Alles aussichtslos? - verdammte Angst
Verfasst: Mi Okt 11, 2006 22:06
Hallo ihr Lieben!
es ist nun schon ziemlich lange her, dass ich hier geschrieben habe. wie manche von euch vielleicht noch wissen, war ich 2 monate in einer klinik zur behandlung der bulimie. im moment bin ich ehrlich gesagt nicht in der richtigen verfassung, hier einen ausführlichen bericht über den aufenthalt und dessen auswirkungen zu schreiben. nur so viel: ich bin nach wie vor sehr froh, diesen schritt gewagt zu haben. ich habe viel gelernt, was das essverhalten betrifft und vor allem in richtung soziale kompetenzen.
nur, vor allem was das essverhalten betrifft hapert es an der umsetzung. schon in der klinik hatte ich die ersten rückfälle, und gleich am ersten abend daheim ging es weiter. inzwischen ist es mit der bulimie genauso schlimm wie vor der klinik. jeden tag (ganz wenige ausnahmen gibt es schon) mindestens ein FA mit "gegenmaßnahme", die daraus resultierende benommenheit und psychische/physische kraftlosigkeit machen es mir (neben den ohnehin schon bestehenden konzentrationsproblemen) so gut wie unmöglich, mich auf die schule zu konzentrieren, ganz abgesehen von den geldproblemen, die das ganze verursacht.
man kann also fast sagen, ich stehe wieder am anfang. ich spüre ganz deutlich dass ich die krankheit noch nicht loslassen kann. es geht einfach nicht. und das macht mir gerade verdammt angst. die klinik schien mir der einzige weg aus der bulimie...und jetzt festzustellen dass es nicht die gewünschte wirkung hatte ist für mich ziemlich niederschmetternd. ich behaupte ja auch gar nicht, dass der aufenthalt umsonst war. sowas ist nie umsonst, das weiß ich schon. klar sagt der gesunde menschenverstand (oder das, was davon noch übrig ist) "erhalte dir das, was du in der klinik gelernt hast und kämpfe mit deinen mitteln weiter"... aber ich kann wie es aussieht nicht kämpfen. der minimale widerstand, den ich meinen FAs entgegenbringe, ist binnen minuten gebrochen. ich sehe wohin es führt, aber es hält mich nicht davon ab. es schürt nur die lähmende angst.
ganz nebenbei hat sich die wunderschöne illusion, endlich verstanden zu werden, vor kurzem als eben solche herausgestellt. es gibt einen menschen, dem ich mehr einblicke in mein seelenleben verschafft habe als jedem anderen zuvor, eingeschlossen alle therapeuten und leidensgenossen in der klinik. aber in letzter zeit kommen immer wieder bemerkungen, die mir zeigen, dass er in wahrheit nichts verstanden hat. null, gar nichts. er scheint zu denken, es ist alles gar nicht so schlimm, mir geht es doch prima. dabei hab ich ihm so deutlich erklärt wie ich mich fühle. und ich habe nur diese worte um mich mitzuteilen. nicht mehr als meine worte... und wenn die nicht ausreichen...bestimmt kann ein außenstehender nie ganz genau verstehen, was in uns vorgeht - wie denn auch, wissen können das nur betroffene. aber so viel unverständnis von einem menschen, der anfangs auf wundersame weise jeden einzelnen meiner gedanken nachempfinden konnte... das macht mir zusätzlich große angst. ich frage mich, ob jemals irgendwer (außer euch natürlich
) verstehen wird, was in mir vorgeht.
naja...ich danke auf jeden fall allen, die sich bis hier her durch meinen text gekämpft haben
es war einfach mal wieder nötig, meine gedanken hier aufzuschreiben. über antworten und anregungen jeder art würde ich mich sehr freuen, auch wenn das schreiben allein schon eine sehr befreiende wirkung auf mich hatte. somit verbleibt mit ganz lieben grüßen eure
làgrima
es ist nun schon ziemlich lange her, dass ich hier geschrieben habe. wie manche von euch vielleicht noch wissen, war ich 2 monate in einer klinik zur behandlung der bulimie. im moment bin ich ehrlich gesagt nicht in der richtigen verfassung, hier einen ausführlichen bericht über den aufenthalt und dessen auswirkungen zu schreiben. nur so viel: ich bin nach wie vor sehr froh, diesen schritt gewagt zu haben. ich habe viel gelernt, was das essverhalten betrifft und vor allem in richtung soziale kompetenzen.
nur, vor allem was das essverhalten betrifft hapert es an der umsetzung. schon in der klinik hatte ich die ersten rückfälle, und gleich am ersten abend daheim ging es weiter. inzwischen ist es mit der bulimie genauso schlimm wie vor der klinik. jeden tag (ganz wenige ausnahmen gibt es schon) mindestens ein FA mit "gegenmaßnahme", die daraus resultierende benommenheit und psychische/physische kraftlosigkeit machen es mir (neben den ohnehin schon bestehenden konzentrationsproblemen) so gut wie unmöglich, mich auf die schule zu konzentrieren, ganz abgesehen von den geldproblemen, die das ganze verursacht.
man kann also fast sagen, ich stehe wieder am anfang. ich spüre ganz deutlich dass ich die krankheit noch nicht loslassen kann. es geht einfach nicht. und das macht mir gerade verdammt angst. die klinik schien mir der einzige weg aus der bulimie...und jetzt festzustellen dass es nicht die gewünschte wirkung hatte ist für mich ziemlich niederschmetternd. ich behaupte ja auch gar nicht, dass der aufenthalt umsonst war. sowas ist nie umsonst, das weiß ich schon. klar sagt der gesunde menschenverstand (oder das, was davon noch übrig ist) "erhalte dir das, was du in der klinik gelernt hast und kämpfe mit deinen mitteln weiter"... aber ich kann wie es aussieht nicht kämpfen. der minimale widerstand, den ich meinen FAs entgegenbringe, ist binnen minuten gebrochen. ich sehe wohin es führt, aber es hält mich nicht davon ab. es schürt nur die lähmende angst.
ganz nebenbei hat sich die wunderschöne illusion, endlich verstanden zu werden, vor kurzem als eben solche herausgestellt. es gibt einen menschen, dem ich mehr einblicke in mein seelenleben verschafft habe als jedem anderen zuvor, eingeschlossen alle therapeuten und leidensgenossen in der klinik. aber in letzter zeit kommen immer wieder bemerkungen, die mir zeigen, dass er in wahrheit nichts verstanden hat. null, gar nichts. er scheint zu denken, es ist alles gar nicht so schlimm, mir geht es doch prima. dabei hab ich ihm so deutlich erklärt wie ich mich fühle. und ich habe nur diese worte um mich mitzuteilen. nicht mehr als meine worte... und wenn die nicht ausreichen...bestimmt kann ein außenstehender nie ganz genau verstehen, was in uns vorgeht - wie denn auch, wissen können das nur betroffene. aber so viel unverständnis von einem menschen, der anfangs auf wundersame weise jeden einzelnen meiner gedanken nachempfinden konnte... das macht mir zusätzlich große angst. ich frage mich, ob jemals irgendwer (außer euch natürlich

naja...ich danke auf jeden fall allen, die sich bis hier her durch meinen text gekämpft haben

làgrima