Therapieerfolg!?!

#1
Hallo! :-)
ich bin ehrlich gesagt sehr skeptisch, was therapien angeht!! und ich will damit keinen hier angreifen oder so... hab schon oft sehr negative reaktionen auf eine "anti-therapie"-aussage bekommen!! ich will nichts weiter, als mich informieren, wie das bei einer therapie abläuft!? dass das ein gespräch ist und so ist mir klar... aber hat das schon jemandem von euch wirklich weitergeholfen?? ich meine, hat jemand von euch seine ES aufgrund eine therapie überwinden können??... ich selbst hab noch nie eine therapie gemacht!! hab immer so hochs und tiefs... eine zeit lang läuft alles super, dann fall ich wieder ins loch, bin deprimiert und verfalle der ES wieder komplett!!... ich kann aus eigenerfahrung nur von 3 therapiegesprächen sprechen, von denen ich ehrlich gesagt alles andere als begeistert war!! ich fühlte mich in meine krankheit nur noch bestärkter - und nach jeder therapie neigte ich zu noch mehr FAs, einfach weil ich mich in meiner krankheit bestätigt fühlte!! auf die art: ja jetzt "bin ich schon so weit, dass ich therapie" mache, also bin ich wirklich krank... und so kam es, dass ich meine krankheit nur noch mehr auslebte!! naja ich hab die therapie dann also abgebrochen, beziehungsweise nach diesen probegesprächen die therapie erst gar nicht begonnen, und danach gings mir auch eine zeitlang wieder richtig gut!! ich meine solang ich abgelenkt bin und viel zu tun habe (sei es das studium oder sonstiger stress, dass ich einfach nicht zum essen komme) denke ich gar nicht an FAs, esse ganz normal!! nur wenn ich nichts zu tun habe und vlt gerade eine schwere zeit (aufgrund psychischer probleme) durchmache, neige ich stark zu FAs!! naja gut aber das ist ja jetzt nebensächlich!!
ich wollt nur fragen - wem von euch hat eine therapie wirklich aus der krankheit geholfen??? ich habe eine bekannte, die auch bulimiekrank ist - und die wechselt von einer therapie in die nächste und nichts wird besser!! doch ich selbst kann mir doch auch nicht helfen?!... oft erscheint mir meine ES einfach nur ausweglos!?
Lass dich nicht gehen, geh selbst!!

#2
ich selbst hab noch nie eine therapie gemacht!!
... aer weißt vorher schon, dass es nichts bringt. Mit der Einstellung bringt's wahrscheinlich wirklich nichts.

Also ich kann nur sagen, mir hat es geholfen. Beziehungsweise mir hilft es. Geheilt bin ich zwar noch nicht, aber ich kriege immerhin ein paar cleane Tage hin und fühle mich insgesamt besser, nicht mehr so müde, hoffnungslos und mit allem überfordert....

lg

aire

#3
siehste aire, das meine ich mit negativen reaktionen!! ich will damit auch gar nicht sagen, dass therapien schlecht sind!! ich wollte mich regelrecht darüber informieren, wie es anderen damit ergeht... eben deswegen, weil ich selbst noch keine gemacht habe!! sehrwohl hatte ich aber einige probegespräche, nach denen es !!mir persönlich!! noch schlechter ging und weiß von einer bekannten, der solche therapien auch überhaupt nicht weitergeholfen haben!! und deswegen wollte ich eure erfahrungen hören... ich wollte keinen damit angreifen! ich war eher in der hoffnung positives über therapien zu hören, damit ich es vielleicht doch noch mal versuche!! ich weiß eben selbst nicht wie ich aus dem ganzen rauskommen soll und es is gut zu hören, dass es dir damit anscheinend schon viel besser geht!! darf ich dich auch fragen, ob das dann immer besser wird, oder bleibt man bei einem gewissen level von hochs und tiefs stehen!?... und nochmal bitte - das sollte kein angriff seiN!
Lass dich nicht gehen, geh selbst!!

