Seite 1 von 1

Thera entmutigt mich - wie damit umgehen?

Verfasst: Mo Apr 23, 2007 19:06
von Virginia
hallo meine lieben,

ich habe mich ja schon länger nicht mehr zu wort gemeldet, und wie ihr euch sicher denken könnt, geht es mir eher bescheiden im moment.
seit ich aufgehört habe zu rauchen - vor 3 wochen - hat sich meine bulimie praktisch verdoppelt, und auch vorher war sie schon relativ präsent, also mehrmals wöchentlich, ohne zu sehr ins detail zu gehen...
es sei dahingestellt, ob die 5 zigaretten am tag schädlicher waren als das gekotze, aber ich hab mir das nunmal eingebildet und jetzt ziehe ich es durch...

was eigentlich mein anliegen ist, ich mache ja seit kurzem wieder thera, obwohl ich nie gedacht hätte, nach über zwei cleanen jahren nochmal so tief zu fallen. meine einstellung zu jeglicher art von hilfeannehmen, sorry.

jedenfalls hab ich ihr heute erzählt, wie sehr mich mein job ankotzt - das wird jede woche schlimmer, ich fühle mich total unterfordert, und das nach erst einem guten jahr in der branche - und was mein eigentlicher lebenstraum ist, den ich mit 30 verwirklichen möchte. und da meinte sie ganz knapp zu mir: "na ich bezweifle mal, ob sie damit erfolg haben werden"
wie geht man mit so was um? by the way, ich halte meinen traum für einigermaßen realistisch, also ich hab nicht gesagt "mit 30 will ich mit brad pitt verheiratet sein", sondern es ist schon etwas, was ich meiner meinung nach schaffen kann. allerdings will ich es hier nicht nochmal erwähnen, aus angst, dass wieder wer kommt und mir sagt, wie verrückt das wäre :roll:

aber wie soll ich jetzt damit umgehen?
mir gehts gerade echt scheiße... :(

danke fürs lesen,
virginia

Verfasst: Mo Apr 23, 2007 19:51
von aire
Hey, liebe Virginia,

das ist mir eine komische Therapeutin... Meiner Meinung nach hast du allen Grund, solz auf dich zu sein. Mit dem Ruchen aufhören ist ja auch kein Pappenstil. Das du dafür doppelt so viel kotzt, ist zwar nicht so toll. Aber ich denke, mit deiner Kampfeinstellung kriegst du das auch ncoh in den Griff. Rom wurde ja auch nciht an einem Tag erbaut.

Und Therapeuten sollten einen ja eher aufbauen, nicht runterziehen. Ich würde sie anrufen, und ihr dagen, wie das bei dir ankam.

Ich finde es gut, dass du ein Ziel im Leben hast. (Ich hab keines, außer, den nächsten Tag zu überleben...)

Und: Es gibt so viele Leuet, die erzählt bekommen haben: Das schaffst du nicht. Und die alle Erwartungen übertroffen haben. J K Rowling z.B.

Ich glaube an dich. Wenn du eines Tages in vier Jahren dien Ziel erreicht hast, dann, weil du dein Ziel erreichen kannst, solange Du an Dich glaubst.

Ich sage nur JETZT ERST RECHT. Du zeigst ihr, dass sie sich irrt!

deine aire

Verfasst: Mo Apr 23, 2007 21:49
von Virginia
Liebe aire,

das macht mich traurig, dass du kein ziel hast außer den nächsten tag zu überleben. ist da wirklich gar nichts, keine träume, hoffnungen, ganz klein und versteckt vielleicht?

aber danke, was du mir geschrieben hast. das ist eine gute idee, ich werde sie morgen anrufen. ich glaube einerseits, dass sie etwas bezwecken wollte mit der art, dass sie es mir so gesagt hat, aber der zweck ist bei mir nicht angekommen.

und wenn nicht, kann es ja ein ansporn sein, es ihr zu zeigen.

wow, du bist die erste, die mir schreibt, ich kann stolz auf mich sein, danke :oops:
ich fühl mich schon wieder etwas stärker :wink:

deine virginia

Verfasst: Mo Apr 23, 2007 22:25
von blueberry
Hi Virginia!

Ich hatte vorhin schon mal auf "antworten" gedrückt. Hab aber keine vernünftige Antwort zustande gebracht.

