Re: therapeutische Fragebögen

#46
Glaubst du eigentlich wirklich aire, dass wir in jemandem Energie, Zeit und Gedanken investieren würden, der uns egal ist?
Glaubst du eigentlich, dass ich mir Gedanken machen würde, dass ich immer wieder versuchen würde an dich heran zu kommen, wenn ich dich als Störfaktor betrachten würde?
NEIN. Wir (die Mods und alle anderen) machen uns ernsthafte, liebevollen Sorgen um DICH, weil DU uns wichtig bist, und ja, wir machen uns diese Sorgen auch nicht erst seit gestern.

Sorry, aber das macht mich jetzt wirklich wütend. Ist ja schön, dass du anfängst du hungern. Das ist mit Sicherheit ein guter Weg. :shock:

Alles Liebe, Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: therapeutische Fragebögen

#47
liebe aire,

vorerst: mit mir hast du dir es auch nicht verdorben. ich schätze dich sehr, wie du weißt und möchte dich nur noch einmal daran erinnern, dass du der grund warst, weshalb ich mich vor einiger zeit nach langer überlegung doch nicht entschieden habe, das forum hier zu verlassen, wie ich es eigentlich vor hatte. du gibst mir das gefühl, hier willkommen zu sein, du verfolgst meine zeilen, du glaubst an mich. und auch, wenn du zugegebenermaßen manchmal eine ziemlich impulsive art hast, mag ich dich sehr, genauso wie du bist. ich denke, man kann nicht sagen, dass einer hier schwieriger ist als der andere - wir sind alle auf unsere art schwierig. und mit alle meine ich JEDEN menschen. das leben ist so und die menschen nunmal auch - aber das kann auch eine bereicherung sein. es wäre langweilig, wenn wir mit allem klarkommen würden und immer gut gelaunt wären. wäre das so, würden wir gar nicht mehr erkennen können, wie gut es uns eigentlich geht.

zudem glaube ich auch nicht, dass du es dir hier mit allen verscherzt hast. ich spüre zwar manchmal eine gewisse abneigung und genervtheit dir gegenüber - die mich aber dann auch jedes mal aufregt und deren gründe ich auch nicht kenne. demnach kann ich mich nur jani anschließen und muss gestehen, dass ich sehr wenig über dich weiß. das, was ich von dir weiß, mag ich. du bist eine liebenswerte person. auch recht geben muss ich aber caruso, dass du manchmal - das meinte ich mit "impulsiv" - in beiträge hineinplatzt und deine meinung dazu abgibst, ohne dich vorher genügend in die personen hineinversetzt zu haben. du bist manchmal sehr schnell im urteilen und kannst auch hart in deinen aussagen sein, was eben nicht bei allen gut ankommt. vorteil dieser eigenschaft ist es sicherlich, dass man weiß, woran man bei dir ist. auch das schätze ich.

ich persönlich kann deine gedanken sehr gut verstehen und würde auch nicht sagen, dass du noch nicht bereit für eine therapie bist. ich glaube, du brauchst eine therapie und würde dir dringend raten, jemand anderes zu suchen. als ich damals begonnen habe, hatte ich ähnliche gedanken und dachte immer, mir würde es doch viel zu gut gehen. da trügt dich aber deine selbstwahrnehmung, liebe aire. das verhalten der therapeutin kann ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen und finde es inakzeptabel. ich bin wirklich ziemlich ehemalig, wie du weißt - und selbst ich hatte vor ein paar jahren noch das bedürfnis, diesen halt einer therapie zu haben. was ist daran verwerflich? rein gar nichts. du suchst dir lediglich hilfe. es ist eine präventionsmaßnahme, die in anbetracht der schwerwiegenden folgen unserer krankheit mehr als angebracht ist. natürlich bist du nicht wie die anderen studenten, hast du doch einen völlig anderen hintergrund. auch ich bin nicht wie die anderen studenten. ich bin in manchen punkten sensibler, angreifbarer geworden durch die ganzen jahre, die nun hinter mir liegen. ich würde schon sagen, dass ich mehr auf mich achten muss, als ein ganz "normaler, gesunder" mensch. obwohl ich ja eigentlich auch normal und gesund bin - aber eben mit einem anderen hintergrund. und ich glaube, da liegt der punkt, liebe aire. mag sein, dass du nun einigermaßen gesund bist (was du meiner meinung nach ehrlich gesagt NICHT bist, ich würde dich auch NOCH nicht als ehemalig bezeichnen, ich würde sagen: du bist halbwegs stabil gewesen - bis jetzt eben, denn hungern ist nicht ehemalig), aber mit der krankheitsgeschichte in der vergangenheit musst du mehr auf dich achten, als andere menschen. du hast dir über jahre hinweg verhaltensmuster antrainiert, die nicht mal eben verschwinden. vielleicht schaffst du es, sie nicht mehr umzusetzen, die gedanken bleiben aber - und die frage ist: was machst du in krasseren situationen, in denen es dir noch schlechter geht? die antwort kennen wir nun: du hungerst, sprich, du greifst auf alte verhaltensweisen zurück. natürlich haben andere studenten auch probleme, aber sie haben andere möglichkeiten gelernt, damit umzugehen, als die sorgen wegzuhungern und wegzukotzen ( und sie dadurch noch größer zu machen ).

