liebe
nightmare,
freu mich dass ich auch dich dazu inspiriert hab etwas davon auszuprobieren

.
elli,
probierst du es auch aus, deinem koerper mal was gutes zu tun ?
genervt hat geschrieben:Hallo liebe equilibre,
oh, da war ich auch überrascht, dass es dir ähnlich geht!

Weißt du, ich möchte ja nicht die Überzeugungsarbeit deiner Therapeutin entkräften, aber ich schreibe trotzdem mal was ich denke: Ich habe mich vorher auch gewaschen... nur nicht geduscht! Natürlich haben wir ein Recht auf Sauberkeit. Das Duschen ist und bleibt für mich allerdings Luxus. Unsere Gesellschaft geht aber leider sehr verschwenderisch mit Wasser um und erkennt es nicht einmal. Ich kann mich im Moment auch nur dazu durchringen, weil ich schon so lange krank bin und es auch gegen meine täglichen Schmerzen Erleichterung bringt. Mein Auto habe ich übrigens in 14 Jahren nur 3 Mal waschen lassen und ansonsten nur die Fenster und Scheinwerfer mit klarem Wasser gereinigt. Mein Geschirr wasche ich auch nicht jeden Tag, sondern max. alle 2-3 Tage, voher lohnt das gar nicht. - Wie schon geschrieben, ich will hier niemanden bekehren oder eine Diskussion beginnen. Ich freue mich, wenn anderen tägliches duschen gut tut, ganz besonders hier im Forum!
Bei mir ist es so, dass ich erst mit 24 bulimisch wurde, also relativ spät. Damals mochte ich meinen Körper sogar und war mit ihm zufrieden, sicher, ich hätte mir vieles anders gewünscht, aber ich konnte damit leben und konnte auch mal ins Schwimmbad gehn. Die Bulimie half mir aber gegen die Depressionen sehr stark. Ich konnte endlich unter Leute gehen, sonst war ich zu müde durch das schlechte Essen, ich ertrug oberflächliches Gerede, fing sogar an zu kochen. Vor 12 Jahren habe ich dann trotz Bulimie bis ins Dreistellige zugenommen. Habe mich quasi verdoppelt (ich hatte nie Untergewicht). Ich bin auch atypsch, das heißt, ich halte keine Diät, es gibt keine verbotenen Lebensmittel oder ein bestimmtes Gewicht. Ich esse meist um die Schmerz- und Erschöpfungszustände auszuhalten, an Tagen, wo ich schmerzfrei bin und die Erschöpfung sich in Grenzen hält, bin ich nur sehr selten bulimisch. Vor 3 Jahren habe ich es dann geschafft 2 Jahre ohne Bulimie zu leben und bin seit dem wieder normalgewichtig. Das heißt, seit ich wieder Bulimie habe, habe ich auch schon deutlich zugenommen und bin jetzt wieder leicht im übergewichtigen Bereich. Naja, wegen der sichtbaren Folgen des extremen Übergewichts kann ich meinen Körper überhaupt nicht mehr ertragen. Das ist sicher anders als bei den meisten hier. Ich habe also keine gestörte Körperwahrnehmung, auch wenn ich ihn deswegen nicht hassen müsste...
Ich habe jetzt 2 Tage morgens geduscht und das Duschen selbst fühlt sich sehr gut an und tut mir auch danach noch gut, aber ich darf nicht anfangen mich "anzusehen". Also mich irgendwie als Frau wahrzunehmen, dann ist da nur noch Hass, Ekel und Abscheu.
Dass es soweit war, dass ich regelrecht apathisch wurde, nie mehr Lebensfreude, Ziele oder Hoffnung hatte, das war mit 11 Jahren. Ich hatte aber schon als kleines Kind schwere Schlafstörungen und hatte recht früh mit dem Leben abgeschlossen. Dass ich dann konkrete SM-Gedanken hatte fing mit 9 Jahren an, bis mit 11 Jahren dann alles in mir tot war. Naja, gab schon einige Auslöser. Leibliche Mutter Alkoholikerin mit 5 weiteren Kindern, Säuglingsheim, Adoption, sehr alte Adoptiveltern mit sehr alten "Erziehungsmethoden", keinerlei Vertrauen und jede Nacht Angst vor ihnen, schulische Probleme durch Hochbegabung, krankes Elternhaus an sich, Mutter deppressiv, Vater schwersttraumatisiert durch den Krieg, ziemlich gefühllos deswegen..., ach naja und jede Menge weitere unschöne Erlebnisse, einschließlich psychische, physische, s*x**ll* Gewalt durch Vater und Partner oder sonstwem. Hab ich was vergessen? Bestimmt... fällt aber wohl nicht auf. Sorry, wollte es gar nicht so ausführlich machen.
