Hi!
Ich bin jetzt am 05.01. nach 8 1/2 Wochen aus dem Akh entlassen worden, und ich muss sagen, mir hat es sehr weitergeholfen! Ich wusste schon vorher, dass die Sache mit dem Essen allein meine Verantwortung ist und nicht wirklich kontrolliert wird und habe mich von Anfang an darauf eingestellt, dass das "Normalkost" ist und unmöglich zuviel sein kann.
Wir hatten dort auch 4er-Zimmer, was mir persönlich irrsinnig getaugt hat, weil ich eben dazu neige, mich zurückzuziehen, und so war aber trotzdem immer was los, und wenns mir mal schlecht gegangen ist, war auch immer jemand zum Reden da, der nachvollziehen konnte, was ich meine.
Von der Therapie her - es bringt wirklich was! Zum einen ist es gar nicht möglich, dort 8 Wochen zu verbringen ohne auch nur einen kleinen Schritt vorwärts zu kommen, und zum anderen: Je bereiter man selbst ist, sich zu verändern und an sich zu arbeiten, desto mehr Erkenntnisse hat man bez. seines eigenen Verhaltens. Es ist wahrlich kein Urlaub, sondern vielmehr harte Arbeit! Ich habe mich manchmal schon richtig auf die WE gefreut, aber andererseits dann auch wieder aufs zurückkehren ins Akh
Mich hat v.a. die Einzeltherapie sehr weitergebracht, aber auch die konzentrative Bewegungstherapie - ich möchte unbedingt etwas in die Richtung weitermachen (z.B. Tanztherapie), aber eben südlich von Wien, weil ich es sonst nicht auf längere Zeit durchziehe *michkennentu*, aber seeeeeeeehr viel wert waren die Gespräche zwischen den Therapien!!!
Ich kann jedem eine stationäre Therapie nur weiterempfehlen, da man wirklich sehr viel über sich selbst lernt. Ich glaube, wenn man bereit dazu ist, an sich zu arbeiten, ist es ziemlich egal, wo man landet... Außerdem glaub ich, ist das Ziel nicht, dass man ganz geheilt wird und das Essen lernt (ich hab immer noch Ticks und werde die wohl auch noch länger behalten), sondern dass die ES in den Hintergrund rückt und man an den wahren Problemen arbeiten kann.
Ich habe in der Einzeltherapie ziemlich am Anfang gehört, dass die ES wie ein Tiefkühlfach ist, und je mehr man zunimmt, desto mehr kommen die wahren Probleme heraus - "tauen auf"... das kann ich nur bestätigen *gg* aber dort ist ja gottseidank wirklich immer jem. der einen auffängt.
Noch etwas.. ich habe gehört, dass die stationäre Therapie in Villach sehr streng sein soll. Angeblich wird man dort auch beim Essen kontrolliert und ob man dann aufs Klo verschwindet, es gibt die ersten 14 Tage Kontaktsperre, auch aufs Handy bezogen, und jede Menge Therapien, wie z.B. Massagen *auchhabenmöchte* *gg*
Also für alle, die glauben, sie brauchen mehr Zwang bzw. Unterstützung von aussen
Uff *gg*
Allen, dies bis hierher geschafft haben, vielen Dank fürs durchhalten *gg*
ich hoffe, ich hab euch ein bisschen weiterhelfen können!
lg, Angy