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Wer stellt die Diagnose Bulimie??

Verfasst: Di Sep 12, 2006 19:52
von Sunshine83
Hallo, ihr lieben!

ich war gestern bei meinem hausarzt, um mich von ihm bezüglich einer stationören handlung beraten zu lassen. er weiss schon seit etwa 3 jahren dass ich bulimie habe..insgesamt sind es jetzt 9. :(

ich habe ihm gesagt, dass ich gerne in eine klinik gehen würde, da ich es alleine nicht in den griff bekomme...da guckt er mich an und meint: "ja, wer ist denn ihr behandelnder arzt in der sache...?" häääh?? er hat mich damals auch zur psychotherapie überwiesen und nun meint er er wäre nicht dafür zuständig...er wisse ja gar nicht, was schon alles gewesen sei und wer denn überhaupt die diagnose gestellt hätte, dass ich bulimie habe.... :shock:

konnte das echt nich glauben. das gespräch ging auch nur 5 min. und dann hat er mich an eine andere ärztin verwiesen.
habe da nun heute morgen angerufen, um einen termin zu machen und da meinte die dame am empfang frühestens im nov. ließe sich da was einräumen...

bin grad ein bisschen durch den wind. ich meine, ist das normal, dass man so lange auf einen normalen termin warten muss...? und hat mein hausarzt nicht eigentlich die pflicht mich zu untersuchen?
bin schon ein wenig enttäuscht, dass er mir gar nicht richtig zugehört hat...

würde mich freuen, wenn ihr mal berichtet, wer euer ansprechpartner für das ärztliche gutachten ist/war...

lieben gruß,

Katrin

Verfasst: Di Sep 12, 2006 19:54
von Sunshine83
achja, es sollte am anfang heissen stationÄre BEhandlung.... :wink:

Verfasst: Di Sep 12, 2006 20:02
von cococinelle
hört sich an als sei der arzt etwas überfordert gewesen bzw. hatte keine ahnung. ich finde eigentlich das er richtig reagiert hat.
meine hausärztin redet zb absolute scheisse wenns um ES geht.
finde es also besser wenn der arzt einen an wen überweist der sich damit auskennt und auch diagnosen stellen kann, anstatt das er irgendeinen mist erzählt.

und ja, leider ist es normal das die wartezeiten extrem lang sind. umlegen ist im prinzip gar nicht drin, weil die wartezeit dann wieder wochenlang ist.

ich wurde von meiner therapeutin und psychiater in die klinik geschickt, hatte aber keine überweisung vom hausarzt....oder ich habs vergessen. ist schon so lange her :oops:

Verfasst: Di Sep 12, 2006 20:06
von Sunshine83
hmm...da ich ja auch mal in ambulanter therapie war habe ich auch überlegt mich nochmal an die stelle zu wenden, damit mir meine alte therapeutin evtl. eine einweisung schreibt. damals hätte sie es gemacht, aber da wollte ich es nicht...und da ich die therapie vorzeitig abgebrochen habe und danach auch nicht mehr besonders gut auf die therapeutin zu sprechen war habe ich da irgendwie ein komisches gefühl bei.. :roll:

Verfasst: Di Sep 12, 2006 20:10
von cococinelle
ja, du könntest dich auf jeden fall an deine alte therapeutin wenden. die hätte mit sicherheit auch adressen für dich.
musst du jetzt nur selber wissen ob dir das nicht zu unangenehm wäre.
weiß ja nicht wie euer verhältnis so war und wie deine therapeutin mit dem abbruch umgeht, aber eigentlich sollte sie da doch trotzdem eine unterstützung sein, eben weil sie dich schon kennt und dich schon mal einweisen wollte.
ein versuch wärs doch wert, oder?

ich gehe zb gar nicht mehr zu meiner therapeutin, weiß aber, dass wenn was ist [sei es ein gespräch oder eben so was wie in deinem fall] könnte ich mich an sie wenden. und ich habe die therapie auch abgebrochen (:

Verfasst: Di Sep 12, 2006 20:10
von piccola
ich weiß nicht, wo du zuhause bist...
ich bin aus wien, und bin zuerst zu meiner hausärztin und dann zu sowhat gegangen - dort bekommt man nicht nur einen therapeuten zugewiesen sondern auch einen allgemeinen arzt, bei dem man regelmäßig zur kontrolle muß - die haben eigentlich immer erfahrung mit ES-patienten!

bei mir war das so, daß ich über eine freundin (die ich hier gefunden habe) zu meiner hausärztin gekommen bin. die hat dann die überweisung ausgestellt für sowhat, und sie macht auch immer das blutbild (mag mich nicht von irgendwem anstechen lassen...)
bei sowhat hab ich eine therapeutin, und regelmäßig muß ich dort zur kontrolle, d.h. wiegen, blutdruck, blutbild machen...

bevor ich mich geoutet hab hatte ich auch niemanden! waruzm nimmt dein arzt denn automatisch an, du hättest einen betreuer???

