ernste Worte des Thera

#1
oh man, ich weis gar nicht wie ich anfangen soll: in der letzten stunde haben wir wieder über die angst vor meinem chef und der arbeit gesprochen und meine einstellung dazu. irgendwie sind wir zu dem schlus gekommen bzw. ist die frage hochgekommen: steh ich hinter der arbeit die ich mache ? bring ich mich genug ein ? vielleicht denkt der chef mir ist meine arbeit egal ? (ist es ja auch manchmal und meine motivation ist auch oft nicht sehr groß) und dann meint mein therapeut: in der thera bring ich mich auch nicht sehr viel ein. ich rede zu wenig. es ist doch meine stunde und ich bestimm über was wir sprechen. oh man, mir ging es danach so richtig mies. und morgen ist die nächste stunde. ich hab mir zwar vorgenommen auf jeden fall mit ihm darüber zu reden, aber wie soll ich es ändern, dass ich mehr rede ? warum bin ich so blockiert ?

kennt ihr das auch ? was sagt ihr dazu ?

eure summsumm :-(
Jemand hat gewollt das es dich gibt !

Re: ernste Worte des Thera

#2
Hallo SummSumm :wink:

Die Bemerkung Deines Therapeuten ist ganz sicher nicht böse gemeint, sondern eher ein Hinweis, wie Du u. U. auf andere wirkst. :wink: Hast Du denn während der Thera generell nichts zu sagen oder traust Dich Dich nicht (bzw. willst die Gefühle, die bei bestimmten Thematiken aufkommen, nicht erleben?)?

Bist Du generell ein verschlossener Mensch (wie fühlst Du Dich dabei?)?

liebe Grüsse :wink:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: ernste Worte des Thera

#3
Liebe Summsumm,

ich würde mir an Deiner Stelle keinen Stress machen. Ich find eher deinen Therapeuten doof. :roll: Seit wann ist der Erfolg einer Therapie davon ahängig, wie viel Du redest? Wenn du jetzt mehr sagst, nur um auf x Worte pro Stunde zu kommen, ist doch niemandem geholfen. WEnn Du eher der Typ zum Zuhören bist, ist doch okay. Du alleine weißt schließlich, ob Du dich einbringst oder nicht. WEnn es für Dich bisher so okay war, dann mache doch die Therapie weiter so. Wenn Du für dich das Gefühl hattest, voran zu kommen. Manche Therapeuten sind echt komisch und verlangen viel zu viel viel zu schnell. Und dass Dein Therapeut von Deiner Redensmenge in der Therapie auf Deinen Areitsansatz auf dem Arbeitsplatz schlussfolgert, finde ich auch sehr unprofessionell. Wenn ich Deinen Beitrag richtig verstanden habe, war die Idee, dass Du auf der Areit unmotiviert ist, seine Idee, nicht Deine These des Problems. Er ist auch nur ein MEnsch. Er kann mit seiner Einschätzung richtig liegen, er kann aber auch daneben liegen. Nicht alles, was er sagt, ist die Bibel. Es ist vielmehr ein Angeot, eien andere Perspektive einzunehmen, aber es muss nicht so sein nur weil er es denkt. Punkt zwei ist, wenn Du bei der Arbeit wirklich unmotiviert bist, ist Dein Chef mindestens zu 50% Schuld daran. Die meisten Chefs haben keine Ahnung, wie sie ihre Mitarbeiter motvieren (sollen). Und Punkt drei: Wenn Du rausfindest, dass Deine Areit nichts ist für Dich, ist das doch eine Chance für eine Lösung. Du kannst studieren, umschulen, vielleicht auch nur den Arbeitsplatz wechseln oder in der Firma versetzt werden. Das ist doch kein Grund, dich mies zu fühlen.

lg

aire

Re: ernste Worte des Thera

#4
es ist nicht so, dass ich gar nichts sage und ich versuch auch immer auf meine gefühle zu hören und diese zu beschreiben, aber das ist so schwer und das sag ich auch immer. mein therapeut fängt die stunde auch immer ganz locker an und fragt wie es mir geht und wir kommen dann auch immer zu nem thema. aber es ist so, dass ich was sage und dann ihn reden lasse und zuhöre was er sagt. aber er will, dass ich mehr rede.

