Wo stehe ich im Moment? Gerade jetzt im Augenblick komme ich aus einem Tief heraus, das mich allerdings auch motiviert hat, endlich wieder und vor allem bewusster gegen diese Krankheit anzugehen. Im letzten Jahr hat sich viel in meinem Leben verändert (Berufstätigkeit, Verantwortung im Job, Ende des Studentenlebens, Umzug, eigene Wohnung,…) und ich habe dieses Jahr (und vielleicht auch die Bulimie?) gebraucht, um mit all diesen Veränderungen klar zu kommen. Erst in den letzten Wochen bin ich mir im Klaren darüber geworden, was ich von mir und meinem Leben erwarte, welche Richtung ich eigentlich einschlagen möchte. Ich habe viel an Selbstbewusstsein dazu gewonnen, ich weiß, dass ich Erfolg haben kann und ich weiß, dass ich mich meiner Selbst und meines Lebens nicht schämen brauche.Mondwolf hat geschrieben: Was habt ihr für euren weiteren Weg vor?
Wo steht ihr? Und wo wollt ihr hin? Was sind eure nächsten kurzfristigen Ziele? (die langfristigen sind klar).
Das langfristige Ziel ist es sicher, die Krücke ‚Bulimie’ loszuwerden, die mich all die Jahre der Selbstfindung hindurch begleitet hat.
Mein nächstes Ziel ist es, meine freie Zeit besser zu strukturieren und vor allem besser zu nützen. Ich möchte nicht einen strikten Wochenplan haben, ich will einfach wieder einige Hobbys und Freizeitbeschäftigungen haben, die mir Spaß machen, bei denen ich abschalten und die ich genießen kann. Ich habe das letzte Mal mit meiner Therapeutin darüber gesprochen und sie hat mir geraten, mein früher so liebgewonnenes Hobby, die Musik, wieder zu intensivieren. Das Singen hat mir immer schon gut getan und vielleicht habe ich auch die Möglichkeit mit meiner Geige in einem LaienOrchester unterzukommen.
Ich war immer der Meinung, Aktivität (ich wollte immer aktiv sein) zeichnet sich vor allem durch Sport aus. Und so habe ich mich fast gezwungen, jeden Tag Sport zu treiben, obwohl es mir eigentlich nicht wirklich viel Spaß gemacht hat. Ich möchte mir einen (Aerobic- o.ä.) Kurs suchen, den ich im nächsten halben Jahr durchziehen möchte und damit soll - zunächst einmal - meinen sportlichen Aktivitäten genüge getan werden.
Alles weitere lasse ich auf mich zukommen. Beruflich habe ich bis Weihnachten genug zu tun. Ich möchte vermeiden, dass ich mich wieder so auspowere, wie es mir im letzten Jahr passiert ist. Ich hoffe, dass ich einen guten Mittelweg gefunden habe (ich werde es gegen Ende des Jahres sicher herausfinden).
Was das Essen betrifft, bin ich mir nicht so sicher, was mein nächstes Ziel ist, ich war einfach zu tief in diesem Kreislauf drinnen. Vielleicht werde ich versuchen, so viele k*freie Tage hintereinander wie möglich zu schaffen (so nach dem Motto ‚Dabei sein ist alles’). Die Methode, Fa-B-Tage einzuplanen kenne ich auch, sie hat mir auch schon geholfen, aber damit würde ich mich im Moment zu sehr unter Druck setzen. Zumindest habe ich bei dieser Vorstellung kein gutes Gefühl. Für mich wäre das vielleicht ein späteres Ziel... Die Idee mit dem (Ess-)Tagebuch werde ich sicher nicht verlieren. Vielleicht komme ich auf diese Weise auf neue Erkenntnisse.
Mit meiner Therapeutin habe ich vor regelmäßig – aber auf keinen Fall wöchentlich – in Kontakt zu bleiben.
liebe grüße