Verfasst: Di Sep 12, 2006 20:14
von nudel
Hallo Sunshine
im Prinzip hat dein Hausarzt genau richtig gehandelt, denn eigenlich hat er von allem ein bisschen Ahnung aber von nichts so richtig viel. Und eigentlich müsste er eine Überweisung an einen Psychater geben der dann ein Gespräch mit dir führt und dann entscheidet, wie der beste Weg ist weiter zu machen.
Andereseits könnte er auch das selber machen, kann aber einfach sein das es sich das nicht zu traut weil er nicht wirklich weiß was dahinter steckt. Und nicht weiß wie du reagierst odeer was er damit auslöst.
Und ein nomaler Hausarzt hat auch nicht immer vielZeit, was eigentlich bitter ist.
Bei mir war das zum Beispiel so als ich es endlich geschafft hatte zu sagen was mit mir los ist, sagt er zu mir: "Es tut mir leid, aber hier sind sie falsch, wenn sie mal was somatisches haben kommen sie gerne wieder."
Natürlich hatte er mit seiner Aussage recht, aber ich wollte das nicht hören. Aber zwangsläufig mußte ich das auch erst mal sacken lassen und nach ein paar Tagen verstanden was er gemeint hat.
Leider sind die Termine immer sehr früh vergeben, aber dein Arzt kann manchmal alle Hebel in Bewegung setzen und versuchen früher einen Termin zu bekommen, wenn es bei dir wirklich brennt. Aber er weiß auch das du schon seit neun Jahren Bulimie hast und wird sich fragen warum du gerade jetzt was ändern willst. Nein das ist kein Spruch von mir sondern auch von meinem Arzt, also vielleicht ist gut wenn du dir dazu was zurecht legst falls er dich fragt warum du jetzt was ändern willst, ich wirklich gut finde es ist einfach der richtige Weg auch wenn du jetzt in eine Stationäre Therapie machen willst das ist einfach super.

So ich hoffe mein Text hilft dir ein bisschen weiter und er ist konstruktiv:)

Verfasst: Di Sep 12, 2006 20:30
von Sunshine83
hey,

danke, dass ich so schnell antworten von euch bekommen habe. :wink:

im prinzip habt ihr recht...wenn man sich als arzt unsicher fühlt ist es gut das auch zuzugeben ehe man von dingen redet von denen man keine ahnung hat.

durch zufall habe ich eben noch die e-mail adresse meiner therapeutin gefunden und ihr geschrieben. wie sie darauf reagiert weiss ich nicht, aber ich habe mich bei ihr entschuldigt für das was gelaufen ist und werds ja sehen...

eigentlich war es nichts schlimmes..habe mit ihr über vieles gesprochen...nur noch einem 3/4 jahr etwa habe ich ihr gesagt dass ich glaube, dass mir das reden allein nichts bringt und meine probleme nur verschlimmert werden dadurch dass ich mich immer wieder mit der krankheit auseinandersetze...klar war das nur ein weglaufen, aber ich wollte es so und sie hat mich gehen lassen und mir glück gewünscht.
der krankenkasse hat sie mitgeteilt, dass die therapie abgeschlossen (nicht abgebrochen!) sei, damit ich keine weiteren kosten tragen musste.

einige zeit später habe ich sie dann nochmal an sie gewandt und nach weiteren anlaufstellen, die mir raten würde, gefragt.

daraufhin meinte sie, ich sollte mehr eigeninitiative zeigen und mich selber mal schlau machen...gelbe seiten, internet etc. das fand ich schon etwas krass...weil ich das bereits getan hatte und dachte weil sie mehr erfahrung hat wüsste sie es vielleicht auch besser...

habe ihr das auch so ähnlich gesagt bzw. geschrieben..dass ich von ihr als fachfrau mehr erwartet hätte...naja, war wohl etwas unpassend.

aber ich denke als therapeutin sollte ich doch auch das wohl von früheren patienten am herzen liegen...und wenn nicht...

dann nicht. :?