generell bin ich schon ein eher ruhiger mensch, aber wenn ich die leute und die umgebung kenne und mich wohl fühle, wie z.bsp. beim sport, dann bin ich auch ganz offen. aber auf arbeit halte ich mich lieber gern zurück und höre was die anderen sagen und dann erst sag ich was. und so ist es auch bei der thera. obwohl ich super gut mit dem therapeuten kann, ihm vertraue und ich mich wohl fühle: wenn es um meine gefühle geht, da ist ne blockade in mir. ich hab angst was falsch zu machen und in der stunde steh ich im mittelpunkt und das ist mir unangenehm.

morgen hab ich wieder ne stunde: irgendwie hab ich angst davor und ich weis jetzt schon, dass ich wieder nicht weis was ich sagen soll :-(

bereitet ihr euch auf die thera stunden vor ? schreibt ihr was auf ?
Jemand hat gewollt das es dich gibt !

Re: ernste Worte des Thera

#5
Na ja, so wie ich das sehe, verstärkt Dein Therapeut im Moment Deine Angst davor, im Mittelpunkt zu stehen und was sagen zu müssen, indem er Druck aufbaut, statt ihn Dir zu nehmen. :|

Das Ziel, was er verfolgt, mag ja gut sein - aber ist es auch dein Ziel? Willst Du den Mut haben, dich vor andere Leute zu stellen und was zu sagen?
Zuletzt geändert von aire am Mo Jan 18, 2010 14:14, insgesamt 1-mal geändert.

Re: ernste Worte des Thera

#6
Hallo Summsumm!

Ich schreib dir jetzt mal, da ich vor ziemlich genau einem Jahr in der exakt gleichen Situation war wie du. Mein Thera sagt immer in der letzten Sitzung des Jahres, was er sich so im groben für's nächste Jahr wünscht, also bezogen auf die Therapie halt... Und zu Silvester 08 meinte er "Für's nächste Jahr würde ich mir wünschen, dass Sie sich in der Therapie ein bisschen mehr einbringen." Auch mich hat das damals recht stark mitgenommen, ich war wie du und der Satz
SummSumm hat geschrieben: aber es ist so, dass ich was sage und dann ihn reden lasse und zuhöre was er sagt.
war und ist für mich auch 100% war... Aber mittlerweile passt's irgendwie trotzdem... Damals habe ich auf jeden Fall nicht gewusst, wie ich das ändern soll, aber ich weiß, dass er das nicht böse, sondern als produktive Kritik gemeint hat. Die Leutz aus dem Forum haben mir dann den Tipp gegeben, dass ich mir unter der Woche immer ein kleines Büchlein machen soll und da immer reinschreiben soll, wenn ich was in der Therapie ansprechen will und wie ich mich dabei gefühlt habe, was ich seit dem auch mache und was ich eine ziemlich gute Idee finde.

Ich schreibe dir mal den Link zu meinem Thread damals, da mein damaliges Problem fast ident ist mit deinem jetzt, denke ich, dass dir das helfen könnte...

http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7688286

Alles Gute und Kopf hoch, dein Thera ist dir ganz sicher nicht böse!