Ich hab - jetzt nicht nur auf diesen Beitrag hier - den Eindruck, du setzt dich immer unheimlich unter Druck und gehst mit dir selbst sehr hart ins Gericht.

Wenn deine Therapeuten diesen Satz einfach so gesagt hat, ohne einen bestimmen weiteren Zusammenhang mit der Therapiestunde oder einem bestimmten Therapiepunkt, ist es sehr komisch... und eher persönlich (dumm), als professionell.

Es gibt Menschen, die habens über Nacht vom Tellerwäscher zum Millionär geschafft. Und selbst eine Hochzeit mit Brad Pitt ist nicht unmöglich...
wer kann schon sagen, wo du in 10 Jahren stehst... oder wo Brad Pitt in 10 Jahren steht?... oder wo ihr beide in einem Jahr steht. :wink:

Du hast oft so eine negative Meinung von dir...

Du bist hübsch, du bist hilfsbereit... engagierst dich für andere hier im Forum und hast sicher noch unzählige weitere gute Qualitäten...
...und dann schreibst du, du siehst lediglich deine "Fresse" im Spiegel und spürst Speckrollen an deinen Hüften.

Kuck dir mal selbst durch den Spiegel in deine Augen und such darin mal die Person, die so viele andere sehen. Und zwar die anderen, die was Schönes sehen und nicht irgendwelche Idioten, die dich in der Vergangenheit aus irgendeinem persönlichen Problem heraus beleidigt haben.

Mach dich nicht immer selbst so klein und fertig!

Liebe Grüße!

Verfasst: Di Apr 24, 2007 22:09
von Virginia
liebe mari,

du hast wirklich in allem, was du schreibst, total recht.
ich selbst merke gar nicht, wie dürftig mein selbstwertgefühl ist und wie ich mich selbst behandle, für mich ist das alles so normal.

aber jedenfalls danke für deine worte.
ich habe mir fest vorgenommen, dass ich das in der nächsten zeit wirklich versuchen werde. jedes mal, wenn ich mich wieder runtermache oder einfach nur unglücklich bin (das liegt bei mir meistens an genau so einem denkmuster, nur merke ich es nicht), werde ich mich an deine antwort erinnern und versuchen, anders zu denken.

heute hab ich schon mal angefangen, und eigentlich war mein tag echt okay. also er war nicht herausragend oder besonders aufregend, ich hab gemacht, was ich meistens mache, aber ich habe dabei versucht, mir weniger druck zu machen und mich nicht so streng zu beurteilen.
und irgendwie fühle ich mich jetzt gelassener, nicht mehr so panisch.


ich bin immer noch am überlegen, ob ich meine thera anrufen soll. vielleicht schreib ich ihr eine email, weil sie meistens nicht ans telefon geht, sondern irgendwann zurückruft. und dann wäre ich so unvorbereitet... mal sehen...

ganz liebe grüße,

virginia

Verfasst: Mi Apr 25, 2007 5:13
von florina
Irgendwie kommt mir das seltsam vor, Virginia.

Was ist denn das für eine Therapeutin? Wie bist du an sie gekommen? Und- hast du sie gefragt, was sie mit der Aussage bezwecken möchte? Und ihr gesagt, was sie damit bei dir bewirkt?
Eigentlich sollte es doch umgekehrt sein: Ein/e Therapeut/ in sollte doch reflektieren, begleiten, ermutigen, motivieren. Oder??

Und ich glaube, je größer ein Ziel (abgesehen davon, dass ich deinen Wunsch nach Jobveränderung ganz normal, nicht 'extra groß' finde und ein Schritt ist, in Richtung: Ich lebe mein Leben; Ich entwickele mich weiter, mehr und mehr hin zu Virginia-gerecht Leben') ist, desto besser!!!! Entscheident ist der Glaube an sich! Und der wahre Wunsch etwas zu tun. Und etwas zu verändern! WUNDERBAR!!!!! Es findet Bewegung statt. Die Gedanken in eine Richtung lenken sind der erste Schritt zum Tun. Und je mehr du weitermachst (!), etwas für dich und deine Wünsche zu tun, desto besser wird es dir gehen. Diese Erfahrung kennst du!

