mit gesund meine ich, auskuriert, aus der gefahrenzone, so wie man es bei masern halt ist. hatse se gehabt, isses überstanden. das wird sicher keine, wie es nur trockene, nicht aber geheitle alkoholiker gibt, ein restrisiko wird immer bestehen bleiben
ich bin mir da anderer meinung, was das "trocken"- oder besser: "satt"-werden betrifft.
glaube auch nicht, dass sich die situation mit der ehemaliger alkoholiker/innen vergleichen lässt, schon allein deshalb nicht, weil sich bulimiker/innen wohl oder übel irgendwie mit dem potentiellen gefahrenstoff als teil ihres lebens arrangieren müssen, um zu überleben. auf alkoholsüchtige menschen trifft das so nicht zu.
aber, was ich bezweifle: dass das restrisiko, wie du es nennst, zwangläufig immer bestehen bleiben muss. zumal das "risiko" ja nicht vom essen ausgeht (dann nämlich bliebe es tatsächlich bestehen, siehe oben), sondern von den möglichen resten an "unfähigkeit" der/des betroffenen, mit gefühlen, problemen, stress usw. auf der adäquaten ebene umzugehen, die nun mal nicht das essen ist.
das heißt, wenn es gelingt - und das sollte wohl das ziel einer therapie sein - das "schlachtfeld essen" zu verlassen und (wieder) konfliktlösungspotential, selbstliebe und eigenverantwortung zu entwickeln, verliert das essen als problemslösungsvehikel allmählich seine attraktivität. dann geht es nicht mehr darum, das entgleiste essverhalten mit selbstdisziplin und einem mehr an ohnehin schon pervertierter selbstkontrolle oder durch ablenkungsmanöver "niederzuhalten" oder bezwingen zu müssen, sondern das essen besitzt dann einfach keine anziehungskraft mehr, die über das "normale" individuell unterschiedliche hunger- und genußbedürfnis hinausgeht.
mehr noch: ich glaube sogar, dass es gerade ehemaligen essverhaltensgestörten personen gelingen kann, einen entspannten, sprich: keinen über die "normale" beschäftigung mit essen hinausgehenden umgang mit nahrung an den tag zu legen, zumal sie gelernt haben, innere von äußeren erwartungen abzutrennen, die selbstwahrnehmung zu schärfen und auf eigenen bedürfnisse adäquat zu reagieren. all das aber nur unter einer voraussetzung: die krankheit muss als beginn eines notwendigen lernprozesses verstanden werden und die bereitschaft, die signale richtig zu deuten und das leben gegebenenfalls grundlegend zu ändern, gegeben sein. anderfalls tritt ziemlich sicher das ein, was du beschreibst:
ein restrisiko wird immer bestehen bleiben