiss ich wie gesagt echt nich wie ich da genau anfangen soll...*grübel*

Verfasst: Fr Sep 28, 2007 22:48
von anna.sophie
Liebe Kim,

in dem brief wirst du ja sicher schreiben warum, die klinik so schlimm ist und dann wahrscheinlich auch wie es am besten anders wäre, oder? mich würd interssieren, was du da ungefähr schreibst.

lg, anna sophie

Verfasst: Sa Sep 29, 2007 8:00
von **Kimberly**
Guten Morgen anna.sophie,

ich bin momentan noch drüber meine bisherigen Stichpunkte zu ordnen und zu einem ernst zu nehmenden Beschwerdebrief zu formulieren.

Wenn ich fertig bin lass ich euch natürlich wissen wie ich es geschrieben hab und welche Reaktion seitens meiner Kasse folgte.
Halte euch auf jd. Fall auf dem Laufenden!

Für weitere Anregungen und Tipps u. Ratschläge bzgl. der Formulierung wäre ich übrigens immer noch recht dankbar! *in die Runde smile* :)

Grüßli,
Kim

Verfasst: Sa Sep 29, 2007 18:57
von *Tine*
Hallo Kimberley!
das finde ich mutig von dir.
aber ich glaube leider, es wird nicht besonders viel bringen, weil es ist ja das konzept dieser klinik, so mit es'lern umzugehen. mir hatten die ja damals erklärt, daß persönliche dinge weggenommen werden, das wird gemacht, damit man über sich selbst nachdenkt, durch nichts abgelenkt wird und so. nur so könne eine änderung stattfinden. naja, und es ist eben das berühmte belohnungs-/bestrafungssystem für essen oder nicht essen...nur sehr krass in diesem fall.
was ich allerdings wirklich nicht fair finde, ist, daß das nicht von anfang an klar gesagt wird. aber selbst das kann begründet werden. nämlich damit, daß man ohne vorurteile/vormeinung dorthin kommt...
ja, und dann, die abgeschlossene stationstüre! wenn man dort hin kommt, dann denkt man ja nicht, daß man auf der geschlossenen landet! davon ist ja nirgendwo die rede. ok, die station heißt care irgendwas station..,aber man könnte ja denken, es bezieht sich darauf, daß krasse ms'ler dort sind, die gesundheitlich überwacht werden müssen..aber auch die brauchen eigentlich keine abgeschlossene türe, wie auf einer geschlossenen station!(oder haben die angst, jemand dreht durch, wegen der ganzen strengen maßnahmen?wer weiß wer weiß)
später kommt man zwar ins stockwerk drüber, das wohl richtige zimmer hat..aber bis dahin..oh je.
und es gibt ja auch patienten, die überzeugt sind von dieser klinik. ich kenne auch eine, die es dort gut fand.
ich denke aber, es wird vor allem dir/deiner seele helfen, wenn du diesen brief abschickst! schon allein deswegen finde ich es gut.
bin gespannt, ob/was da herauskommt...
tine

Verfasst: Sa Sep 29, 2007 19:44
von anna.sophie
was tine schreibt, hat mich auch beschäftigt. hab bereits mit 3 leuten geredet, die es positiv fanden.

ich denke schon die ganze zeit drüber nach, was für eine behandlung ich mir denn wünschen würde. also wie soll eine behandlung sein, die ich dann als gut bewerten würde?

@tine: ein kleiner denkanstoß :wink: : ich bin zu beginn meiner erkrankung so untergewichtig gewesen, dass ich mit magensonde ernährt werden musste, weil ich mich damals trotz akuter lebensgefahr geweigert habe etwas zu mir zu nehmen. ich wurde in einem zimmer sehr genau überwacht und auf die toilette begleitet, raus durfte ich gar nicht. es war sehr strikt. heute weiß ich, dass diese behandlung, die ich damals als erniedrigend und extrem bedrohend und furchtbar und schrecklich empfunden habe, mein leben rettete. warum? weil ich jede kleine gelegenheit dazu benutzt habe und hätte heimlich zu k**** oder zu turnen. also die verschlossenen türen waren damals wichtig für meine behandlung.

Verfasst: So Sep 30, 2007 8:38
von **Kimberly**
Hallo zusammen,

ihr habt alle irgendwie Recht indem was ihr sagt. Aus allem sprüht ein wahrer Funke raus. Doch ich möchte diese Beschwerde für mich schreiben, ich möchte kundtun was mir nicht passt und dass es Leute mit so sensiblen Psychen gibt, die solche Behandlungen gar nicht aushalten (wie ich eben auch).

Mag sein dass es jemanden hilft, dass er sich alles "verdienen muss, durchs Essen", aber mir ganz bestimmt nicht!
Bei mir hätte es folgendes bewirkt: Ich hätte gefressen damit ich meine Familie wieder sehen darf - wäre vllt. mit nem stabilen Gewicht heimgekommen - hätte mich auf die Waage gestellt - wäre geschockt gewesen und sofort ins Fitnessstudio gestürmt - und der Kreis wär wieder von vorn losgegangen...

