Re: Meine Therapie

#241
Mir war als hätte ich meine Freundin fragen müssen, ob ich mit dem Jungen da reden kann. So hatte sie es irgenwie vermittelt. Vielleicht nicht 100 Prozent gewollt, aber so kam es an.
Und jedenfalls: ich lasse mir nichts verbieten.

Und wenn daran eine Freundschaft zerbricht, dann ist es mir egal. Dann war es vielleicht auch nie eine gewesen.

Und genauso geht es mir mit der Uni:
Wenn ich ums Promovieren betteln muß, dann lasse ich es bleiben.


Und falls es alles ganz anders ist, dann soll man es mir zeigen.

Re: Meine Therapie

#245
Ich lebe in einem Netz von Lügen.
So jedenfalls mein Gefühl.

Lügen, um alle und jeden zu mögen. Lügen, um mit allen und jedem zu können. Lügen auch, um von allen und jedem gemocht zu werden.


Und es fällt nicht gerade leicht, diesen Lügenberg abzubauen, weil irgendwann wird man - zumindest in den Augen anderer - genau das, was man tut und sagt.

Und - noch schlimmer - ich weiss schon bald selbst nicht mehr was ich will. Was ich will, wenn ich nicht lügen muss usw.



Meine Eltern nehmen in meinen Augen wenig Rücksicht auf mich. Sie fragen kaum danach, was ICH wirklich will. Und deshalb nerven sie mich, nerven mich granatenmäßig.
Sie wollen, dass ich so eine Art Marionette von ihnen bin, weil dann können sie selber alles steuern und wissen. Dann gibt es nichts, was sie evtl. stören oder ihr Harmoniebedürfnis beeinträchtigen könnte.

Ich würde gerne 100 Jahre schlafen und als anderer Mensch zurückkehren.

Re: Meine Therapie

#247
Es sind zwei verschiedene Lebensentwürfe:

Meiner, der eigentlich gar nichts will, außer Leute treffen, Leute kennenlernen, locker sein usw.
Und der meiner Eltern, der mich in Bahnen drängt, die ich teilweise tatsächlich nicht möchte, aber ich schaffe es nicht, nein zu sagen. Ich gebe nach, weil es zu schwierig ist, nein zu sagen. Zu aufreibend, zu zerstörend usw. Ich sage ja, des Friedens wegen. Ja, um Ruhe zu bekommen, ja, um nicht in einen weiteren Kampf zu gehen.

Re: Meine Therapie

#248
...und nur.nach DEINEM solltest du dich richten!

Du unterscheidest selbst ja schon sehr richtig in "deinen" Lebensentwurf und den deiner Eltern. Klar kannst du auch den Weg gehen, den deine Eltern für dich im Kopf haben, und ja, wahrscheinlich ist es der leichtere Weg.
Dennoch, glücklich wirst du nur werden, wenn du deinen eigenen, ganz persönlichen Weg verfolgst und für dich alleine entscheidest was du willst.
Um des Friedens wegen deine Wünsche zurückzustecken würde ich dir nicht raten. Kämpf für das, was du willst, auch wenns anfangs sicher schwer ist - denke schon dass deine Eltern das akzeptieren können, mit der Zeit hm?

Eine Frage noch: Wie kommts dass du meinst zwischen deinen Eltern und der Therapie entscheiden zu müssen?

Ich hoffe es ist ok wenn ich hier meinen Senf dazugegeben habe!

Lg, geh deinen Weg!
Zuletzt geändert von firefly am Mo Feb 15, 2010 20:20, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Meine Therapie

#249
Jeder Senf ist gut. Danke!

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Also ich denke, was ich wirklich will, ist: mich mit meinen Eltern versöhnen. So, dass im Ende beide Wege zusammengehen und -gehören. Jeder macht ein wenig Kompromisse, Abstriche usw., aber im generelle kommen alle zu ihrem Bißchen.

Ich will ein Leben mit Eltern UND Freunden. Ich will, dass das zusammengehört und sich nicht wie die zwei Pole einer Welt gegenüberstehen, weil ich glaube, dass das sehr gut zusammengehören kann.

Zurzeit habe ich ja quasi Probleme mit beidem.

Re: Meine Therapie

#250
Ich verstehe meine Freundin nicht. Ich habe mich für sie zum Affen gemacht, aber irgendwie checkt sie das nicht.

Ich, die weltfremde Dumme, die von nichts eine Ahnung hat und sich nicht wie eine Erwachsene verhält.

Sie will oder sie kann es nicht verstehen. Aber ich jedenfalls muss davon (von dieser Beziehung) weggehen.

Ich habe mich vor einem Jungen zum totalen Deppen gemacht, für eine Freundin die Beine rausgerissen, und im Ende bleibt ein Schweigen.