#5
MonaSeis hat geschrieben:sehrwohl hatte ich aber einige probegespräche, nach denen es !!mir persönlich!! noch schlechter ging
Da war bei mir am ANfang auch so. Aber ich habe inzwischen gelernt, mit dem therapiebedingten stress umzugehen. Ich schriebe nachher immer alles auf. :wink: Therpaie ist immer uach, was man draus macht.
darf ich dich auch fragen, ob das dann immer besser wird, oder bleibt man bei einem gewissen level von hochs und tiefs stehen?
Bin ich Hellseher? Ich denke, Hochs und Tiefs gibt's immer im Leben, wenn das dein Ziel ist, keine mehr zu erleben, das wird's auch nicht geben. Außer im Tod - vielleicht.

lg

aire

#6
Danke Cttoi ;-) hmm... na dann würd ich mal sagen: auf ein neues!! hatte auch nicht gerade glück mit meiner ersten therapeutin, aber das werd ich jetzt nicht genauer erläutern!! und dass das leben aus Hochs und Tiefs besteht ist mir schon klar - ich spreche von Hochs und Tiefs bezüglich dem Essverhalten! Mein Ziel ist es nicht, dass mein Leben aus puren Hochs besteht (ist mir klar dass das nicht geht!), sondern dass ich lerne die Tiefs anders als mit FAs zu bewältigen!...
Lass dich nicht gehen, geh selbst!!

#7
MonaSeis hat geschrieben:Mein Ziel ist es nicht, dass mein Leben aus puren Hochs besteht (ist mir klar dass das nicht geht!), sondern dass ich lerne die Tiefs anders als mit FAs zu bewältigen!...

Na, wunderbar! Gut, dass wir das geklärt haben! Ich bin sicher, hier melden sich auch noch Ehemalige zu Wort, die bereit sind, dir den Nutzen einer Therapie für dei Genesung zu attestieren....

lg

aire

#8
Ich sage es so , eine Gesprächs Therapie ist erst sinnvoll wenn man dafür reif ist , es muss dir nicht nur genug sein und du willst das ES weg ist du brauchst auch Bewusstsein das du deine Einstellungen ändern musst von ES weg zu kommen. Ich habe zum Beispiel mit meiner Thera über essen keine Minute verschwindet, und viele Schritte zum Verbesserung gemacht. Ehrlich gesagt das muster der B. ist mir schon so weit das ich schon lange ( 6 Monate, es kommt mir wie eine Ewigkeit vor) kein druck spure. Trotzdem bin ich gerade in eine schwere fase wo ich Orientierung suche und mit Wut kämpfe, und weis das es nie wieder so schlimm sein kann wie es war.
Ich bin anders geworden, Wie weit werde ich noch an mir arbeiten können das weiß keiner, das hangt von mir ab, davon wie ich bin , Es kann genau so passieren das ich in eine andere sucht rutsche oder bis zum totale Freiheit ausdauere. Dieser Weg geht jeder für sich selbst.
Ich habe auch 3 Gespräche mit verschiedenen Thera versucht und nach 3. war ich sehr verwirrt, dann habe ich gedacht ich suche weiter es muss jemanden geben der zu mir passt.
Als ich meine jetzige gefunden habe wüste ich gleich das ich mich mit ihr wohl füllen kann.
Man kauft auch nicht das erste par schuhe wenn im nicht passen.
Noch dazu,vor 5 Jahren hatte ich mit Tera nichts erreicht, Jetzt war richtige Zeitpunkt.
Seit 21 Jahre habe B. am besten Weg raus.

