Hallo,
ich habe heute erfahren, dass meine Therapeutin, 35 Jahre alt, gestorben ist. Was mir Angst macht, ich konnte nicht in Erfahrung bringen was die Todesursache ist.
Aufgrund finanziellen Schwierigkeiten habe ich die Therapie seit mehr als einen Monat beendet. Wir hatten Uneinigkeiten und irgendwie passte nichts mehr. Dennoch hielt sie immer zu mir und ich merkte, dass sie mir immer helfen konnte.
Ich bat vorhin, dass sie mich nicht von der Liste streichen soll, es kann sein, dass ich bis Mai das Geld wieder beisammen habe.
Heute, das war rein zufällig, entschied ich mich spontan dazu, ein Rezept zum Psychiater zu holen und fragte, ob ich kurz, wann denn meine Therapeutin wieder hier wäre, denn die hatte sich nicht mehr bei mir gemeldet (normalerweise frage ich nie die Sprechstundenhilfe, aber heute musste ich es wissen, ganz intuitiv) und dann sagte die plötzlich: "Sie wissen es noch nicht? Frau L. ist vor einigen Tagen gestorben!"
Ich traute mich nicht nachzufragen weshalb sie starb. Als sie das Rezept ausdruckte, war ich schon längst rausgestürmt. Zuerst war ich geschockt. Ich dachte mir, ich gehe nur mal Spazieren in schnellen Schritten um die Info wegzustecken. Ich schaffte es in den Bus, kam noch mit mir klar. Der Mama beichtete ich es erst nach ein paar Stunden und plötzlich brach mein Herz.
Und vor lauter Trauer schrieb ich ihr heute 4 Sms, obwohl ich weiß, dass sie nicht mehr lebt.
Ich merke immer mehr, dass mein Leben weiter gehen muss.
Aber in mir ist etwas fürchterlich Schlimmes zerbrochen Ich bin sehr traurig und ich spüre, wie sich diese grässliche Leere, dieser grässliche Schmerz und diese schlimme Trauer tief in mich hinein gräbt, so als würde man mich aushöhlen.
Ich fühle mich sehr schrecklich und ich kann mit niemanden wirklich reden. Die Mama zeigt sich sehr betroffen. Eine andere Bezugsperson, zu der ich gehen könnte, die ist auf Schiurlaub.
Ich muss was für die Uni tun. Aber ich kann nicht.
Ich flüchte mich wieder in meine Zwänge und Rituale, gehe wieder zur Waschmaschine, mache Wäsche und schaue ihr stundenlang zu, wie sie die Wäsche dreht und im Schleudergang schleudert.
Ich schaue wieder meine Filme, Mama muss sie sogar für mich aufzeichnen, weil in mir die Panik hoch kommt, dass meine Welt zusammenbricht. Ich gehe stundenlang im Zimmer hin und her, aber ich bin zu aktiv drauf.
Ich suche Trost bei meiner Katze. Und ich merke, dass sich alles im Leben ändert und ich komme mir so stehen geblieben vor Ich komme mir so vor, als würde sich das Leben anderer ständig ändern und meins würde stehen bleiben.
Wenn die Waschmaschine nach 1 Stunde und 14 Minuten (Kurzgang) fertig ist, bin ich traurig und wasche die nächste Ladung, nur damit ich Trost finde. Ich schaue meine Filme, die zu Ende gehen und mich macht das traurig. Das klingt jetzt alles für euch doof, aber bei Asperger helfen solche Rituale.
Aber der Tod, das ist etwas Endgültiges. Sie ist weg! Weg!!
Therapeutin gestorben!!
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Zuletzt geändert von inner-child am Mo Feb 11, 2013 21:23, insgesamt 1-mal geändert.