Irgendwas habe ich granatenmäßig falsch gemacht in diesem Leben.

Laona

Re: Meine Therapie

#252
Laona hat geschrieben:Ich lebe in einem Netz von Lügen.
So jedenfalls mein Gefühl.

Lügen, um alle und jeden zu mögen. Lügen, um mit allen und jedem zu können. Lügen auch, um von allen und jedem gemocht zu werden.


Und es fällt nicht gerade leicht, diesen Lügenberg abzubauen, weil irgendwann wird man - zumindest in den Augen anderer - genau das, was man tut und sagt.

Und - noch schlimmer - ich weiss schon bald selbst nicht mehr was ich will. Was ich will, wenn ich nicht lügen muss usw.
Ja, manchmal sind Lügen auch einfach nur ein "social lubricant", die Formulierung fällt mir dazu ein. Und ich weiß auch nicht, ob mir das jetzt gefällt oder nicht, da sie auf der einen Seite notwendig und dennoch für mich moralisch nicht vertretbar sind.

Ich weiß ja, dass kaum jemand meine Leidenschaft für bekloppte TV Science Fiction teilt, aber da gibt es so einen Charakter, der wirklich immer sagt, was er denkt, der andere Leute fragt, wie sie nur so dumm sein können, alle anschnauzt, sich den ganzen Tag beschwert und nervt und dennoch der beste, intelligenteste und interessanteste Charakter ist, den alle toll finden. Warum? Weil es einem eine wahnsinnige Freiheit und Authentizität gibt, wenn man sich nicht so sehr darum kümmert, was die anderen gerade denken, sich nicht so sehr darum bemüht immer geliebt zu werden. (Gerade wir Frauen sind da ja sehr prädestiniert für.)
Und vielleicht sehnst du dich danach? Nach dieser Echtheit und Authentizität? Dass du du sein kannst und darfst und respektierst wirst?

Ich persönlich muss auch ehrlich sagen, dass ich mich nicht so sehr oft dabei erwische Lügen zu erzählen, um gemocht zu werden. Das mag auf der einen Seite daran liegen, dass ich mehr Verständnis als Verstand habe und ich wirklich versuche alles nachzuvollziehen und dann auch nicht böse oder verletzt bin. Oder aber ich sage da einfach nichts zu. Das ist auch eine Möglichkeit, wenn mir zum Beispiel die Nagellackfarbe nicht gefällt. Wenn ich Kritik äußere, dann nach Möglichkeit konstruktiv, einfühlsam und wertschätzend, gelingt mir natürlich auch nicht immer.
Man muss nicht lügen, denke ich. Klar. Notlügen gibt es immer und wird es wohl auch immer geben, aber hey...

Was ist da eigentlich abgelaufen? Du hast mit einem Mann geflirtet und deine Freundin hat sich ihn geschnappt? Ist echt nicht nett.

Alles Liebe, deine kleine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Meine Therapie

#253
Colourful hat geschrieben:Und vielleicht sehnst du dich danach? Nach dieser Echtheit und Authentizität? Dass du du sein kannst und darfst und respektierst wirst?
Ja, absolut.
Colourful hat geschrieben:Ich persönlich muss auch ehrlich sagen, dass ich mich nicht so sehr oft dabei erwische Lügen zu erzählen, um gemocht zu werden. Das mag auf der einen Seite daran liegen, dass ich mehr Verständnis als Verstand habe und ich wirklich versuche alles nachzuvollziehen und dann auch nicht böse oder verletzt bin. Oder aber ich sage da einfach nichts zu. Das ist auch eine Möglichkeit, wenn mir zum Beispiel die Nagellackfarbe nicht gefällt. Wenn ich Kritik äußere, dann nach Möglichkeit konstruktiv, einfühlsam und wertschätzend, gelingt mir natürlich auch nicht immer.
Man muss nicht lügen, denke ich. Klar. Notlügen gibt es immer und wird es wohl auch immer geben, aber hey...
Ist was wahres dran. Gute Strategie jedenfalls.
Colourful hat geschrieben:Was ist da eigentlich abgelaufen? Du hast mit einem Mann geflirtet und deine Freundin hat sich ihn geschnappt? Ist echt nicht nett.
Ne, das war ganz anders:
Ich hatte mich in den verliebt. Meine Freundin kennt ihn aber schon ein kleines bißchen länger, v.a. aber auch besser als ich: sie wohnen in einer WG (also mit noch anderen). Ich jedenfalls hatte so den Eindruck, dass meine Freundin sich auch in den verliebt hätte. Also habe ich versucht, das herauszufinden (sie danach gefragt, darauf hingewiesen usw.), aber da kamen keine so wirklichen antworten, mal so, mal so. Dann habe ich versucht, ihr ein wenig zu verklickern dass ich ihn mag, und dann schließlich ergab es sich, dass der und ich mal alleine wahren, weil meine Freundin noch woanders hinmusste. Sie machte schon so komische Grimassen, irgendwie so, als ob es ihr an sich gar nicht Recht wäre. Naja, ich war jedenfalls dann dennoch mit ihm weg, und wir haben uns ein wenig unterhalten. Ich mich währenddessen total verknallt, weil: krass tolle Augen (also er). Naja, dennoch 'musste' ich mich zurückhalten, weil ich immer dachte: Ohje, meine Freundin reisst mir den Kopf ab. Schlussendlich kam dann an diesem Abend meine Freundin auch noch dazu (er hatte ihr ne sms geschickt), und ich (schon leicht betrunken) habe dann versucht - weil ich das alles nicht ausgehalten habe - die beiden zu verkuppeln. War ne scheißaktion von mir, aber was hätte ich schon machen sollen.
Jedenfalls sind wir dann an dem Abend getrennt nach Hause gegangen - Freundin sagte, sie habe mich gesucht, aber nicht gefunden... naja, so gut kann sie glaub nicht wirklich gesucht haben, aber egal, kann ja sein - und dann habe ich ihr geschrieben, dass ich in den verknallt bin, gerne mit ihr drüber reden würde bzw. halt das alles, dass ich denke, dass sie was von ihm will, und ich deshalb... (alles was da oben steht). Sie meinte dann darüber wolle sie sich nicht unterhalten/ nichts zu sagen. Tat sie denn auch am Telefon anschließend nicht.
Nun haben wir uns völlig verzofft, ich habe dem Jungen geschrieben, wie ich empfinde und blabla, aber von dem kam keine Antwort, meine Freundin schreibt mir sauere e-mails und beantwortet meine aber nicht...
Ganz "toll" alles.