ich kann es nur an mir erklären. wie gesagt, ich würde mich definitiv als ehemalig bezeichnen. seit sieben jahren bin ich nun bis auf wenige rückfälle clean. der letzte rückfall liegt zwei jahre zurück. ich habe nun viele schwierige situationen überstanden, OHNE auf alte verhaltensweisen zurückzugreifen - und doch muss ich stets aufpassen, auf mich acht geben. die grundstrukturen liegen noch in mir. und immer wenn ich allzu viel stress habe, kommen sie in phasen zum vorschein, nämlich in gedanken. mittlerweile bin ich so stabil geworden, dass ich mcih dann selbst reflektieren kann, doch wie gesagt, das passiert wohl bei jedem und wir essgestörten oder ehemals essgestörten müssen einfach besonders acht auf unser wohlbefinden, unseren körper und unsere psyche geben. wenn ich zuviel stress habe, dann passiert es mir beispielsweise manchmal, dass ich mich wieder zu dick finde. dann sage ich mir meistens: so ein quatsch, das will dir die blöde bulimie wieder einreden, es passt alles, es ist nur eine übebrückungshandlung, um vom eigentlichen problem abzulenken. und dann setze ich mich hin und überlege, was mcih eigentlich bedrückt. habe ich dann mal einen tag eine auszeit genommen und den stress etwas reduziert, hat sich dann auch meistens schon wieder meine selbstwahrnehmung normalisiert.

demnach: liebe aire, geh in therapie. du musst dich dafür nicht rechtfertigen. aber du kannst für dich sorgen. dass du das kannst, weiß ich.

eine dicke umarmung

von deiner jen
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: therapeutische Fragebögen

#48
Ach Mädchen, es macht mich soooo traurig, das zu lesen. :cry: Das soll jetzt echt kein Vorwurf sein, aber denkst du nicht, dass deine Interpretation auf die Reaktionen hier eventuell ein bisschen eine Abwehr gegen das "Sie könnten Recht haben und ich könnte vielleicht tatsächlich Hilfe brauchen" ist? Oder vielleicht hast du es früher in deiner Kindheit/Jugend so erlebt und legst es jetzt auch auf andere Menschen um? Also "projizierst" frühere Erfahrungen auf andere? Vielleicht sind es auch deine eigenen Gefühle dir selbst gegenüber, die du projizierst? Von meiner Warte aus, schreiben hier lauter Leute, die dich mögen und das beste für dich wollen. Die vielleicht (das war ein Gedanke, der mir unlängst mal zu dem Thread gekommen ist) nicht wahrhaben wollen, dass du mit dir selbst nicht so umsichtig umgehen möchtest, wie du es mit anderen tust. Und deshalb ab und an etwas genervt reagieren, weil du eben kein Neuling bist, der noch nicht weiß, wie hilfreich und wichtig Therapie ist und wie sehr wir alle (egal ob ehemali oder aktiv) unsere Probleme verleugnen.