Antidepressiva helfen bei mir nicht, es wurden 5-7 probiert. Dann war ich mehrmals in der Tagesklinik wegen der Depression, dazu musste ich schon meine beste Zeit im Jahr nutzen, sonst ist es mir gar nicht möglich dort zu erscheinen. Hat mir aber nie Verbesserung gebracht. Im Gegenteil danach brauchte ich Monate um wieder in den Zustand wie vor dem Aufenthalt zu kommen. Arbeiten kann ich seit 10 Jahren nicht mehr und wurde 2006 rückwirkend zu 2003 berentet. Da war ich in einer Reha, die aber auch nichts brachte. Im Moment bekomme ich 2 Neuroleptika in "homöopathischen" Dosen, kann noch nicht sagen ob es etwas bringt, wenn dann minimal, abwarten. Ambulante Therapie habe ich nicht. Ich habe es bis heute nicht geschafft einen ambulanten Therapieplatz zu bekommen. 96 hatte ich meinen ersten Klinikaufenthalt und Therapie in der 'Klinik am Korso', das war eine schöne Zeit und ich lernte zum ersten Mal das normale Mahlzeiten auch schmecken können (meine Mutter kochte ekelhaft). Also dort habe ich zumindest gelernt richtig zu essen, das tat ich vorher nie. Habe bis dahin nie normale Mahlzeiten gegesssen. Trotzdem ging es am ersten Arbeitstag auch wieder mit der Bulimie los, naja der Rest steht oben schon. Ui, ist lang geworden!
7 Jahren Depressionen ist natürlich auch viel zu lange! Aber schön, dass die ADs es dir zumindest etwas erleichtern. Kannst du arbeiten? Und wie kriegst du das zeitlich mit dem Duschen hin? Und hast du irgendwelche Unterstützung außer deiner Therapeutin?
Ich hoffe, ich habe in deinem Thread jetzt nicht zu viel von mir geschrieben. Wenn doch, entschuldige bitte.
Alles Liebe
genervt
liebe
genervt,
bitte entschuldige dass ich nicht eher geantwortet hab, in den letzten tagen gings bei mir mehr als sonst drunter und drueber (erstgespraech in meiner zukuenftigen psychosomatischen klinik, schwere konflikte mit meinem freund) und fuer intensivere, laengere beitraege hier will ich einigermaßen auf der hoehe sein ..
nein, du hast nicht zu viel von dir bzw ueberhaupt geschrieben - zum einen ist der thread dafuer da, dass wir alles was mit dem thema zu tun hat vertiefen und auf mehrere aspekte eingehen, finde ich, und zum anderen habe ich ja nachgefragt, deine geschichte interessiert mich ja. es ist voll ok und es freut mich dass du so ausfuehrlich geschrieben hast.
du hast eine ziemlich heftige vergangenheit .. es tut mir wahnsinnig leid dass du das alles erlebt hast

. so kann ich viel besser nachvollziehen dass du in einer so tiefen und chronischen depression steckst ..
auch dass dir die bulimie (bzw du meinst bestimmt eher die essanfaelle ?) ein bisschen aus der depression geholfen hat kann ich gut nachvollziehen, bei mir war es genauso. und brach wahrscheinlich auch deswegen aus: um mich vor einer staerkeren depression zu bewahren. bei mir ist sie auch erst spaet(er) gekommen, eben letztes jahr, mit 22 erst .. eine emotionale esserin war ich zwar seit anbruch meiner pupertaet, aber so richtig eine essstoerung hab ich erst seit kurzem ..
ich bin da nach wie vor ganz deiner meinung, auch ich finde dass ausgiebiges duschen und v.a. baden in der badewanne luxus sind .. was mich aber mehr schmerzt ist die tatsache, dass wir mit wertvollem, klaren trinkwasser in der toilette spuelen

. da gibt es unzaehlige laender und menschen denen es an solchem wasser fehlt und wir spuelen damit unsren dreck runter

, da ist auf jeden fall was ganz verkehrt und absolut nicht in ordnung. meine eltern haben zum glueck ihren haushalt so umgestellt dass sie mit regenwasser die toiletttenspuelung fuellen - aber das ist, obwohl zumindest etwas, ja nur ein haushalt, nur ein kleiner tropfen auf dem heißen stein .. in meiner wohnung ist es nach wie vor trinkwasser das die toilette runter geht ..
