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Therapierestent durch Persönlichkeitsspaltung?

Verfasst: Sa Jan 07, 2006 21:21
von Mondwolf
Wie geht man in der ambulanten Therapie mit einer manifesten Persönlichkeitsspaltung um?

Der eine Teil von mir trägt das Leid und der andere hat damit nichts zu tun. Das heißt, dass ich entweder Emotionen nur akut spüre und sofort wieder vergesse und dann auch nicht mehr verbalisieren kann oder ich verspüre überhaupt keinen Leidensdruck und agiere ihn dennoch aus, um den emotionalen Teil "umzubringen" -> Suizidversuche.
Im Nachhinein kann ich all diese Engleisungen aber nicht bearbeiten, weil ich emotional überhaupt keinen Bezug dazu habe und überhaupt nicht mehr weiß, warum ich so gehandelt habe. Und die "emotionale" Hälfte von mir ist durch Außenstehende nicht ansprechbar.
Und ich bin kaum Willens etwas zu verändern, da ich keinen Leidensdruck verspüre, der mich dazu drängen würde meine Situation zu verbessern.

Wie soll eine Therapie dann funktionieren?

Verfasst: Di Jan 10, 2006 20:35
von Omichle
Ganz so veränderungs-unwillig scheinst du nicht zu sein, sonst würdest du das hier nicht schreiben. Etwas in dir will etwas ändern. Geh einfach mal davon aus. Du hast gesagt, du spürst keinen Leidensdruck, aber er ist ja unbestreitbar vorhanden. Das heißt, entweder es passiert jetzt was oder das ganze wird Böse enden & du weißt das. Du versuchst dich ja schon zu retten, indem du dieses Forum besuchst und indirekt um Hilfe bittest. Das ist schon 'ne ganze Menge. Wie wär's, wenn du diesen Wunsch nach Hilfe oder sagen wir Veränderung erstmal für dich deutlich ausformulierst, ohne dich in absolut hoffnungslose medizinische Beschreibungen deines Krankheitsbildes zu flüchten? Denn du machst es einem dadurch verdammt schwieirg, überhaupt etwas Produktives zu sagen.
(Ich weiß, ich müsste dir inzwischen tierisch auf den Sack gehen, aber ich dachte mir, da sonst niemand antwortet... :lol: )
Eine Therapie ist immer möglich, solange du sprechen kannst. Was genau bedeutet, du hast keinen Zugang zu deiner emotionalen Seite? In jedem Fall würde ich sagen, dass du zwar einen verdammt fähigen Therapeuten brauchst, dass eine Therapie aber dennoch auf jeden Fall möglich ist. Irgendwo MUSS man ansetzen & es muss nicht gleich um Gründe oder tiefergehende Emotionen gehen, das kommt alles erst laaangsam, nach & nach. Ich meine, selbst Schizophrene und Multiple Persönlichkeiten können behandelt & geheilt werden. Es ist NICHT unmöglich. Und wenn du nur von deinem Tag erzählst. Oder von einem Traum. Außerdem gibt es nicht nur Psychotherapien, sondern auch Verhaltens-, Ergo- und Musiktherapien, letzteres gut geeignet gerade für Menschen, die sonst nicht an ihre Emotionen kommen. Ich bin kein Experte, lass dich da am besten von Fachleuten beraten. Aber ich würde auf keinen Fall sagen, dass eine Thera unmöglich ist. Andersrum: Therapien sollten krankheits-resistent sein, das heißt: immer eine Nische finden, in der sie ansetzen können.

Om