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klinik in homburg!

Verfasst: Mo Mai 15, 2006 19:51
von Nora
hey!
ich habe mich endgültig für die stationäre Behandlung entschieden....ich halte es einfach nicht mehr aus...
der ständige gedanke an essen, das gewissen, die Fa´s! ich habe zwar riesige Angst aber mein psychologe hat gemeint auch wenn ich mit dem gedanken hinkomme dass ich irgendwo auch nicht gesund werden will würde es mir etwas bringen....
gestern war wieder so ein schlimmer tag...ich halte es einfach ohne brechen nicht mehr aus...wenn ich nicht erbrochen hab fühl ich mich so unvollständig und schlecht, doch wenn ich es dann wieder getan hab bin ich sogar ein stück weit erleichtert....meine oma wollte mit uns muttertag feiern...eine riesige familienfeier mit unendlich viel essen...greifbar nah...immer wenn der raum mit dem essen leer war bin ich reingeschlichen und hab mir viel in den mund gesteckt irgendwann stand leider meine mutter im raum...sie weiß von meinem Psychologen dass ich eine essstörung hab...sie hat mir den teller abgenomme ihn raus zu den anderen getragen und gesagt wir essen alle zusammen auch du nora....ich sahs am tisch un mir sind die tränen runtergelaufen doch meine mutter weder mein vater haben es für nötig gehalten mich in den arm zu nehme.....ich hab mich so allein gefüllt...als ich dann zu hause war hatte ich die nächste Fa und meine mutter hat am telefon zu mir gesagt (sie liegt im mom im krankehaus und war nur zu besuch zu hause) dass ich es ausbrechen soll wenn ich will....es ist komisch wenn die eigene mutter einem zuspricht zu kotzen...
am nächsten tag (also heute) hat sie meinen psychologen angerufen und hat ihm gesagt wie es mir geht....dann meinte er dass ich am besten schon do, fr, oder mo als notfall in die klinik darf....ich will endlich dass alles vorbei ist....

Verfasst: Mo Mai 15, 2006 21:18
von Silja
Hallo, Nora!

Auch, wenn du jetzt Angst hast: Nutz die Chance, dass du eine KLinikplatz hast!

Die Angst ist irgendwie berechtigt, aber wohl auf andere Weise als du glaubst: Was furchtbar wird, ist idR nicht das Zusammentreffen mit der Klinik, sondern das mit dir!

Die Konfrontation mit deinen Ängsten, Wünschen, Sorgen, Erwartungen, mit deiner Wut und deiner Freude wird sicher sehr schwer.

Aber ich wünsche dir alles, alles Liebe und Kraft, das durchzustehen.

Wenn du noch ein wenig reden magst- ich bin noch ne Zeit online.

Silja

Verfasst: Di Mai 16, 2006 20:08
von Nora
Du hast recht ich habe unendlich Angst mich komplett zu öffnen-zu erkennen dass ich eine Krankheit habe...

ich weiß dass wir da 6 mahlzeiten bekommen und ich bekomm jetzt schon angst wenn ich daran nur denk :!:
doch andererseits lerne ich dort mit essen umzugehen, denn so wie es ist geht es net mehr weiter.

ich erbreche zur zeit 2 mal am tag und wenn ich es net tue fühle ich mich unvollständig und vollgestopft...
ich stehe oft auf der waage und es macht mich so traurig wenn ich zugenommen habe...

als ich mir vor kurzem die klinik angeschaut habe kam ein mädchen auf den prof zu und hat geweint und gesagt
"ich kann keine zwischenmahlzeit mehr essen!" ich hab die verzweiflung in ihren Augen gesehn und ich sah mich genau da stehen wo sie steht :cry: :cry: ...ich weiß es wird schwer...doch irgendwie werde ich einen weg finden....ich hoffe es!

drück euch mal alle!

Verfasst: Di Mai 16, 2006 20:57
von Silja
Ach, Nora...

...diese Angst ist doch ganz natürlich!

Du hast dich in letzter Zeit in so ein ideales Schneckenhaus verkrochen, in dem du dich wohlfühlst, und in das du immer krabbelst, wenn es draußen regnet... und wenn du doch rausgehst, dann ziehst du auch extra deine sonnenschein-Maske über, damit bloß niemand sehen kann, dass auch du Schwächen, schlechte Tage, Ängste, Sorgen und Nöte hast.
Aber genau das ist ja das Problem: So perfekt kann niemand auf die Dauer sein! Das hält kein Körper aus! Und deshalb brauchst du ja auch immer die Endorphine und das Adrenalin, die nach dem Erbrechen ausgeschüttet werden...

Aber es wird vielleicht nicht ganz so schrecklich, wie du dir das jetzt ausmalst.
Wen du 6 Mahlzeiten bekommst, heißt das ja, dass es 6 kleine Portionen sind, die den Magen immer nur dann ein bissel füllen, wenn wieder etwas verdaut ist- du kannst deinem Magen doch nicht ständig diese Riesenportionen zumuten, und ihn dann wieder sturzbachartig leeren! kein Wunder, dass der schmerzt!
Und 6 Mahlzeiten heißt auch, sich 6x am Tag mit dem Gedanken anzufreunden, eine Winzigkeit zu essen, die dann aber drinbleiben darf.
Und in der Woche drauf eine Kleinigkeit.
Danach eine kleine Portion.
Später eine normale Portion...und dann bist du schon fast geheilt!

So lernst du ganz langsam den gesunden Umgang mit dem Essen- und das wünschst du dir ja.
Das wird bestimmt schwer, aber hinterher kannst du stolz auf dich sein.

Ich wünsche dir, dass du den Weg findest, den du suchst!
Ich drück dich auch,
Silja