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derzeitiger Klinikaufenthalt

Verfasst: Di Mai 24, 2005 18:41
von Dotterblume
Ich bin jetzt die 4. Woche in stationärer Behandlung!
Die ersten 14 Tage bekam ich hochkalorische Sondennahrung zum Trinken anstatt fester Nahrug, seit dem 15. Tag bekomme ich Nahrung in einer Kalorienmenge von * kcal tgl.! Und ihr werdet es nicht glauben --> ohne Erbrechen u. ohne Abführmittel :ich wiege genau soviel wie am Anfang der Therapie! Also Panik braucht keiner vor einer solchen Therapie haben!
:)
Ich bin jetzt noch 3 Wochen stationär - und weiß, diesmal schaff ich es endgültig aus diesem Teufelskreis rauszukommen!

Hi Blümchen

Verfasst: Di Mai 24, 2005 18:49
von lunbella
He gratulation zu deiner Entscheidung!! :D Echt genial. Darf ich dich fragen ob du MS hattest? Denn ja, ich weiss nicht, da du ja sozusagen Zwangsernährt wirst, oder nicht?

Hab mir heute auch überlegt zum mal richtig was anzufangen, eine Therapie hat es bei mir noch nicht ganz gebracht :roll: und ja.. bin wieder ziemlich tief in dem zeugs drin. Seufz.

Aber für dich wünsche ich nur alles gute auf deinem weiteren Weg.

küsschen und fühl dich geknuddelt

Verfasst: Di Mai 24, 2005 19:58
von chrissi26
hallo,
ich finde es toll das du so brav durchhältst.
war auch im krankenhaus - hatte total viel angst aber ich bin froh das ich es durchgezogen habe. habe mehr gefühl und kontakt mit meinem körper und es fällt mir leichter diese krankheit zu besiegen.
mach weiter so du schaffst es.
liebe grüße chrissi

Verfasst: Di Mai 24, 2005 20:28
von jen
darf ich fragen, in welcher klinik?

Verfasst: So Mai 29, 2005 10:37
von Dotterblume
Ich hatte vor dem Beginn meiner Bulimie Magersucht. Bin aber jetzt seit Juli 2004 eigentlich nur noch am Kotzen gewesen. Habe dadurch dann auch extrem an Gewicht zugenommen zuletzt. Also ich kam nicht untergewichtig in die Klinik sondern normalgewichtig. Die Sondennahrung in den ersten 2 Wochen musste deshalb sein, da dadurch versucht wird Abstand vom Essen zu gewinnen und andererseits sind diese Sondennahrungsflaschen sozusagen perfekt zusammengestellt. Alles was der KÖrper an Nährstoffen, Vitaminen, Elektrolythen, Mineralstoffen, Fett, Kohlenhydraten, Eiweiß usw. braucht. Damit der Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht kommt. Die Sondennahrung erhält man in Form von 3 x 500 ml, das sind dann auf den Tag verteilt 2250 kcal. Mehr Sondenkalorien bekommen die Untergewichtigen. Zwangsernährt wird nur jemand, der auch die Sonden wieder kotzt oder abführt. So ein Mädchen haben wir auch in der KLinik. Ihr wurde daher eine Nasensonde gesetzt welche die Sondenflüssigkeit gleich in den Magen transportiert.

Die Klinik befindet sich in Tirol (Universitätsklinik für Psychosomatik in Innsbruck). Wir haben aber aus allen Bundesländern Patienten (hauptsächlich weiblich). Es gibt welche mit bereits über 20 Jahren Bulimie. Und sogar diese versuchen zu kämpfen.
Leicht ist es teilweise nicht, das geb ich zu. Aber wenn ich bedenke, vorher täglich über der Kloschüssel gehangen zu haben, dann ist es ein wundervolles Ziel danach anders ins Leben zu gehen.
An den Wochenenden darf ich mittlerweile nach Hause. Von SAmstagmorgen bis Sonntagabend.
Ich muss zu den Mahlzeiten anwesend sein sowie zu den Therapiestunden. Neben Gesprächstherapie mit Psychologen haben wir Gymnastik, Ergotherapie, Autogenes Training, Jacobson-Therapie, Integrative Gruppe und Gruppentherapierunden mit dem Vorstand der Klinik.

Es tut gut, einfach mal über alles sprechen zu können. Über alle Ängste, Unsicherheiten, Zweifel, Gefühle.

Ich kann nur jedem dazu raten! Denn wenn ich sehe, wie schwierig es war in der KLinik endlich diese Verantwortung für meine Figur den Ärzten abzugeben, ohne Kotzen und ohne Abführmittel - alleine kann man es nicht auf Dauer schaffen. Man findet immer wieder Hintertürchen. Natürlich gibt es leider auch in der KLink solche Patienten, aber wenn man wirklich rauskommen will, dann muss man eben mitkämpfen. Und diese GEfühle aushalten, die man anfangs eben hat.

LG Dotterblume