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Hilft eine Therapie?

Verfasst: Do Jul 13, 2006 13:03
von Natrin
Hallo zusammen ;o)
Ich habe da mal eine Frage.
Und zwar mache ich seit 5 Monaten eine Therapie.
Unteranderem auch wegen meiner Bulimie.
Da wollte ich diejenigen mal fragen, die schon eine 2jährige oder ähnliche Therapie hinter sich haben.
Bringt das was? Fühlt man sich nach 2 Jahren Therapie besser?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich da 2 mal die Woche 2 Jahre hingehe und ich mein Trauma und alles danach verarbeitet habe.
Ich versteh nicht wie einem nur durch reden geholfen werden soll.
Da bin ich wirklich noch skeptisch.
Ich glaube nicht, dass sie mir meine ängste und meine depressionen nimmt. Ich bekomme schon antidepressiva, aber die will ich doch auch nicht mein ganzes Leben nehmen. Aber anders halte ich es im Moment einfach nicht aus.

Falls es so ein ähnliches Thread schon gibt, tut es mir leid. Aber ich hab in der Forensuche nichts vergleichbares gefunden.

Gruss Natrin

Verfasst: Do Jul 13, 2006 16:07
von Amy000111
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Natrin!

Ich bin jetzt seit etwa über einem Jahr in regelmäßiger, ambulanter Therapie. Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, es war bisher ein Weg - umwogen von Höhen und schlimmen Tiefs - aber gerade diese Schattenseiten, gehören zu einer "erfolgreichen" Therapie dazu, sofern das/die "Grundvertrauen/-basis" zwischen Therapeut und Klient stimmt. Es ist nur all zu verständlich, dass Zweifel innerhalb der Therapiezeit auftreten - möglicherweise so intensiv, dass man beinahe resigniert - gegebenenfalls einen Abbruch der Therapie in Betracht zieht.
Aber gerade dieser Schritt wäre fatal, denn es würde alles von Neuem beginnen und würde foglich doppelt so hart werden´oder auch nicht, und du gibst dich ganz auf.

Ich habe gelernt, dass eine Therapie kein "Honig-lecken" ist, sondern sehr viel Ausdauer, Durchhaltevermögen, Vertrauen zum Therapeuten und viel Arbeit an einem Selbst beanspruchen. Mittlerweile merke ich auch, dass die Symptomatik der Bulimie besser wird, mein Grundverständnis der Vergangenheit und des eigens Selbst gewachsen sind - auch wenn es mir psychisch noch nicht beträchtlich besser geht. Aber auch das habe ich mittlerweile „akzeptiert“, denn auch hierbei ist mir die Begründung klar: Aufarbeitung des unbewussten Vergangenen - führt zum Widererinnern - Bewusstmachung – Schock – Reaktion/Folge: Depression und Angstzustände. Zumindest ist dies bei mir der Fall. Wichtig ist, geduldig mit sich selbst zu sein. Bei dem Einen geht es eben schneller, beim Anderen dauert es eben ein wenig länger. Letztlich mach ich mir selbst darüber nur mehr wenige Gedanken, sprich: Ich stresse mich hierbei nicht und ich weiß auch, dass die Depression und Angst eine "normale" Reaktion auf die Aufarbeitung ist und auch wieder vorüber geht.

Auf diesem Wege kann ich dir sagen, dass es wichtig ist, dran zu bleiben, auch wenn große Zweifel kommen mögen, sofern du dich grundsätzlich in der Therapie wohl fühlst. Sei gut zu dir - vertraue deinem inneren Ich und ja: Eine Therapie zahlt sich alle mal aus: Es ist ein wirklich harter Weg – aber meiner Ansicht nach, leider unumgänglich und man sollte diese Chance nutzen, um in Zukunft ein Leben führen zu können, welches ohne Depression, Bulimie, oder Angst besiegelt ist! :D

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Aufschluss geben, ansonsten hab keine Scheu davor, einfach nachzufragen! :wink:

In diesem Sinne wünsche ich dir von ganzem Herzen, all die nötige Kraft, um die Therapie durchzuhalten! Nicht aufgeben, heißt wohl in diesem Falle die Devise!

Liebe Grüße, Amy

Verfasst: Do Jul 13, 2006 16:33
von *sTeRnChEn*
also die mädels die ich kenne die wegen einer es in thera waren oder auch wegen ssv sind weitesgehend befreit....natürlich muss ich sagen, das es nicht immer gleich beim ersten anlauf gefunkt hat, aber mit einem starken willen, sind weitesgehend alle hürden zu meistern...naja ist leicht daher gesagt denn wenn es einem selber angeht, ists dann doch immer was anderes... :(

Verfasst: Do Jul 13, 2006 17:07
von Natrin
Danke für eure Antworten.
Ich werde nicht aufhören mit meiner Therapie.
Ich hatte nur zweifel, weil wir immer nur reden über Dinge wo ich denke, dass es nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat.
Das ist natürlich nicht immer so.
Ich denke auch, dass ich die Kraft haben werde das durchzuhalten.
Immerhin war ich schon so mutig mich für eine Therapie zu endscheiden.
Ich habe es schliesslich 7 jahre mit depressionen und ängsten ausgehalten, da kommt es auf die 2 jahre nicht mehr an.
Hoffentlich kann ich in 2-3 Jahren zurück blicken und sagen, dass es sich gelohnt hat.
Vielen Dank für euer unterstützung.

Verfasst: Do Jul 13, 2006 17:24
von *sTeRnChEn*
ganz bestimmt ich drücke beide daumen;-) :wink:

Verfasst: Do Jul 13, 2006 18:42
von Natrin
Danke schön :)