So, muss jetzt wieder aufhören, hab noch 3 Tage bis zu meiner Supermegariesenprüfung und habe schon entsprechend Panik... :shock:

Drück dich,
Hörnchen

Re: therapeutische Fragebögen

#49
liebe aire,
ich denke,Du weißt,wie ich über Dich und im Besonderen diesen tread denke und muss nicht auch noch was dazu sagen,oder?
Wir kennen uns lange genug.

Janigrüße
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

Re: therapeutische Fragebögen

#50
Hallo ihrs,

kurzes Update in Bezug auf ES. Ich bin tatsächlich immer noch am Hungern. Ursächlich fällt mir dazu ein: Ich habe gerade einen Konflikt, der sich in der Realität nicht lösen lässt. Da sind meine Bedürfnisse nicht mit der Realität zu vereinbaren. Die Bedürfnisse sind aber stark. Und dann ist ES bei mir die fast schon logische Folge. Ich bin auch fast dankbar, dass es eine ist, die 1. mein Geld nicht auffrisst und mich zweitens nicht fett werden lässt. Die letzten (fast) zwei Jahre, wo ich dachte, ich wäre ehemalig (oder stabil oder was auch immer) wollte ich immer dieses Gewicht wieder runter haben. Und endlich, endlich scheint es was zu werden! Ich bin durchaus vorsichtig dabei – wenn es mir kreislauftechnisch nicht gut geht, esse ich was. Auf der anderen Seite kann ich (für die Kürze der Zeit irgendwie schockierend viele) Magersuchtssymptome wahrnehmen. Meine Gedanken kreisen den ganzen Tag ums Essen. Ich scanne ständig die Körperform der anderen Menschen ab, die ich sehe. Ich bewege mich noch mehr als sonst (hauptsächlich schnelles Gehen). Und ich habe irgendwie das Gefühl, eine Maske zu tragen. Lächeln fällt mir schwer. Alle Fröhlichkeit, die ich anderen gegenüber an den Tag liege, ist nichts von mir empfundenes. Heute als ich zum Seminar rein kam, schaute mich eine Teilnehmerin (die mich kaum kennt) schockiert an und fragte „Geht’s Dir gut? Du siehst so blass aus?“ Ich lächelte und meinte, das liegt an der Sonnencreme. Aber vielleicht lag es doch nicht an der Sonnencreme? Immerhin creme ich mich ja nicht zum ersten Mal diesen Sommer ein. Ich habe nur heute auf eine andere gewechselt. Keine Ahnung. Morgen habe ich noch so einen Vortrag am Wickel und muss noch Notizen schreiben, was ich mache. Gestern hatte ich wieder das Gefühl, es geht gar nichts. Vorhin habe ich immerhin ein paar Ideen. Hoffentlich bleibt das. Scheint so, als müsste ich vor jedem Vortrag erst eine Krise haben und dann bringe ich es doch über die Bühne. Hoffentlich.

Und dann gibt’s wieder die andere Stimme in mir, die sagt: So verbissen und humorlos wie die anderen Magersüchtigen wolltest Du doch nie werden. Und dennoch bin ich irgendwie meilenweit davon entfernt, mir jetzt noch was zu essen zu holen. Auch wenn ich genau weiß, dass es vermutlich nur wieder in der Bulimie endet. Und dass ich vermutlich Osteoporose kriege. Und mein Hunger/Sattgefühl auf Dauer schädige mit der ES…. Und doch brauche ich gerade diesen Schutz, mich in Essgedanken flüchten zu können. Ich denke auch an die Reaktion der Leute, die wissen, dass ich eine ES hatte und die logischerweise ungefähr wissen werden, was es die Stunde geschlagen hat, wenn ich irgendwann in sichtbare Gewichtsverlustbereiche komme….

So viel zu meinen verworrenen Gedanken. Wenn zu triggernd und zu „p**“, dann bitte löschen. :roll: :oops:

Lg

aire

Re: therapeutische Fragebögen

#51
Ich frage mich gerade, was ich dazu schreiben soll.
Natürlich weiß du auch, dass "vorsichtiges Hungern" Schwachsinn ist, das brauche ich dir nicht zu sagen.

