Lieber Peter,
die kleinen Schritte beginnen bereits - heut beginnt Tag Nr. 7.
Ich kanns kaum fassen, dass ich es sechs Tage lang geschafft hab "normale" (für die Krankheit bestimmte kleine, leicht verdauliche Sachen) Portionen zu essen und vor allem drin zu behalten!
Das hätte ich mir z. B. vor einem Monat nicht träumen lassen, dass ich mich dazu "herablassen" kann vom Hungern zum Essen UND dann das auch noch drinnen zu behalten. Ich bin - natürlich positiv - schockiert über mich.
Und auch wenn das noch lang kein Grund zum Feiern ist, so bin ich doch schon ein klein bisschen stolz auf mich
Ich denke schon dass ich es schaffe. Meine Therapeutin glaubt an mich. Und meine Ernährungsberaterin meinte gestern zu mir: Ganz ehrlich, als Sie mir vorab am Telefon schon ein paar Infos über sich gaben war ich wirklich am Zweifeln ob ich Sie annehme, weil es einfach schon zu kritisch u. schlecht um sie steht. Lese ich natürlich auch aus dem Krankenhaus-Bericht raus.
Aber jetzt nach dem ersten Gespräch haben sie mich vom glatten Gegenteil überzeugt. Und das will was heißen, dass man meine Einschätzungen nach 1,5 Std. Erstgespräch einfach so "übern Haufen" wirft. Ich denke dass Sie ehrgeizig genug sind dass zu schaffen."
Das hat mich schon irgendwie umgehauen. Nur mein Hausarzt glaubt mir irgendwie überhaupt nicht - er war gestern fast schon sauer, dass ich die KLinik nicht angetreten hab. Das hat mich dann doch wieder in die Phase des "du kannst nix, du Feigling" zurückgeworfen ....
Aber er will mit meiner Therapeutin sprechen und sie setzt sich auf jd. Fall dafür ein weil sie sagt es gibt nicht viele so verbissene Magersüchtige, die ihre Stärke beweisen u. es so sehr allein schaffen wollen. Auch wenn die Erkenntnis ziemlich spät kam.
Ich häng mich weiter rein u. hoffe man gibt mir eine Chance.
Liebe Grüße,
Kim