so, heute war meine zweite stunde in dieser woche und nun sitze ich hier, musste schon wieder viele dinge erledigen, aber jetzt schreibe ich mal meine gedanken dazu auf, die mir persönlich weit aus weniger gefallen und ich sie auch gar nicht haben will.
ich hatte, als ich in der klinik am korso war, eine aufgabe, die daraus bestand mir einen kreis aufzumalen, der die 24 stunden des tages darstellen sollte mit dem ziel, die anzahl jener stunden die ich mit nicht essen, essen, brechen, essen besorgen, über essen nachdenken und so weiter, farblich markieren sollte.
ich war damals nicht so entsetzt darüber, dass fast 3/4 des Tages voll waren mit dem Thema Essen und mein Ziel war es, nach beendigung der klinikzeit, diese stundenanzahl drastisch zu reduzieren.
Tatsächlich ist es mir gelungen, nicht bereits am abend darüber nachzudenken, was ich am nächsten morgen essen will und am morgen zu überlegen, wass ich nachher essen wollen würde.
meine Stundenanzahl reduzierte sich doch erheblich.
jetzt 4 jahre später, habe ich das in der therapie erwähnt und natürlich kam die Frage auf, wie es denn nun jetzt sei.
mmmhhh....gute Frage:
die stundenanzahl ist immer noch drastisch reduziert, aber die zeiten der rituale sind gleich geblieben, aber der alleinige gedanken an das essen, ist bei weitem weniger!
eigentlich gut, oder?? aber ich denke, ich gebe diesem thema immer noch zu viel raum in meinem leben!!
die therapeutin hat mir heute erzählt, dass sie, wenn sie sich etwas gutes zum essen gemacht hat, sehr oft den gedanken hat, dass sie sich jetzt mit dem essen etwas gutes getan hat, sich gut genährt und ernährt hat und jetzt voller kraft weiter arbeiten oder was auch immer machen kann.
die sogenannte "Gretchenfrage" war dann natürlich jene, ob ich mir schon mal gedacht habe, dass ich mir und meinen Körper etwas gutes getan haben, wenn ich etwas gegessen habe!!!

neeeeeeeeeeein, an das konnte oder kann ich mich beim besten willen nicht erinnern.
ich habe noch niemals in meinem leben gesagt," mmmmh, das war jetzt gut, das war lecker!" , nachdem ich mein essen beendet hatte.
meine schwester und ich hatten gestern so ein kurzes gespräch über unseren gemeinsamen urlaub leztes jahr.
mit inkludiert im Gespräch war christian und der neue freund meiner schwester!
plötzlich sagt sie zu mir, sonja, eigentlich bekomme ich noch geld von dir!

ich fragte wieso- dann sagte sie drauf, na wer hat denn dein ganzes freßanfallessen im supermarkt bezahlt!

so deutlich und direkt hat sie mir das noch nie gesagt. ich meine, nicht auf das geld bezogen, sondern auf die krankheit.
dann brachte die therapeutin dass thema essen/Kindheit/mutter wieder ins Spiel und das ist keines, welches ich wirklich leiden kann.
WEnn ich über meine mutter reden müsste oder muss, dann nur mit großer abscheu, denn ich habe das Thema schon tausendmal und viele jahre als Hauptthema gehabt, aber anscheinend gibt es immer noch dinge, die ich nicht bedacht habe.
naja, wie auch immer:
folgende Fragen sollte ich meiner mutter stellen
.) hat sie mich gestillt?
.) Gab es verbotene Lebensmittel ( wie schoki, oder anderes süßes)
.) war ich als kind eine gute esserin oder eher nicht
.) ab wann weigerte ich mich, warme sachen zu essen
.) gab es immer genug essen zuhause?
.) Wer hat mir das Essen zu bereitet?
.) Hat jemand rücksicht darauf genommen, dass ich vieles nicht essen konnte und falls schon, dass ich dann starke schmerzen hatte?
tja, ich denke, ich habe mir alle fragen gemerkt, aber diese informationen zu erhalten, dafür müßte ich ein gespräch suchen und das tue ich äußert ungern!!!
ABer Essen hat einfach sehr viel mit dem Thema mutter zu tun, da sie die erste person ist, die uns versorgt und unseren hunger stillt. wenn es da schon ein gestörtes verhältnis gab und ich vielleicht hunger erleiden musste oder solche schmerzen hatte, weil ich essen essen musste, welches ich nicht vertragen habe- dann kann diese beziehung eine traumatische sein und vielleicht erklären, warum die Beziehung zu meiner mutter so eine traumatisierte ist und ich so abhängig vom essen bin!!
huch, ich hoffe, das war jetzt nicht zu verwirrend, aber naja, im moment kann ich es nicht besser wiedergeben!!!
so dann, dann gehe ich mal wieder-
nächste therapiestunde: dienstag!
neuer Bericht kommt dann ebenso am dienstag!!!
alles liebe, sonja