Ja, genauso geht es mir halt auch. Ich kann körperliche schmerzen viel besser aushalten als seelische, also betäube ich sie damit...Aber wegen dem seelischen Schmerz: Ich find den im Moment eigentlich mehr belastend als die Bulimie selber. Bei mir steht SVV im Moment auch voll auf der Tagesordnung weil ich dadurch "besser" mit den Gefühlen zurecht komm (im Endergebnis macht es das zwar nur schlimmer aber ja...
aber Louve, meine Thera ist keineswegs der Meinung, dass svv gut ist, ich muss auch jedes Mal Verhaltensanalyse schreiben usw... aber ich habe sie irgendwann davon überzeugt dass ich grad nicht ohne kann... wobei sie natürlich immer mit mir verushct andere Lösungen zu finden.
Hm, meine Thera sagte ja nicht direkt dass sie mit mir überfordert sei... nur dass sie sehr fertig wäre... das war dann eher so meine Interpretation

Tine, bei mir ist es immer Schmerz aus der Vergangenheit im Moment. Der Schmerz darüber, dass ich mein Leben lang gedemütigt, verletzt, m*ssb**ch*, misshandelt wurde. Dass meine Eltern, insbesondere der männliche Teil solch grausamen Menschen sind, dass mein Erzeuger statt Liebe nur Sadismus für mich übrig hatte.
Tine, weißt du ich war lange Zeit vollkommen svV -frei. Ich habe es einfach nicht mehr gebraucht. Aber irgendwann kam plopp plopp beng die ganze Scheiße (sorry) aus der Vergangenheit hoch, es fing mit einer Täterkonfrontation an (gezwungenermaßen) und dann das Thema ständig in der Schule, dann plötzlich wieder Alpträume, Erinnerungen, Flashbacks, eine blöde Situation in betrunkenem Zustand mit mir und einem Mann und so wurde alles langsam wieder herausgekramt, der ganze Schmerz den ich durch zwanghaft kontrolliertes Essverhalten in Schach hielt (ich hielt mich für gesund weil ich weder hungerte noch kotzte, aber ich durfte keine 10 kcal mehr essen als auf meinem Plan stand, weggehen ging gar nicht weil es abends eben genau die 2 scheiben Vollkornbrot sein mussten usw) und irgendwann griff ich doch wieder zum svV, aber ich versuche auch immer erstmal etwas anderes, habe ja meinen Notfallkoffer, kenne viele Skills, weiß auch wie ich mir Gutes tun kann... irgendwann kommt aber immer der Punkt an dem das nicht mehr reicht. An dem ich schreien möchte und es ncht kann. An dem ich festgehalten werden möchte und keiner da ist. Tja wie beschreibt man seelischen Schmerz.... ist ist ein Stechen in der Brust, dann wird das immer schlimmer und irgendwann habe ich das Gefühl, mein Herz zerspringt. Manchmal winde ich mich auf dem Boden, manchmal meldet sich auch mein Körper (ich konnte mich mal 1 Woche gar nicht mehr bewegen vor Schmerzen, wurde geröngt, MRT usw, nix gefunden, Schmerztabletten eingeworfen, Physiotherapie, weitergemacht) oder das Herz tut mir wirklich weh und ich habe keine Herzrhythmusstörungen. Ich möchte in dem Moment immer nur noch Schreien.
Ich habe eine Hausarbeit gefunden, die das ganz gut beschreibt, teilweise zumindest:
http://www.gewalt-im-jhh.de/Erinnerunge ... folgen.pdf
naja muss sich keiner durchlesen, ist etwas länger...
Aber mir hilft gerade das Buch "Trotz allem", denn die Autorin (selber Überlebende s*x*r Gewalt) schreibt, ihr hilft es wenn jemand da ist der sie dann festhält, den Schmerz mit aushält und wo sie es aussprechen kann... ich denk mein Fehler ist vorallem dass ich in solchen Momenten immer allein bin und versuche es allein auszuhalten. Und das macht die Sache nur noch schlimmer, denn ich war mit der ganzen Thematik immer allein und durfte mit niemandem drüber reden. Eigentlich soll meine Seele lernen, dass es heilsam ist das Schweigen zu sprechen.
Aber ihr habt Recht: es führt kein Weg am Schmerz vorbei. Nur hindurch, aber besser nicht allein.
und wahrscheinlich ist das alles Thema für die Traumaklinik, ich sollte schauen dass ich erstmal etwas über die Runden komme bis dahin... und möchte euch mit solch heftigen Themen auch nicht überfordern.
smutek