Für mich sieht es nur so aus, als würdest du dich eben in einer absoluten Notlage/Krise etc. befinden und einfach auf eine Bewältigungsstrategie zurückgreifen, die du kennst, die wirkt, und die dennoch natürlich nicht gut ist - hungern. Braucht man nicht fühlen, hat einen (fraglichen) Sinn und es funktioniert für einen gewissen Zeitraum. Die Konsequenzen kennst du auch, und ja, ich kann sogar verstehen, dass es manchmal Situationen gibt, in denen die ES einfach leichter ist als die Probleme im Leben zu lösen.

Du weißt, was ich dazu denke. Du brauchst Hilfe und zwar jetzt. Aber hey, ich möchte dich eigentlich nur ermutigen dich noch einmal anzuschauen und deine absolut eigenen Schlüsse zu ziehen.

Alles Liebe, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: therapeutische Fragebögen

#53
Lese hier schon längere Zeit mit.
Auf deinen seelischen Zustand möchte ich jedoch nicht eingehen, im Grunde genommen weißt du da eh am Besten Bescheid - auch wenn dein Verhalten vielleicht oftmals auf gegenteiliges schließen lässt :roll: .

Wie verlief denn dein Vortrag heute?

Übrigens teile ich diesbezüglich deine Meinung
Die meisten Studenten hassen das Schreiben von Seminararbeiten und finden es sehr, sehr unangenehm vor Publikum zu referieren.

Re: therapeutische Fragebögen

#54
zimtsternchen hat geschrieben:Die meisten Studenten hassen das Schreiben von Seminararbeiten und finden es sehr, sehr unangenehm vor Publikum zu referieren.
Und das tun im Übrigen nicht nur Studenten sondern auch arme Auszubildende...ich bin nie locker oder cool vor einem Vortrag und ich hasse es auch irgendwelche Praxisaufgaben zu schreiben, die dann nach einmaligen Lesen doch der Mülltonne zum Opfer fallen... :roll: ...habe bis jetzt auch noch niemanden kennen gelernt der sowas gerne oder mit Freude und ohne jegliche Nervosität macht...

Wünsch dir alles Liebe Aire...fühl mich gerade nicht wirklich berehtigt zu deinen weiteren Aussagen ein Kommentar abzugeben da ich selbst kein Stück besser bin... :roll: :| :roll:

Lieben Gruss

Re: therapeutische Fragebögen

#55
Hallo Bärtha,

danke für den Beistand. (Dass Du uns zeigst, dass auch die Unimitarbeiter nur mit Wasser kochen. ;) )

So unangenehm es auch sein mag – ich konnte dem wenigstens etwas Gutes abgewinnen. Es ist ja im Prinzip wie eine Aufführung. Und ich als Tänzerin weiß ja, wie das geht. Ich fand es wirklich schockierend, was meine Kommitonen/-innen (allesamt schon im Hauptstudium) da gemacht haben. Die meisten standen an der Seite und den Zuhörern mehr oder weniger stark abgewendet. Sie haben entweder vom Blatt oder der Präsentationsfolie an der Wand gelesen. Ich war die erste (und bis auf einen Kommilitonen auch die einzige) Studentin, die sich in die Mitte gestellt hat, die Leute erst mal begrüßt hat, eine Gliederung vorgestellt hat und Blickkontakt hergestellt hat. Ab und zu musste ich zwar auch mal aufs Blatt schauen. Zwischendrin habe ich manchmal die Beine gekreuzt und bestimmt zu schnell geredet. Aber immerhin. Glücklicherweise hatte ich ein Thema, von dem die Dozentin vergleichsweise wenig Ahnung hatte, das heißt, sie konnte mich inhaltlich auch nicht groß kritisieren. ;)

Also, im Nachhinein hätte ich mir nicht so viel Gedanken machen müssen. Da sind meine Kommilitonen/-innen noch viel weiter hinter den Erwartungen der Dozentin zurück geblieben…. Eigentlich sollten wir das Ganze ja auch methodisch und didaktisch interessant darstellen. Allerdings beanspruchen sämtliche Methoden Zeit und in dem Kurzvortrag war das eh nicht machbar meiner Meinung nach….

