"Haben Sie noch Hoffnung..."
Verfasst: Sa Jan 28, 2006 1:48
heute hatte ich meinen wöchentlichen thera-termin. da kam die besagte frage (nicht zum ersten mal): „glauben sie generell, dass es besser werden kann?“
viele dinge habe ich probiert, bin schon so viele jahre in therapie... und ich habe eine menge gelernt - über mich, meine denk- und verhaltensmuster... aber geholfen in dem sinne, daß ich tatsächlich weitergekommen wäre oder es mir besser ginge, hat das alles nicht.
mittlerweile kann ich mir nicht mehr vorstellen, daß es irgendwann besser, leichter sein wird/sein kann. und da geht es in erster linie um meine ängste, die daraus resultierenden beeinträchtigungen und die "verstimmungen" - nicht um die bulimie. ich denke nämlich (vielleicht auch total naiv), daß sich das bessern würde, wenn das andere nicht so belastend für mich wäre.
lange war ich mir nicht sicher, wie ich die frage meines therapeuten beantworten soll. auch unter der fragestellung, wieso ich denn eine therapie mache, wenn ich keine hoffnung auf besserung habe.
habe ich das recht, einen therapeuten zu belästigen, ihm seine kostbare zeit zu stehlen, der krankenkasse kosten zu verursachen, sozusagen ein schmarotzer zu sein… wenn ich nicht dran glaube, dass es was bringt? darf ich das??? trotzdem? wieso gehe ich da hin? vielleicht zumindest unbewusst noch ein fünkchen hoffnung?
der wunsch nach „leben“ ist da. sicherlich! gäbe es ihn nicht, diesen wunsch, diese sehnsucht, dann wäre die verzweiflung auch nicht so groß!
aber hoffnung, das jemals zu erreichen?
nein! nicht mehr!
irgendwann überwiegen enttäuschung, frustration, hilflosigkeit, resignation und eben verzweiflung... werden größer und größer… und der glaube an die möglichkeit (positiver) veränderung im fühlen und empfinden verschwindet.
und trotzdem gehe ich jede woche zur therapie. wieso? weil mir dieser termin ein kleines bisschen sicherheit, ein kleines bisschen halt, ein kleines bisschen struktur gibt. es geht nicht (mehr) um die suche nach ursachen, um die suche nach lösungen. es ist wie es ist. das leben geht seinen gang und ich versuche mitzugehen, zu kämpfen, auszuhalten – soweit ich kann, solange ich kann – bis zum „geht nicht mehr“, was früher oder später eintreten wird.
die thera ist eine begleitung. etwas, was da ist. ein fester termin, ein fixpunkt. wo es um mich geht (wenn ich es zulasse). etwas, dass nur mir gehört. meine eine stunde in der woche, in der ich mir gestatte, mich so zu zeigen, wie ich mich fühle. kein funktionieren. keine maske.
ein ort, an dem ich sagen darf, dass ich nicht dran glaube, dass es jemals besser/leichter werden wird. ...
viele dinge habe ich probiert, bin schon so viele jahre in therapie... und ich habe eine menge gelernt - über mich, meine denk- und verhaltensmuster... aber geholfen in dem sinne, daß ich tatsächlich weitergekommen wäre oder es mir besser ginge, hat das alles nicht.

mittlerweile kann ich mir nicht mehr vorstellen, daß es irgendwann besser, leichter sein wird/sein kann. und da geht es in erster linie um meine ängste, die daraus resultierenden beeinträchtigungen und die "verstimmungen" - nicht um die bulimie. ich denke nämlich (vielleicht auch total naiv), daß sich das bessern würde, wenn das andere nicht so belastend für mich wäre.
lange war ich mir nicht sicher, wie ich die frage meines therapeuten beantworten soll. auch unter der fragestellung, wieso ich denn eine therapie mache, wenn ich keine hoffnung auf besserung habe.
habe ich das recht, einen therapeuten zu belästigen, ihm seine kostbare zeit zu stehlen, der krankenkasse kosten zu verursachen, sozusagen ein schmarotzer zu sein… wenn ich nicht dran glaube, dass es was bringt? darf ich das??? trotzdem? wieso gehe ich da hin? vielleicht zumindest unbewusst noch ein fünkchen hoffnung?



der wunsch nach „leben“ ist da. sicherlich! gäbe es ihn nicht, diesen wunsch, diese sehnsucht, dann wäre die verzweiflung auch nicht so groß!
aber hoffnung, das jemals zu erreichen?

irgendwann überwiegen enttäuschung, frustration, hilflosigkeit, resignation und eben verzweiflung... werden größer und größer… und der glaube an die möglichkeit (positiver) veränderung im fühlen und empfinden verschwindet.
und trotzdem gehe ich jede woche zur therapie. wieso? weil mir dieser termin ein kleines bisschen sicherheit, ein kleines bisschen halt, ein kleines bisschen struktur gibt. es geht nicht (mehr) um die suche nach ursachen, um die suche nach lösungen. es ist wie es ist. das leben geht seinen gang und ich versuche mitzugehen, zu kämpfen, auszuhalten – soweit ich kann, solange ich kann – bis zum „geht nicht mehr“, was früher oder später eintreten wird.
die thera ist eine begleitung. etwas, was da ist. ein fester termin, ein fixpunkt. wo es um mich geht (wenn ich es zulasse). etwas, dass nur mir gehört. meine eine stunde in der woche, in der ich mir gestatte, mich so zu zeigen, wie ich mich fühle. kein funktionieren. keine maske.
ein ort, an dem ich sagen darf, dass ich nicht dran glaube, dass es jemals besser/leichter werden wird. ...