obwohl ich leider taeglich das geschirr waschen muss, verwende ich ausschließlich biologisch abbaubare spuel- und reinigungsmittel, ebenso ein waschmittel dieser art fuer die waschmaschine. wir trennen den muell, recyclen (u.a. verwenden wir keine extra muellbeutel fuer den muelleimer, sondern nehmen sackerl die man ab und zu im geschaeft beim einkaufen gratis dazu bekommt - wobei ich da auch aufpasse und mir so oft es geht und ich dran denk stoffsackerl mitnehm um nicht noch ein erdoel-ausbeuterisches plastiksackerl nehmen zu muessen), haben kein auto und benutzen vorwiegen fahrrad und oeffentliche verkehrsmittel, benutzen ausschließlich naturkosmetika, achten darauf was wir von welchen herstellern kaufen (also von geringst moeglichen uebel, keinen die dort drin stehn: "Das neue Schwarzbuch Markenfirmen - Die Machenschaften der Weltkonzerne":
http://www.ullsteinbuchverlage.de/ullst ... &pagenum=1), vorwiegend und so oft es geht vom bauernmarkt oder bioladen, verlaessliche bio-guete-zertifiziertes, gentechnikfreies, usw.
wir (mein freund und ich im gemeinsamen haushalt mein ich) bzw ich mache(n) also bereits schon einiges - wenn mir das taegliche kurze duschen also in der hinsicht dass meine depression geringer und mein koerpergefuehl vielleicht besser wird, mach ich das und finde es nicht verkehrt. ich wuensche es auch allen anderen menschen auf der welt dass sie das machen koennen.
ich glaube nicht dass es dir allein durch medikamente und kleine selbsthilfetaten wie jene in meiner liste hier wirklich um einiges besser gehn koennte - nicht, dass medikamente und selbsthilfetaten
nicht helfen, sie
gehoeren unbedingt dazu, aber
nicht allein -
glaube aber nicht, dass es absolut unmoeglich ist, dass es dir irgendwann mal besser gehen koennte. mir fallen da noch moeglichkeiten ein, die du, wie du berichtest, noch nicht ausgeschoepft hast: ich denk an eine ambulante oder stationaere kompetente, intensive, laengere,
traumatherapie. .. viele hier im forum die das selbe wie du erlebt haben, machen eine traumatherapie, habe auch abseits des forums mitbekommen, dass bei solchen erlebnissen eine traumatherapie oder psychoanalyse vorgeschlagen wird ..
du schreibst dass du noch nie eine ambulante therapie gemacht hast, eine ambulante therapie, dh jemand den du regelmaeßig siehst (ist bis zu 2x in der woche moeglich), der dich regelmaeßig unterstuetzt, ist ganz ganz wichtig ! v.a. auch
vor und nach einem stationaeren aufenthalt. du schreibst dass du in der klinik am korso warst, dass es eine schoene zeit war und dass es dir dort echt gut ging, aber dass du nachher gleich rueckfaellig wurdest. zum einen: rueckfaelle gehoeren bei einer es dazu,
wichtig ist, die abstaende zwischen ihnen zu verringern UND nach dem stationaeren aufenthalt noch ambulant betreut zu werden, also regelmaeßig noch zu einer ambulanten therapie zu gehen.
ich versteh auch nicht recht warum es bei dir in all den jahren nie zu einer ambulanten therapie kam (oder du nach der klinik am korso keine bekamst ..) ..
du koenntest ohne problem mehrere therapiestunden von der krankenkasse genehmigt bekommen, bei deinen diagnosen und deinem hintergrund. ich weiß nicht wie es deutschland genau ablaeuft, aber in oesterreich gibt es folgende prozedere-moeglichkeiten:
- entweder du gehst zum/r praktischen arzt(aerztin, schilderst deine situation und dein anliegen eine therapie machen zu wollen, er/ sie stellt dir eine ueberweisung zu einer klinisch-psychologischen diagnostik bei einer psychologin/ einem psychologen aus (fuer eine aktuelle diagnostik, wenn du nicht schon eine hast), und mit dem befund den dir diese psychologin/ dieser psychologe ausstellt, suchst du dir eine therapeutin/ einen therapeuten, die/ der traumatherapie oder psychoanalyse macht und der/ die gleichzeitig einen kassenplatz frei hat. um so jemanden zu finden gibts auch online-verzeichnisse, fuer oesterreich zb
http://www.psyonline.at/.