lg

aire

Re: therapeutische Fragebögen

#57
blueberry hat geschrieben:darauf möchte ich eines wissen:
meinst du das ernst?
Ähm, ja. :roll: Bezog sich allerdings in erster Linie auf Nads, Caruso, Colourful, bei Bärtha vermute ich's mal weniger. Colourful hat dann recht glaubhaft versichert, dass es nicht so ist. Und bei Dir glaube ich lediglich, dass Du die Nase voll von mir hast, weil Du da eh gegen die Wand redest.

Es tut mir wirklich Leid, wenn ich mit dem Satz jemandem auf die Füße getreten bin. :( Ich habe nur geschrieben, wie ich es empfinde. Das heißt um Gottes Willen nicht, dass es so ist. ich kann ja nicht in eure Körpfe schauen. schon gar nicht durch den Bildschirm....

Noch ein kurzes Update dazu, wie es mir geht: Lustigerweise ist das mit der chronischen Müdigkeit kein Problem mehr. :shock: Eigentlich sogar überhaupt keines. Ich bin meistens eine halbe Stunde vor dem Wecker wach. :| Was natürlich sehr praktisch ist, denn aus Geldspargründen wasche ich die Wäsche per Hand. Nächsten Monat sollte es finanziell wieder besser aussehen. Ich muss auch wieder einen neuen Kredit beantragen. Irgendwie steht immer was an und ich kann ganz schlecht abschalten. Was wollte ich noch sagen? Abends beim Einschlafen habe ich seit Mittwoch Nacht die Angst, ich könnte über Nacht sterben und nicht mehr aufwachen. Also die Angst, die ich im Februar diesen Jahres auch schon mal hatte. Die ist damals irgendwann wieder weg gegangen. Generell wird das besser, wenn ich mich sicher angebunden fühle an mindestens einen anderen Menschen und wenn die finanzielle Lage halbwegs entspannt ist. Was sozusagen eine beruhigende Erkenntnis ist, da es dafür spricht, dass die Angst vor dem Tod eher eine übertragene ist. (Wenn das jetzt noch jemand versteht.) So oder so habe ich seit gestern Nachmittag versucht, etwsa mehr zu essen. Aber es ging nicht, ich war nach Kaninchenportion schon satt. Dabei war das nicht mal das, was ich mir "zugestanden" hatte. Das hat mich dann doch irritiert. (Ich will jetzt nicht sagen "schockiert", das wäre übertrieben.) Wenn man bedenkt, was ich mir bis vor zwei Wochen (oder noch weniger) alles rein gestopft habe bis ich mich mal "satt" gefühlt habe.... Komisch.

Ach und übrigens: Wo es ja "keine indikation" für eine Therapie gibt, habe ich mich jetzt zu einem Versuch gemeldet, wo psychisch gesunde Personen gesucht werden... :lol: (Keine Sorge, ich werde nicht die Wissenschaft sabotieren. Die machen vorher noch Tests um sich von der psychischen Gesundheit selbst zu überzeugen. :wink: )

LG

aire
Zuletzt geändert von aire am Fr Jul 02, 2010 11:49, insgesamt 1-mal geändert.

Re: therapeutische Fragebögen

#58
aire hat geschrieben:
Ach und übrigens: Wo es ja "keine indikation" für eine Therapie gibt, habe ich mich jetzt zu einem Versuch gemeldet, wo psychisch gesunde Personen gesucht werden... :lol: (Keine Sorge, ich werde nicht die Wissenschaft sabotieren. Die machen vorher noch Tests um sich von der psychischen Gesundheit selbst zu überzeugen. :wink: )
Auch wenn du mich wieder angiften wirst: Was ist der Sinn hinter der Aktion? Du weißt schon, dass das absoluter Schwachsinn ist? :roll:

Re: therapeutische Fragebögen

#60
Liebe Aire!