Ich find sowas einfach nicht menschenwürdig. Vor allem wenn mir alles weggenommen wird - ich sitze in einem Zimmer mit einem Bett u. einem Stuhl u. denk den ganzen Tag übers Essen bzw. nicht essen nach während mir die Mahlzeiten zu püntklichen Zeiten ins Zimmer gebracht wrden, die ich essen MUSS? Sorry, aber das ist keine Therapie sondern eher eine Art Mastbetrieb für Menschen.

Ich hab mich schon mal mündlich vorab per Telefon bei meiner Kasse beschwert und sie meinten dass sich in letzter Zeit die Beschwerden über diese Klinik häufen...
Klingt ja schon mal gut...Mal sehen was rauskommt. Ich lass mich überraschen!

LG, Kim

Verfasst: So Sep 30, 2007 9:00
von *Tine*
Hallo Kim,
echt? hey, das freut mich gerade ein bißchen! auch für mich selbst! daß die kk dir das gesagt hat!
da bin ich dann echt mal gespannt, ob und wenn ja, was dann passiert.
ich kam auch lange mit dieser erfahrung überhaupt nicht klar, inzwischen, wo einige zeit vergangen ist, kann ich es ein bißchen besser im kopf wegtun, aber die angst vor einer neuen solchen erfahrung, die ist geblieben.
damals war mir wichtig, daß ich ein einzelzimmer habe, wenn ich denn schon stationär muß. so wurde mir dann von der klinik aus gesagt, ja, wir haben ein einzelzimmer, wir finden auch, daß ein einzelzimmer viel besser ist..aber WAS für ein zimmer es ist, das haben die nicht verraten.
für mich ist dieses belohnungs/bestrafungssystem auch überhaupt nichts. ich wäre erst recht zugrunde gegangen. aber die meisten kliniken funktionieren in etwa so. zwar nicht sooo krass, aber ähnlich. da gibts auch sanktionen, wie nicht aus dem zimmer dürfen; nur auf station bleiben; usw..; vor allem für diejenigen, die sehr akut ms sind.
naja.
tine

Verfasst: So Sep 30, 2007 9:10
von anna.sophie
Ich stimme dir voll und ganz zu! du hast recht, genau das wäre nämlich wirklich passiert!leider!

mir ist genau das passiert: ich kam mit lebensbedrohlichem untergewicht in die klinik, wurde gemäßtet und nahm in kürzerster zeit mehrere kilos zu. zudem war ich psychisch nicht ind er lage mit all dem fertig zu werden und begann daher offenbar aus diesem grund ein neues symptom zu entwickeln: selbstverletzung! mir ging es psychisch so extrem schlecht, wie nie zuvor. ich hab am ende nur gegessen, weil ich heim wollte und fressanfälle hab ich auch noch dazu bekommen. der einzige gedanke, den ich nach dieser absoluten schocktherapie hatte war, dass ich abnehmen wollte.
also, alles in allem hat es mir nichts gutes getan, dachte ich. ich habe mich nach meiner entlassung auch bei der station beschwert und gesagt, dass die behandlung mir sehr geschadet hat.
deren antwort: hätten wir sie sterben lassen sollen? wenn wir sie nicht so rigide behandelt hätten hätten, wären sie gestorben! oder könne sie ehrlich behaupten, dass sie von sich aus und ohne zwang zugenommen hätten?
meine ehrliche antwort: nein, das kann ich nciht behaupten. ich hätt es wahrscheinlich nicht getan.

der stationsleiter hat mich dann gefragt, was für eine ehandlung, denn für mich die richtige gewesen wäre? wie hätten sie es machen sollen, damit ich mich wohlgefühlt hätte, wollten sie wissen?

tja, ich glaub, zunehmen kann für eine anorektikerin nie angenehm sein, da kann man sich als station noch so bemühen.
also ich konnte mit meiner beschwerde nichts bewirken, aber für mich selbst war es wichtig!

deshalb finde ich deine intention sehr gut, es für dich selbst zu machen!

ich bin gespannt auf ergebnisse und reaktionen auf deine bemühungen!

:wink:
anna.sophie

Verfasst: Fr Okt 12, 2007 14:09
von anna.sophie
hi du!

wollt mal fragen, ob du schon einen brief an die klinik geschickt hast?

lg

Verfasst: Fr Okt 12, 2007 17:13
von Lienchen
liebe kimberly, ich war auch in so einer klinik wie du und habe mir auch mal überlegt einen beschwerde brief zu schreiben. aber ich habe sop angst das sie es nicht ernst nehmen!
war deine klinik denn auch eine psychatrie?

Verfasst: Fr Okt 12, 2007 18:34
von anna.sophie
Liebe Lienchen!

ich finde, du brauchst keine angst zu haben, dass deine beschwerde nicht ernst genommen wird, denn selbst wenn dem so ist, du machst das doch für dich. realistsich gesehen ist die chance, dass eine solche beschwerde wirklich nachhaltig was ändert, eher gering, aber wie gesagt, ich denke, es geht um den wert, den das ganze für dich persönlich hat.

wo warst du stationär?

Verfasst: Fr Okt 12, 2007 19:16
von Peter_B
Hallo Kim
Vielleicht hilft dir dieser link etwas weiter:
http://www.datentransfer24.de/Aerztekammer-Muster.html

liebe Grüsse
Peter