Re: Meine Therapie

#254
Jedenfalls fühle ich mich nun scheiße.
Freundin verärgert, von dem Mann habe ich auch nichts mehr gehört (findet er mich nun superstrange und die beiden haben sich darüber unterhalten wie scheiße doch mein Verhalten war?), und insgesamt weiss ich nun auch nicht mehr als vorher, nur der Mann kennt mich durch meine mails nun therotisch (falls er sie gelesen hat) besser, und hat dazu aber ganz offensichtlich nichts zu sagen.
Ich habe mich bei ihm nun mittlerweile sogar schon für meine mails, mein Verhalten usw. entschuldigt.

Bei mir sind glaub gewisse Sicherungen durchgebrandt.
Und es ist halt doof, wenn man dann dasteht, und keine Antworten bekommt (nachdem mein sein halbes Inneres hervorgekehrt hatte).
Auf meine Freundin bin ich leicht sauer, bzw. ich kann halt einfach nicht so wirklich damit umgehen. Ich kann nicht verstehen, warum sie mir zu dem Jungen nichts sagen kann/ will. Das hätte sie doch einfach mal tun können (denke ich). Dann vermutlich wäre nämlich manches anders gekommen.

Sie meinte dann wir seien doch alle erwachsene Menschen, ich müsste das mit dem klären, wenn ich mich verknallt hätte. So fühlte es sich in den ganzen anderen Tagen davor aber nicht an. Ich hatte immer eher das Gefühl, ich solle mich quasi 'von dem fernhalten'. Nun, das sagte sie nicht, aber irgendwie schien es in ihren Äußerungen usw., als ob sie den mal für sich reserviert hätte oder so.
Immer wenn ich ihn also getroffen hatte, da dachte ich dann nur: Oh Gott, ne, Freundin hat (an ihm) Interesse. Wenn er mich angeschaut hat (gar nicht extrem, sondern nur halt einfach so, wie man halt wohl Leute anschaut) wurde mir immer 'ganz anders', aber ich musste dann auch schon fluchs wegschauen, weil in anwesnheit meiner Freundin hätte ich z.B. nicht mit ihm flirten können. (von ihr kamen immer ganz spitze Kommentare deswegen; was vielleicht einfach ihre Art ist (weiß ich nicht), aber ich jedenfalls konnte nicht damit umgehen).

Re: Meine Therapie

#255
Mir war als ob meine Freundin Angst gehabt hätte, dass ich mich in den bzw. er sich in mich verliebt.
Und das wollte ich natürlich nicht. Ich wollte quasi deshalb nicht, dass der irgendein Interesse an mir findet. (mittlerweile denke ich eh: das hat er ja wohl offensichtlich auch nicht)

Ich dachte halt: irgendwie wollen die beiden etwas voneinander, können es aber nicht sich eingestehen oder nicht sagen, also helfe ich denen (und verkupple sie).
Meine Freundin fand meine Aktion 'total unangebracht'; was auch immer das heißen soll.