Ich werde mich jetzt ein bisschen weiter aus dem Fenster lehnen und hoffe dass du, was ich dir nun schreiben werde nicht in den falschen Hals bekommst... Ich schreibe dir nur, wie ich das hier wahrnehme und würde hoffen, dass du dir überlegst, was davon du für dich annehmen willst und kannst...

Du hattest das Gefühl, dass du Hilfe brauchst und hast - meiner Meinung nach vollkommen berechtigt - Hilfe gesucht. Dennoch hast du dir gedacht, dass du diese Hilfe nicht verdient hattest, "dir geht's ja so gut, du hast keine ES mehr, da brauchst du doch keine Hilfe" hast du zu dir gesagt und das auch deiner Therapeutin zu vermitteln versucht. Vermutlich hattest du Probleme damit, zuzugeben, dass du Hilfe brauchst und hast - unterbewusst - so gehofft, dass sie, deine Therapeutin, die Verantwortung übernimmt und dich überzeugt, dass du Hilfe brauchst. Dass sie und nicht du diese Entscheidung fällst, du also dich nicht "wichtig nehmen" musst, sondern brav klein und bescheiden sein kannst, dass du es nicht für dich machen musst, sondern es für deine Thera machen kannst. Leider hat sie dir diese Hilfestellung aus irgendeinem Grund, den wir nicht kennen, nicht gegeben und hat dich gehen lassen.

Dann bist du hier her gekommen und hast diesen Thread aufgemacht. Zu Beginn hast du noch gesagt, dass du Hilfe brauchst und uns damit vermittelt, wie's dir geht und in welche Richtung wir dich treiben sollen. Sobald wir aber diesen Tenor übernommen haben, hast du begonnen uns zu bekämpfen und uns zu erklären, dass du gesund bist und keine Hilfe brauchst. Vielleicht wünscht du dir auch hier, dass wir die Verantwortung übernehmen, vielleicht kommt auch daher deine Wut, die hier immer wieder durchkommt. Vielleicht ist es für dich wichtig wirklich hart gegen uns zu kämpfen, um irgendwann annehmen zu können, dass du Hilfe brauchst. Dann könntest du dir "für uns" Hilfe suchen, und musst es somit nicht für dich selbst machen...

Auch zwei andere Reaktionen von dir passen sehr stark ind diese Richtung: Als du gemerkt hast, dass du dir so (ohne "triftigen Grund") keine Hilfe gönnen kannst und diese von anderen (der Thera) auch nicht aufgedrängt bekommst, hast du -natürlich unterbewusst - beschlossen dir so einen Grund zuzulegen und begonnen zu hungern. Als Legitimation, dass du dir Hilfe holen darfst. Ich behaupte nicht, dass du das absichtlich machst, ich denke, dass das alles ganz tief in deinem Unterbewusstsein stattfindet.

Und nun auch noch die Meldung zu dem Versuch: Für mich spricht hier sehr stark der Wunsch heraus, dass man dein Leid erkennt und für dich entscheidet, dass du Hilfe brauchst. Dass man dir faktisch einen Freibrief dafür ausstellt dir Hilfe zu suchen, indem man dir sagt, dass du eben NICHT psychisch gesund bist.

Ich bin mir voll und ganz dessen bewusst, dass das zu überwinden nicht einfach ist und dass du dich auch gegen diese meine Sicht der Dinge sträuben wirst. Dennoch fände ich es wichtig, wenn du dir zugestehst Hilfe zu brauchen und zu verdienen, bevor du dich und deinen Körper noch mehr schädigst. Ich hoffe dass du diesen, wie ich weiß sehr schwierigen, Schritt machen kannst. Sei es dir selbst wert, dass du Hilfe bekommst!!!

Ich denk an dich und will dir nur das Beste, ich hoffe du verstehst, dass ich dich mit meinem Text nicht angreifen möchte oder das auch nur i-wie böse meine, ich mag dich und möchte dir deshalb ehrlich meine Sichtweise zeigen, weil ich hoffe, dass es dich weiterbringen kann...

gglg, Hörnchen
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Sa Jul 03, 2010 0:10, insgesamt 1-mal geändert.