#2
von Juliana
Hi Loreen,
hast du schon eine Therapie gemacht?
Ich kann ja mal grob erzählen wie es bei mir gelaufen ist. Zunächst habe ich Essenstagebuch geführt, worin ich auch vermerkt habe wann ich einen FA hatte und wann ich k* gegangen bin. Meine Therapeutin hat mir Infomaterial über Essstörungen und deren Folgen, sowie die Physiologie des Körpers und Ernährung gegeben. Danach haben wir einen "Ess-Tag" eingeführt. Dazu habe ich einmal einen Tag aufgeschrieben, bei dem ich glaube wie er gesund ist. Den hab ich mit ihr durchgesprochen und optimiert. Danach wiederrum sollte ich den Essenstag auch durchführen. Zunächst nur an einem Tag in der Woche und als das gut geklappt hat, auch an weiteren Tagen. Gleichzeitig haben wir an der Körperschemastörung gearbeitet, indem ich mich intensiv mit ihr damit auseinandergesetzt habe durch Gespräche, aufschreiben und (was ich besonder schrecklich fand) auch vor dem Spiegel. Allein die Behandlung der bulimischen Symptome allerdings reicht ja nicht. Du wirst die Essstörung ja auch nicht "einfach so" haben, sondern es wird einen Grund geben. Auch daran habe ich gearbeitet. Was auch dazu gehörte war einen Ersatz zu finden für die B. Also ein Ventil. Bei mir ändert sich das ständig, da muss man lernen auf den Körper zu hören.
Das hört sich alles so einfach an, wie eine Liste, die man abarbeitet. Das ist aber nicht so. Ich habe oft heulend auf dem Boden gelegen, weil ich es kaum ausgehalten habe nach einem FA NICHT zum Klo zu gehen. Oder anders herum mich dazu zu zwingen etwas zu essen, die Kalorien irgendwie auszublenden. Rückfälle waren dabei. Es war wirklich verdammt schwer. Es dauert. Und wenn man einen Rhythmus hat, dann muss man dennoch immer aufpassen. Eigentlich bin ich ehemalig, aber mit meiner momentanen Situation bin ich überfordert und drohe wieder zurückzufallen. Du wirst also wahrscheinlich immer aufpassen müssen. Aber auf jeden Fall würde ich das Ganze mit einer Therapie versuchen. Ohne glaube ich hätte ich es nicht geschafft.