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angst vor therapie

Verfasst: Mi Okt 05, 2005 10:46
von schwester
ich glaube der grund, wieso ich noch nie angefangen habe, mich auf professionelle hilfe einzulassen ist, dass ich einfach angst habe.
angst davor, mich zusehr öffnen zu müssen. angst natürlich davor, dass mir der/die therapeut/in gar nicht glaubt oder mich nicht für voll nimmt!
angst, "erkannt" zu werden...aber auch angst vor dem: "nach der ES". sie nimmt so viel platz in meinem leben ein... :?
ich fühl mich richtig verwirrt...es gibt momente da weine ich und wünsch mir nichts mehr als endlich eine therapie anzufangen. und auf der anderen seite gibt es momente, in denen fühle ich mich "gesund" da kann ich gar nicht glauben, dass ICH eine ES habe!!!!!

nadann...wollt mir einfach nur mal den frust runterschreiben...
lg schwester

hallo

Verfasst: Mi Okt 05, 2005 11:01
von schmetterling1
hallo - schwester!

natürlich ist es ganz normal, daß du angst hast, eine therapie zu beginnen.
alles was einem neu ist, ist mit angst verbunden, weil man ja nicht weiß,was einem erwartet. aber ich kann dich wirklich beruhigen - deine angst ist völlig unbegründet. die therapeuten sind profis - und glaub mir,
du wärest nicht die erste, die sie betreuen.

beim erstgespräch lernt ihr euch einmal etwas näher kennen und da kannst du erst mal feststellen, ob er/sie dir sympathisch ist.

du kannst dir gar nicht vorstellen,war für einen schiss meine tochter gehabt hat, als sie das erste mal dort hingegangen ist - noch dazu
ist es ein mann und meine tochter mag sich bei männern erst recht nicht öffnen...........

mittlerweile ist ein jahr vergangen und es geht ihr zur zeit wirklich gut.
sie ist seit vielen wochen schon symtomfrei!

und die therapie hat sehr viel dazubeigetragen. wenn du lust hast, dann schau dir doch die homepage von ihrem therapueten an, dann kannst du dir gleich ein bißchen ein bild machen -- www.kurt-halter.at

ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du mir von deinem "erstgespräch", das du hoffentlich machen wirst- berichtest.
ich versprech dir, es wird total positiv sein.

also - hörer in die hand und termin ausmachen - kann ja nix schiefgehen :-))


ciao - dein schmetterling1

Verfasst: Mi Okt 05, 2005 14:54
von Marjetta20
Hey meine süsse,
ich weiß so verdammt gut, wie du dich fühlst!!!!!
Genau das Gleiche beschäftigt mich auch seit geraumer Zeit.
Ich heule manchmal Tag und Nacht, weil ich nicht so weiterleben will und in diesen Momenten will ich am liebsten gleich zum Arzt gehen aber dann von der einen auf die andere Minute will ich mir doch nicht mehr helfen lassen, aus den Gründen wahrscheinlich die du oben beschrieben hast.
Ich habe mich jetzt aber endgültig dazu entscholossen einen Arzt aufzusuchen, denn ich glaube schlimmer kann es garnicht mehr werden :) .
Ich werde es einfach versuchen und alles auf mich zukommen lassen.
Ich wünsche dir, dass du auch bald dazu bereit bist :wink:

Lg Marjetta

Verfasst: Mi Okt 05, 2005 16:45
von schwester
danke ihr lieben!
einem arzt von mir, musste ich es aus anderen wichtigen gründen sagen...er ist aber kein therapeut. ist aber nicht das selbe, weil im endeffekt hilft mir das ja nicht weiter.
außerdem hats er fast selbst rausgefunden....weil ich meine medikamente die als nebenwirkung eine gewichtszunahmen hatten, nicht genommen hatte.
ich hoffe auch für mich, dass ich bald den mut finden werde.

Verfasst: Mi Okt 05, 2005 18:44
von *pauline*
hallo schwester,
ich wünsch dir ganz viel Kraft!
Es ist wirklich wichtig, dass du dir so viele Gedanken machst und deine Zweifel hast. Mir ging es sehr lange so, dass ich mir gedacht habe "wieso eigentlich zur Thera gehen. Eigentlich fühlst du dich doch gesund...und hin und wieder so ein Anfall...damit kommst du doch klar".
Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich bemerkt habe, dass genau darin meine Krankheit besteht...die Flucht in eine Scheinwelt hat mich sehr lange begleitet. Und der Grund, den konnte ich nicht selbst finden....
Die Thera hat mich erschreckt, anfangs jedenfalls....später habe ich mich gewundert, was man so alles über sich selbst erfahren kann. Nicht umsonst heisst es, dass die B*** nur ein Versuch ist mit versteckten Problemen fertig zu werden. Diese jedoch zu entdecken bzw. aufzudecken ist eine Sache und dann einen Weg der Bewältigung zu finden, die nächste.
Es ist nicht einfach und ich hätte es wirklich nie alleine geschafft. Daher ist der Weg eine/n Therapeuten/in aufzusuchen wirklich der richtige....so denke ich jedenfalls.

