Hilfe ich bin irgendwie verzweifelt...
Ich schreibe hier gerade zum ersten Mal.
Heute morgen hatte ich meine erste Therapiestunde. Ich war so wahnsinnig aufgeregt davor...die Therapeutin ist aber sehr nett und ich konnte, dafür dass es das erste Gespräch heute war, relativ offen mit ihr reden. Ich hab vorher noch nie mit irgendjemandem über mein Problem reden können. Also ich hab mich erstmal sehr erleichtert gefühlt.
Jetzt sitz ich hier zu Hause und fühle mich wieder sehr sehr schlecht...eigentlich hatte ich den ganzen Tag über so viel Hoffnung geschöpft...Ich glaube mein Problem im Moment ist, dass ich den Wunsch habe unbedingt wieder gesund zu werden und das am besten so schnell wie möglich! Ich will das alles nicht mehr! Mein Leben hat sich so verändert durch diese blöde Krankheit...ich will mein altes Leben zurück! aber natürlich brauch das sehr viel Geduld...aber irgendwie habe ich die im Moment ganz und gar nicht...ich will gesund werden. jetzt sofort. so blöd es sich anhört...ich habe meine Krankheit endlich eingesehen (man sagt ja das sei der erste schritt) aber es kann mir einfach nicht schnell genug gehen die Krankheit und diese ganze blöde Zeit hinter mir zu lassen....!aber ich schaffe es einfach nicht...auf jeden guten tag folgt ein rückschlag der mich wieder so demotiviert...
Und dann bin ich wieder so sauer auf mich selbst und hasse mich selbst dafür dass ich nicht stark sein kann und durchhalten kann und dann wird alles nur noch schlimmer.
einerseits hab ich doch so viel HOFFNUNG und den WILLEN...wieso SCHAFFE ich es trotzdem nicht??
liebe grüße

Liebe Laurie,
erst mal ein herzliches Willkommen hier. Schön, dass du diesen Schritt geschafft hast. Heute war ein sehr ereignisreicher Tag für dich; du hast den Schritt gewagt, bist zu einem Therapeuten gegangen und hast auch noch das erste mal über deine Essstörung geredet. Es ist völlig normal, dass man nach so einem Gespräch nicht im 7. Himmel schwebt, schließlich hat es viel Kraft und Überwindung gekostet. Nun heißt es zu kämpfen. Jeder neue Tag könnte der erste sein. Ich weiß, es dauert sehr lange ganz davon loszukommen, aber Stück für Stück nimmt die Bulimie weniger Platz in deinem Leben ein. Auch wenn man längst nicht geheilt ist, kann man wieder mit Freunden Pizza essen gehen, beim Popkorn im Kino mitessen und eine Eis-Spezialistin werden. Und plötzlich kommt der Tag, wo man einfach nicht mehr will.
Kopf hoch, Schultern zurück, du schaffst das und wenn nictht heute dann morgen.
Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke dir die Daumen

Danke für die super liebe und schnelle Antwort!
Ich habe sofort deine Anweisungen befolgt, mich kerzengerade auf meinen Stuhl gesetzt, die Schultern zurück genommen und den Kopf nach oben, dann musste ich grinsen

Aber wie du schon gesagt hast, ich bin im Moment ziemlich überfodert mit der ganzen neuen Situation wegen dem Therapiebeginn. Meine Gedanken kreisen sich nur noch um das eine Thema und irgendwie macht es das nicht leichter...Ich liege jeden Abend im Bett, bin totmüde, total erschöpf, schließe die Augen, mein Körper ist ganz ruhig und "schläft" sozusagen schon, nur mein Kopf, der arbeitet und arbeitet und arbeitet und will einfach nicht schlafen!!
Die ganzen wirren Gedanken wollen einfach nicht aufhören...Ich liege dann immer stundenlang wach und ärgere mich, dass ich den ganzen Tag über zu nichts fähig und total übermüdet bin. Wenn ich dann allerdings abends wieder ins Bett gehe kann ich schonwieder nicht schlafen, auch wenn ich in der Nacht zuvor kaum geschlafen habe...
Ich habe schon Beruhigungstees, warme Milch mit Honig, Beruhigungsdragess (pflanzliche) ausprobiert aber nichts hilft. Auch wenn mein Körper schlafen will, meine Gedanken lassen es nicht zu.
Liebe Grüße!