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Therapie
Verfasst: Do Okt 19, 2006 7:40
von veri
Hallo zusammen!
So, mich hat dieser Teufelskreis leider auch erwischt!
Ich leide seit ca. 3 Jahren an dieser Krankheit mit mal schlimmeren - mal wenig schlimmeren Phasen! Ich hab mich schon als kleines Kind unwohl in meiner Haut - zu dick gefühlt! Obwohl ich das eigentlich nicht bin. Bin ca. 165cm groß und wiege so um die *kg - hab mich aber seit einem halben Jahr nicht mehr abgewogen! Hab eigentlich eine gute Figur, nur einen etwas zu breiten Hintern und Hüften.
Naja, jedenfalls hatte ich die Bulimie schon fast mal besiegt, war dann aber sehr genau im Bezug auf mein Essen und bin dann quasi so in eine halbe Magersucht geschlittert. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal was gegessen habe, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Bei mir ist es so, dass ich auch nach einer "normalen" Mahlzeit ein schlechtes Gewissen habe und mich dann erleichtere. Ich hab also noch nie den Kühlschrank ausgeräumt oder Unmengen von Essen in mich reingestopft. Eine Suppe, eine Hauptspeise und ein Nachtisch - das ist für mich schon Grund genug.
Nun zur eigentlichen Frage: Die einzige Person, die von meinem Problem weiß, ist mein Freund - Familienmitglieder haben noch nichts bemerkt. Ich habe gehofft, er hilft mir irgendwie da raus, aber da hab mich ganz schön geirrt. Seit ein paar Tagen hab ich nach dem Erbrechen schlimme Schmerzen im Brustbereich (Speiseröhre?). Es reicht! Nun frag ich mich, ob ich den Weg da raus auch alleine schaffen kann?! Ich möchte keine Therapie oder zum Arzt.
Danke schon mal für eure Antworten! Ich hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen!
Schönen Tag noch!
Verfasst: Do Okt 19, 2006 7:58
von hope05
Ich denke, dass es viele gibt, die nicht unbedingt den Kühlschrank leeren. Dennoch ist es schlimm genug, so zu leben.
Nun frag ich mich, ob ich den Weg da raus auch alleine schaffen kann?! Ich möchte keine Therapie oder zum Arzt.
Du kannst schon, die Frage ist nur, ob deine Chancen groß sind (nein) und ob dann die Ursachen verarbeitet sind (wohl kaum). Denn nur unterdrücken der Symptome reicht kaum aus, um sich dauerhaft gut zu fühlen.
Und wieso willst du zu keinem Therapeuten? Was soll so schlimm daran sein? Für mich ist es das beste überhaupt, das ist MEINE Stunde in der Woche, in der nur ich zähle. Und das tut gut.
Willkommen hier

Verfasst: Do Okt 19, 2006 8:00
von naikido
Hallo erstmal
Das würd ich mir schwer überlegen, das man es alleine schafft denken viele die Betroffen sind. Häufig jedoch aus der Angst heraus es niemanden zu sagen wollen. Ist ein Trugschluß und man macht sich selbst etwas vor!!!
Ich denke wenn du wirklich da raus willst wird dir eine Thera nicht erspart bleiben!!! Bitte überleg dir das, und um so früher du anfängst um so einfacher ist es. Mit der Zeit wirds immer schwieriger!!!!!
Und du kannst es sowieso nicht mehr ändern es ist wie es ist, versuch nicht es zu leugnen, wenn du es erzählst können sie es akzeptieren oder nicht. Das liegt nicht in deiner Hand. Der Unterschied ist jedoch das es dir dann erheblich besser geht und keine Kraft mehr vergeuden must um alle anzulügen und aufzupassen das du nicht auffliegst.
Ich weiß das das schwierig ist, aber die Menschen sind bereit mehr zu akzeptieren als man oft glaubt, vorallem die eigenen Eltern!!!
UIch wünsch dir alles Gute
Tom
Verfasst: Do Okt 19, 2006 9:03
von veri
Naja, ich finde einfach, dass muss ich mit mir selbst ausmachen! Ich kann mir nicht vorstellen, wie mir ein Therapeut helfen könnte.
Ich glaub eigentlich auch nicht, dass man sowas jemals ganz weg bekommt. Ich merks ja bei mir selbst, ich war auch fast ein halbes Jahr lang "clean" aber auch nur, weil ich sehr wenig gegessen habe und deshalb keinen Grund hatte. Dann hab ich wieder mehr gegessen und schon war die Bulimie wieder da.
Was macht man in einer Therapie? Muss man auch zum Arzt und sich untersuchen lassen? Wie sieht´s mit den Kosten aus?
PS: Danke für eure prompten Antworten!