gglg, Hörnchen

Re: ernste Worte des Thera

#7
Hallo SummSumm,

ich kann Deinen Beitrag gänzlich nachvollziehen. Auch mich beschäftigt mein Therapeut, den ich seit 3 Monaten habe - ca. 1 Mal die Woche - , auch während meiner Freizeit. Ich denke mir die ganze Woche aus, was nun "relevant sein könnte" zu erzählen und andauernd kommt dann ein anderes Thema bei der Thera auf. Ich habe das Gefühl, dass wir nur reden, aber keinen Ansatzpunkt finden, weil es einfach zu viel ist (Vergangenheit, Kindheit, jetzige Situation etc.). Und ich denke nach jeder Stunde: Das ist es, das könnte die Wurzel allen Übels sein. Aber bis zur nächsten Stunde fällt mir wieder auf, dass es doch nicht den Kern getroffen hat und da noch was anderes sein muss.
Ich weiß auch nicht, in wieweit man sich vorbereitet. Am Anfang habe ich mir alles aufgeschrieben, später dann habe ich versucht einfach unvorbereitet hin zu gehen. Aber irgendwie gab es bisher auch keine Lösung. Meist fühle ich mich nach der Stunde vom Zug überrollt und müde, schlapp. Und ich frage mich, ob die Therapie was bringt oder nicht.
Aber was mir auffällt, ist: Ich mache mir viel zu viele Gedanken über das was der Therapeut jetzt von mir denken könnte, jetzt nachdem ich mich erst geöffnet habe (und glaube mir, da gibt es viele Sachen, wofür ich mich schäme!). Aber dann sage ich mir wieder: Scheiß egal, was er denkt. Dafür ist er da! Ich muss es ihm nicht Recht machen und ein gute Bild abgeben, sondern ich bin hier, damit ICH auch ICH sein kann und um mit mir im alltäglichen Leben irgendwann klar zu kommen!

Zu guter Letzt: Du wirst schnell merken, ob Dir die Thera was bringt und ob der Therapeut richtig ist für Dich. Und was Deine Arbeit anbelangt: Dazu gehören wirklich noch 2!!! Wenn Du Dich nicht in die Arbeit einbringst, kann es (und davon bin ich überzeugt) auch am Chef, Mitarbeitern etc. liegen. Weil Dein Gefühl Dir sagt, da stimmt was nicht. Und deshalb bist Du auch auf Alarmstufe eigestellt und kannst nicht Deine volle Leistung erbringen, die Du gerne bmöchtest.

Vielleicht konnte ich Dir ein wenig helfen,
LG Mallory
Denk positiv, sei gelassen und vorallem liebe dich!

Re: ernste Worte des Thera

#8
erst mal tausend dank an dich hörnchen :-) dein link auf deinen damaligen thread hat mir sehr geholfen und mir wieder mut gemacht !!!!

heut nachmittag hab ich wieder thera und ich hab mir gestern noch paar stichpunkte aufgeschrieben. aber trotzdem hab ich irgendwie ein komisches gefühl in der magengegend. ich hab angst, dass ich mich nicht traue genau das dem therapeuten zu sagen, was ich mir im grunde schon zurecht gelegt habe. aber da muss ich wohl durch.

danke an euch alle und an eure beiträge. ich glaub jetzt heißt es nur noch: üben in der praxis :-)

bis bald
Jemand hat gewollt das es dich gibt !

Re: ernste Worte des Thera

#9
Hallo Summsumm!

Freut mich, dass dir der Link geholfen hat! :D Wie ist es denn heute gelaufen? Hast du sagen können, was du dir vorgenommen hast? Wie geht's dir mit dem Ablauf der heutigen Stunde?

Ich hoffe ihr habt das klären können und dir geht's besser,
gglg, Hörnchen :)

Re: ernste Worte des Thera

#10
... oh man bin ich erleichtert. die stunde heut ist einfach super verlaufen. ich war mega aufgeregt als ich hingefahren bin. die letzte stunde auf arbeit konnte ich mich kaum mehr konzentrieren.

als ich dann dem therapeuten gegenüber saß hab ich allen mut zusammen genommen und einfach angefangen zu erzählen, dass es mir mit den worten von der letzten stunde von ihm so richtig scheiße ging. dass ich nicht weiss, wie ich das hinbekommen soll mit dem reden, dass ich immer total blockiert bin und dass mich seine worte sehr hart getroffen haben.

er hat total nett reagiert und war sehr verständnisvoll. wir haben noch mal ausführlich darüber gesprochen und ich konnte mich sogar ein wenig öffnen und hab von allein einiges aus meiner kindheit erzählt, was ich in dem moment irgendwie mit dem von ihm gesagten in zusammenhang brachte. ... es ist echt kompliziert das hier aufzuschreiben :-)

nach der stunde war ich zwar ziemlich platt, weil es doch sehr anstrengend war, aber irgendwie hab ich jetzt wieder hoffnung, dass ich es doch hinbekomme.

ich dank euch allen die mir geantwortet haben !!!!

drück euch ganz lieb !!!
Jemand hat gewollt das es dich gibt !
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