oder:
- du gehst direkt zu einem (ganzheitlichen)
beratungszentrum fuer essstoerungen und schilderst deinen "fall"/ deine situation und dein anliegen wegen der therapie.
- oder vielleicht gibt es
zentren/ institute fuer chronische depression/ traumatherapie, etc ?
- oder du siehst dich nach einer
wohnmoeglichkeit fuer essgestoerte/ depressive um,
http://anad.de/index.html zb ?
aber vielleicht weißt du das eh schon alles ? bitte entschuldige, wenn ja ..
tagesklinik ist glaub ich nicht so sinnvoll, oder ? glaube eher an eine rundum-betreuung mit vor und nachher ambulanter therapie .. v.a. wenn du berichtest dass es dir nicht so viel gebracht hat ..
es kann nicht sein dass du so lang auf einen platz warten musst, wenn du es schon mal probiert hast eine ambulante therapie zu machen (?) .. oder liegt es vielleicht daran dass du nicht in einer groeßeren stadt wohnst ? wenn ja, waere es
bestimmt besser wenn du dann in die hauptstadt bzw dorthin wo es eine gute behanldungsmoeglichkeit gibt ziehst bzw dich voruebergehend hinbegibst.
ein
weiterer stationaere aufenthalt koennte auch nicht verkehrt sein. denk doch mal daran wie gut es dir dort ging ! das ist keine schande, es gibt einige, die unter psychosomatischen krankheiten leiden, die mehrere klinikaufenthalte durchmachen. jeder hat seine inviduelle geschichte, seine individuellen ursachen. ich kann mir
nicht vorstellen, dass dir
nicht nochmal ein aufenthalt bewilligt wird.
oder ist das alles anders wenn man offiziell als "arbeitsunfaehig" und "in rente" geschrieben ist ?
ich krieg das zeitlich mit dem duschen und eincrèmen hin, ja. bin aber auch nicht in einem engen wochenplan drin. ich studiere noch und bin grad in der endphase, dh nurmehr ganz wenig lehrveranstaltungen und freie zeiteinteilung um die diplomarbeit zu schreiben. letztere liegt aber seit 1 jahr eher auf eis, weil es mir so schlecht geht.
habe zusaetzlich zum studium (studiere seit 6 jahren) immer gearbeitet, immer arbeiten koennen (5 jahre ein job, der letzte 1 jahr, den hab ich aber letzte woche gekuendigt) .. liegt wohl auch an den ads die bei mir gegriffen haben. als ich die ads nicht nahm bzw in meiner schlimmsten phase war, konnte ich weder regelmaeßig bzw ueberhaupt in die schule gehn, weder lernen, noch arbeiten, noch zur uni gehn - ich beschaeftigte mich nur mikt suizid, svv und meinen wirren verzweifelten gedanken .. die matura hab ich grad noch hingekriegt, mit viel augen zu druecken meiner lehrer (die wussten mehrheitlich wies mir geht). im ersten unijahr hab ich nur eine einzige pruefung gemacht.
außer meiner therapeutin die ich seit diesem jaenner wegen der es hab, steh ich seit gestern auf der warteliste "der flexiblen" einer psychosomatischen klinik. ab in 2 wochen koennten sie mich jederzeit anrufen ob ich kommen kann - das ist ganz unabsehbar, da ich gesagt hab dass ich "zeitlich flexibel bin = jederzeit kommen koennte" und sie rufen mich an wenn jemand andrer ausfaellt. natuerlich stehn vor mir auch noch andre auf dieser speziellen warteliste, aber wenn die grad nicht abheben oder doch nicht koennen, werd ich angerufen. muss also immer auf mein handy schaun, erreichbar sein.
so, jz hab ich auch ein wenig mehr geschrieben .. freu mich bald wieder von dir zu hoeren und hoffe, dass es dir die letzten tage einigermaßen ok ging.
alles liebe,
equilibre