Verfasst: Do Okt 19, 2006 9:48
von crazybitch
ich hab es mal hier her verschoben! bitte schauen in welchen Bereich ein Thema passt! und auch keine Gewichtsangaben posten... hier findest du ein paar Regeln:
http://www.bulimie.at/board/viewtopic.php?t=9563
also zu deinem letzten Beitrag... du hast schon Recht... im Endeffekt musst du es mit dir selbst ausmachen, aber eine Therapie ist schon sehr unterstützend. vor allem in einer Gesprächstherapie erkennt ein Therapeut oft Dinge aus deinem Gesagten heraus auf du die vielleicht nie kommen würdest. das Problem der Essstörung ist sehr tiefgehend und meiner Meinung nach ist es fast unmöglich den Weg raus endgültig selbst zu setzen. sicherlich einige schaffen es dann nicht mehr zu kotzen, aber trotzdem sind oftmals nicht alle Probleme behoben.
ich musste zu keinem ARzt bei meinem jetzigen Therapeuten, aber das kommt immer drauf an. genauso mit den Kosten. teilweise übernimmt die Krankenkasse die gesamten Kosten, manchmal aber auch nur einen gewissen Teil. woher kommst du denn?
Verfasst: Do Okt 19, 2006 10:52
von veri
Tut mir leid, bin grad in der Arbeit und hatte leider keine Zeit, alles durchzusehen.
Also ich hab eigentlich kein Problem damit, meine Krankheit zuzugeben, nur möchte ich nicht den falschen Eindruck erwecken. Zwischen meiner Mutter und mir gibt es seit längerer Zeit Spannungen und ich möchte mit meiner Krankheit jetzt kein Mitleid erwecken oder alles entschuldigen. Ich möchte mich einfach nicht darauf rausreden.
Ich will auch nicht, dass sich dann alle um mich kümmern oder Rücksicht nehmen.
Naja, ích glaub nicht, dass ich zu einem Arzt gehen werden oder zu einem Therapeuten. Ich hab jetzt kurz mal in die anderen Beiträge reingeschnuppert und das hört sich schon total schlimm an. Bei mir ist die Krankheit ja nicht so schlimm, wenn ich zwei bis drei Mal in der Woche erbreche, ist das schon viel für mich! Oft muss ich zwei Wochen nicht. Nur jetzt ist´s wieder häufiger....
Verfasst: Do Okt 19, 2006 10:55
von veri
Ach ja, bin aus der Steiermark!

Verfasst: Do Okt 19, 2006 12:32
von naikido
Hallo
Aus der grünen Mark? schön ich bin aus dem Stanzertal bei Kindberg- Mürzuschlag! Bin aber schon eine Weile weg.
Wenn du das genauso deiner Mutter sagst wie hier eben, dann wird sie das auch nicht als Mitleidhascherei verstehen. aber es ist nun mal so das deine Krankheit gewisse Begleiterscheinungen hat. Und das nicht nur körperlich sondern auch psychisch und emotional. Ich hab das Gefühl das dir das noch nicht ganz klar ist. Und das wir die Spannungen irgenwann erhöhen!
Und das deine Krankheit nicht so schlimm ist sieht wohl jeder so der das noch nicht akzeptiert hat das er krank ist.
Als Beispiel, was ist schlimmer ein Krebsgeschwür oder mehrere?????
Essen und dann kotzen ist nicht gesund, auch wenn du das nur einmal im Monat machst, sobald es eine gewisse regelmäßigkeit aufweist ist es ein Krankhaftes Verhalten!!!
Denk bitte mal drüber nach!!! Es geht schneller als du denkst, dann wirsst du auch so Beiträge schreiben die sich heftig anhören.
Lg Tom
Verfasst: Do Okt 19, 2006 14:20
von hope05
veri hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, wie mir ein Therapeut helfen könnte.
Was macht man in einer Therapie? Muss man auch zum Arzt und sich untersuchen lassen? Wie sieht´s mit den Kosten aus?
Also erstmal... ein Therapeut unterstützt dich, hört dir zu, gibt dir Anregungen, motiviert dich, gibt dir Kraft, lobt dich, ist für dich da. Mir jedenfalls hilft das. Besonders all die Denkanstöße und die neuen Ideen, die ich dann ausprobieren kann.
Ich muss nicht regelmäßig zu einem Arzt, mache es aber freiwillig und lasse mein Blutbild kontrollieren, weil ich keine Lust hab, irgendwelche Mangelerscheinungen zu haben.
Kosten kann ich dir jetz leider nicht sagen, da ich ja aus Deutschland komme. Bei mir bezahlt es komplett die Krankenkasse.
Ich merks ja bei mir selbst, ich war auch fast ein halbes Jahr lang "clean" aber auch nur, weil ich sehr wenig gegessen habe und deshalb keinen Grund hatte.
Wenn du weniger essen musst, um nicht zu kotzen bist du nicht clean. Du verschiebst damit deine Symptome doch nur.
Ich will auch nicht, dass sich dann alle um mich kümmern oder Rücksicht nehmen.
Du musst es ja niemandem erzählen, dass du Therapie machst, wenn du mit Reaktionen rechnest, die dir nicht gefallen.
Aber ich kann sagen, je mehr Leuten ich davon erzähle, desto besser geht es mir, weil es mich ein Stück weit aus meiner Krankheit ausbrechen lässt und das Thema nicht mehr so sehr tabuisiert!