Seite 1 von 1

Kinder-und Jugendpsychiatrie

Verfasst: So Mai 14, 2006 16:36
von Knuddel
hey ihr,

Im Moment geht es mir eigentlich ganz "gut"..ich erbreche zwar noch immer täglich,komme damit aber soweit ganz "gut" klar.. :roll:
NATÜRLICH will ich gesund werden,NATÜRLICH will ich nicht mehr erbrechen und NATRÜLICH weiss ich,dass ich krank bin.. :wink:
Eigentlich haben meine Eltern sich für einen staionären Aufenthalt in einer Kinder-und Jugendpsychiatrie in unserer Nähe entschieden.
Ich habe bis jetzt nur die HP gesehen und finde sie eigentlich total schön..
Einzeltherapie,Gruppentherapie extra für Essgestörte,Freizeit,jeder eigene Bezugsperson,Schule,am We nach Hause(nicht unbedingt!),Sporttherapie,Musiktherapie...und und und..
Diese Psychiatrie hat sich wohl auch auf Essstörungen spezialisiert.
Morgen hat mein Vater eine Art telefonisches "Vorgespräch" mit einer Psychologin dort,wir bekommen dann auch ein ambulantes Vorgespräch und in der Regel dauert es dann ca. 2-3 Wochen zur Aufnahme.
Jetzt frage ich mich,ob ich die Psychiatrie überhaupt brauche?Ich denke,dass meine "Essstörungheilung" oft am Alltag gescheitert ist und dann wäre Abstand ja eigentlich gut oder?Aber bin ich denn SO krank?
Was würdet ihr schätzen,wie lange ich bleiben müsste?Oft ist es in psychatrien ja so,dass man länger bleibt,als in psychosomatischen Kliniken oder?

Liebe Grüße =)

Verfasst: So Mai 14, 2006 22:30
von Silja
Hallo, Knuddel!

Ich würde mal ganz laienhaft sagen, dass jemand der täglich erbricht, und sei es auch noch so wenig, sehr wohl einen Grund hat, einen Klinikaufenthalt zu machen.

Ich verstehe auch, dass du dich ein wenig sträubst, dass du sogar Angst hast...aber du solltest das wohl wirklich machen. Das ist so eine große Chance für dich!
Allerdings ist es auch nur dann eine Chance, wenn du selbst in die Klinik willst. Wenn das allein auf die Initiative deiner Eltern basiert, dann wird der Aufenthalt dir nciht helfen- oder eben sehr langwierig sein; bis du eben das Schweigen brichst und aufhörst, den Therapeuten was vorzuspielen.

Es wird dir guttun, mit Menschen zu tun zu haben, die wissen (wollen), was mit dir los ist, und dich zu nichts zwingen, nicht einmal moralisch.
Außerdem wird dir die Trennung von deinen Eltern guttun- und langweilen wirst du dich aiuch nicht. Vielleicht hast du ja sogar Internet und kannst mit uns kommunizieren?

Wie lang du bleiben musst? Mmh, das hängt ganz davon ab, wie schnell du deine Maske fallen lässt, wieviel du bereit bist, von dir preiszugeben, wie sehr du es aushältst, Abstand von deinen Eltern zu bekommen...also davon, wieviel Einsatz du selbst mitbringst.
Irgendwann wirst du auch essen müssen- sogar in Gesellschaft, was natürlich sehr schwer werden wird. Aber wenn du Schritt für Schritt ganz alngsam angehst, immer so weit, dass du es mit deinem Gewissen vereinbaren kannst...dann wird das!

Jetzt wünsche ich dir erst einmal den Mut, das Angebot deiner Eltern anzunehmen, und die Therapie zu beginnen.
Du kannst ja ganz langsam schon zu Hause anfangen, und nur so viel essen, wie dein Magen bei sich behalten will. Bzw wie du willst, dass er es will. Sehr schwer...

Und dann, wenn du wieder zu Haus bist, nach der Therapie, dann geht's erst richtig los...
Viel Glück beim Durchhalten!
Sei stark!
Silja

Verfasst: Mo Mai 15, 2006 20:54
von Knuddel
Hey du,

Erstmal danke für deine Antwort :)

Ja du hast Recht,ich weiss auch,dass ich Hilfe brauche und vllt sogar einen stationären Aufenthalt.
Viele würden alles für eine so große Chance geben..
Ich WILL ja gesund werden und ich WILL auch kämpfen,aber auch ich habe meinen "Stolz",sage ich mal..
Ich habe heute einen Termin für ein ambulantes Vorgespräch bekommen.Am Telefon sagten sie meinem Vater aber auch,dass wir uns erst an die Kinder-und Jugendpsychiatrie hier im Ort melden sollen,da die Psychiatrie,in die ich "will" hauptsächlich Jugendliche nimmt,die aus dem gleichen Bundesland sind(Bremen) und da ich 20 km von Bremen weg wohne,wird das nicht so gerne gesehen.
Die Psychiatrie hier im Ort hat aber einen wirklich schlimmen Ruf,ich kenne Jugendliche,die dort waren,weil sie zu Hause nicht klarkamen..die kamen nach 6 Monaten "untherapiert" wieder raus,*kg leichter...
Die Therapeuten sollen dort unter aller Sau sein und Therapie gibt es 1x Woche.Spezialisiert sind sie auch nicht..
DORT werden meine Eltern mich nicht hinkriegen.. :(
Ich bin bereit,ich bin bereit zu kämpfen,die "Maske" fallen zu lassen,die Chance zu nutzen und die ES fallen zu lassen.
Aber ich bin NICHT bereit,mich noch "kaputter" zu machen.. :(
Aber mal sehen,hoffentlich nehmen sie mich in Bremen =)
VIELEN VIELEN DANK!

Liebe Grüße =)

Verfasst: Di Mai 16, 2006 20:22
von Silja
Hallo!

Ich drücke dir alle Daumen für Bremen, denn ich glaube kaum, dass du in einer Klinik geheilt werden kannst, gegen die su dich so massiv sperrst.

Was hältst du denn davon, wenn du deinen Vater das nächste mal bittest, die Telefonate selbst zu führen? Dann hast du selbst mehr Einfluss, und kannst die Argumente, die du mir geschrieben hast, auch einfach mal nennen.
Evtl haben die Leiter der Klinik dann auch Verständnis für dich, und können eine Ausnahme machen für dich "Ausländer".

Ich wünsche dir, dass es klappt.
Silja