Super, dass du aufgehört hast mit dem Rauchen. Auch wenn es vermehrt Anfälle forciert. Das wird sich wieder regulieren. Aber du hast eine Sucht weniger, die dich runterzieht, wegen der du jeden Morgen wenn du aufwachst denkst: Scheiße! Mich macht das fertig!
Es ist ein Weg und das gehört dazu. Auch Rückschläge. Und du weißt, es gibt sie. Aber es gibt auch die Fortschritte. Konzentriere dich weiter darauf, du bist doch auf einem so guten Weg!
Freu dich, dass du es geschafft hast aufzuhören zu rauchen.
Bulimie ist nochmal eine andere Art der Sucht und damit umzugehen ist auch nochmal anders, als mit dem Rauchen aufzuhören. Würde kein Raucher verstehen - aber ich glaube es ist so. Denn Bulimie ist ausweichendes 'Ersatzverhalten'. Rauchen ist eher aus verschiedenen Gründen antraininert und hat nochmal ganz andere Ursprünge.

Überprüfe für dich, wie es dir wirklich mit deiner Thera geht, wie du dich bei ihr fühlst, inwieweit sie dich begleitet/ weiter bringt. Und ob du das so in der Form möchtest, oder ob du lieber etwas anderes möchtest. Es gibt so viele Möglichkeiten!

Verfasst: Do Apr 26, 2007 20:50
von Virginia
hallo florina,
Was ist denn das für eine Therapeutin? Wie bist du an sie gekommen?
sie macht systemische familientherapie und ist mit der leiterin meiner shg befreundet. diese meinte nach ein paar gruppensitzungen zu mir, dass von allen, die sie kennt, diese therapeutin gut zu mir passen würde. sie hat lange jahre am frankfurter zentrum für ES gearbeitet und wird auch auf der therapeutenliste der beratungsstelle empfohlen.
Und- hast du sie gefragt, was sie mit der Aussage bezwecken möchte? Und ihr gesagt, was sie damit bei dir bewirkt?
nein, leider merke ich immer erst hinterher, wenn mich etwas verletzt, und da war ich schon wieder draußen. ich will ihr ja eine email schreiben, aber ich schiebe es wirklich vor mir her... :roll:
Eigentlich sollte es doch umgekehrt sein: Ein/e Therapeut/ in sollte doch reflektieren, begleiten, ermutigen, motivieren. Oder??
das dachte ich eigentlich auch. vor allem hab ich mir im nachhinein überlegt, dass, selbst wenn es ihre meinung ist, mir selbst an ihrer stelle fünf arten einfallen würden, das weniger krass und positiver rüberzubringen.
andererseits, wir sind alle nur menschen. vielleicht hat sie einfach nicht gesehen, dass mir diese sache so viel bedeutet, und deshalb ihre aussage ganz spontan gemacht
WUNDERBAR!!!!! Es findet Bewegung statt. Die Gedanken in eine Richtung lenken sind der erste Schritt zum Tun. Und je mehr du weitermachst (!), etwas für dich und deine Wünsche zu tun, desto besser wird es dir gehen.
das denke ich auch. sie sagt ja andererseits auch immer, dass es um MEIN leben und MEINE ziele geht und ich mir von anderen leuten nicht immer so viel reinreden und auf ihre ansichten hören soll. das schließt sie selbst mit ein, sie sagt immer extra, dass ich die therapie als weg zu mir selbst sehen soll und nicht als gesundwerde-kurs mit ihr als lehrer
Super, dass du aufgehört hast mit dem Rauchen. Auch wenn es vermehrt Anfälle forciert. Das wird sich wieder regulieren. Aber du hast eine Sucht weniger, die dich runterzieht, wegen der du jeden Morgen wenn du aufwachst denkst: Scheiße! Mich macht das fertig!
ja, im moment ist es echt schlimm. ich habe das gefühl, bevor es besser wird, wird es erst noch mal schlimm. aber ich würde bestimmt nicht mehr anfangen, dadurch wird die bulimie auf dauer auch nicht besser (wie mir viele einreden wollen), es wird nur noch schwerer, hunger und sättigung auseinanderzuhalten.
Es gibt so viele Möglichkeiten!
allerdings. das mit der akupunktur geht mir auch im kopf herum, ob das vielleicht was wäre?

ganz liebe grüße,
virginia