Ich drück dir die Daumen
LG Pauli

Verfasst: Mi Okt 05, 2005 19:59
von schwester
@pauli: wie lange bist du schon in therapie und wie lange bist du schon clean?
achja: ich bewundere deinen mut!
danke

Verfasst: Do Okt 06, 2005 6:49
von Izumie
keine sorge, schwester!

in der ambulanten therapie suchst du dir (im besten falle) eine therapeutin aus (und bis NICHT gezwungen, bei dieser person zu bleiben - einen lehrer oder chef kann man sich vielleicht nicht aussuchen, den therapeuten schon).

und das beste daran: DU ALLEIN BESTIMMST WIE WEIT DU GEHEN MÖCHTEST
du entscheidest, wie die therapie verläuft. das ist übrigens,glaube ich, auch die schlechte nachricht.
ein therapeut ist halt kein zauberer - aber er kann einen bei der klaren linie helfen, wenn man selbst dazu bereit ist (im verlauf der ambulanten thera); keiner wird dich dabei zwingen, innerhalb eines jahres nix mehr zu kotzen oder zuzunehmen oder sonstwas,
DU ENTSCHEIDEST und die Therapeuten, die einen nicht ernst nehmen - die sind hoffentlich schon ausgestorben...

LG IZUMIE

Verfasst: Do Okt 06, 2005 12:25
von *pauline*
@schwester

Ich habe die Therapie vor ca. 1/2 Jahr beendet. Der Anfang war nicht sehr leicht, v.a. weil ich erst im 2.Anlauf zufrieden war. Soll heißen, dass ich zuerst bei einem anderen Therapeuten war, der mir beim besten Willen kein positives Gefühl gab. Natürlich war ich danach sehr verunsichert und v.a. dachte ich, dass ich den Mut nicht nochmal aufbringen könnte. Aber dann fragte ich mich, was ich eigentlich wollte....naja und das war eben aus der ganzen Sache endlich einen Ausweg finden.
Ich will damit sagen, dass Izumie recht hat mit den Worten, dass es dir überlassen bleibt mit wem du arbeiten und wen du an dich heranlassen möchtest.
Wichtig ist zu allererst der Wille etwas zu ändern. Und glaube mir, du kannst das! Angst, Unsicherheit und Scheu sind ganz natürlich...lassen aber mit der Zeit nach.
Mein Problem war nicht nur die Angst vor der Therapie, sondern auch die Angst vor dem, was dabei herauskommen könnte. Ich meine, es ist vielen von selbst klar, dass die B*** nicht der wirkliche Grund, sondern vielmehr ein Ausdruck dessen ist, was in einem selbst vorgeht.
Es war für mich schwer meine Gefühle auszudrücken...es ist mir dabei klar geworden, dass ich allen anderen immer irgendwie zugehört habe...selbst aber kaum von mir redete. Naja und dann soll man sich auf einmal nur auf sich selbst konzentrieren...
Auf jeden Fall habe ich in der Therapie die Möglichkeit bekommen meine Gefühle herauszulassen, die Wut auf frühere "Freunde", die eigentlich keine waren und v.a. auch den Neid auf meine kleinere Schwester. Ich musste mir selbst erst "erlauben" solche Gefühle zu haben und nicht alle Unzufriedenheit o.ä. buchstäblich in mich reinzufr***
Wirklich clean kann ich mich aber leider immernoch nicht bezeichnen. Es braucht sehr viel Zeit aus dem Ganzen herauszukommen. Und v.a. auch dank des Forums bin ich bereit eventuelle RF zu akzeptieren.
Derzeit passiert das vielleicht 1mal pro Monat, was verglichen zu früheren Zeiten wirklich ein enormer Fortschritt ist...ja ja ich bin mal eben kurz stolz auf mich :lol:
Aber am Ziel bin ich damit lange noch nicht. Die RF zeigen, dass es noch vieles gibt, was mich beschäftigt und ich nicht mit all dem so einfach umgehen kann.
Nur ohne die Thera wäre ich nie so weit gekommen und daran solltest auch du dich festhalten. Eine Therapie ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung und du wirst sehen, wieviel sie dir bringen kann, auch wenn aller Anfang schwer ist.

Fühl dich gedrückt und ich halte die Daumen.
Liebe Grüße
Pauli

Verfasst: Do Okt 06, 2005 12:29
von schwester
@ pauli: danke für deine lieben worte...schaun wir mal wies wird...ich hoffe den mut bald zu finden, den ich möchte endlich ein normales leben führen können.

Verfasst: Fr Okt 07, 2005 18:06
von Bloody-Fantasy
Schwester? Du hast genau meine Ängste und Gefühl in diesem Thread beschrieben.. haargenauso geht es mir auch =/