#9
also ich mache ja keine thera speziell wegen bulimie, sondern wegen borderline, aber bulimie ist ja ein symptom davon.......
also wenn wir darüber reden (was selten der fall ist) fragt meine therapeutin wonach ich hungere, und was denn in meinem leben zum kotzen ist. ich finde das ehrlich gesagt, ziemlich pauschal gefragt und kann damit nicht viel anfangen........aber ich mache ja gesprächstherapie und bei speziellen es-theras macht man ja verhaltenstherapie.......vllt wenn du das einfach mal googelst????dann kannst du ja vllt sehen , was da auf dich zu kommt, ob man da verstärkt mit gestaltungsthera arbeitet oder so..........
aber ich möchte dich warnen: wenn es geht, nimm zur thera kein geld mit
ich will nicht von mir auf dich schließen, aber so ein gespräch ist ja sehr aufreibend, und ich hab da immer auf dem weg heim einen fa bekommen
das kann eben passieren, da eine thera ja sehr aufwühlt........und weil die meisten bulimikerinnen ja nichts mit ihren gefühlen anzufangen wissen, haben sie fas und kotzen
aber wag es!!!!!!!!!!!(auch wenn die thera mir persönlich nichts bringt, aber bei dir kann es ja anders sein!!!!!!!!!)
lg enfance

#10
hier sind meine thera-erfahrungen:

ich war 3mal in einer klinik, und habe 5 jahre durchgehend einmal wöchentlich eine einzel-gesprächs-thera gemacht.

nach den klinikaufenthalten ging es mir immer sehr gut. aber leider hielt dieser erfolg nie länger als ein halbes jahr an. dann gings wieder abwärts.
ich war wegen borderline, panikattacken, agoraphobie und bulimie in der klinik.

die gesprächsthera hat mir schon geholfen. meine symptome haben sich verbessert. allerdings hab ich auch medikamente genommen. die thera alleine wäre wohl nicht ausreichend gewesen.

aufgrund meiner klinikaufenthalte habe ich auch viele andere patienten kennengelernt, und ich habe da die unterschiedlichsten krankengeschichten erlebt. es ist sehr wichtig, daß das verhältnis zum therapeuten passt. gerade beim thema bulimie.
ich habe einige kennengelernt, bei denen die thera super geholfen hat. aber es gab auch einige, bei denen sich gar nix getan hat.
es gibt ja auch verschiedene schweregrade der erkrankung. es ist viel schwieriger eine bulimikerin zu heilen, die schon seit 20 jahren ganz tief drinnen steckt, als eine, die gerade erst vor 3 monaten damit begonnen hat. das ganze ist sehr kompliziert, da die ursachen auch bei jedem andere sind.

aber eines kann ich dir mit 100%iger sicherheit sagen: nach 3 thera-sitzungen tut sich rein gar nix. da baut sich gerade mal das erste vertrauen zum therapeuten auf. dieses vertrauen aufbauen kann viele sitzungen dauern. und daß es dir nach einer sitzung schlecht geht ist auch was ganz normales. wenn ich dran denke, wie oft ich heulend und völlig fertig von meiner thera heimgefahren bin...
aber das gehört dazu, es war ja dann im nachhinein auch irgendwie befreiend, endlich mal über die geschehenen dinge trauern zu können.


falls du dich nun für eine neuerliche thera entscheidest, wünsche ich dir viel erfolg und alles gute dabei! sieh dir verschiedene therapeuten an, du solltest dich auf alle fällt bei ihm/ihr wohl fühlen!

lg alexa

#11
öhm ja also ichfange mal an,
o.k letztes JAhr im Juli also genau vor einem Jahr ging es mir richtig Scheiße, als ich endlich den Termin bekam für die Klinik war ich froh. In der Zeit die ich da war (10 Wochen) hatte ich mich viermal übergeben und einen FA gehabt das war für kurz vorher täglich bis mehrmals am Tag schon ein riesen Fortschritt und ich würde sagen das ich bis März /April bis auf ein paar ausnahem mich auch sehr gut gehalten habe. Und nun naja ich bin halt wieder ein bisschen mehr drin als mir lieb ist, liegt aber auch daran das ich mich in der Therapie nun an sehr unangenehemen Themen bin, aber ich versuche jeden FA zu analysieren und zu reflektieren und ja ich habe so manche helle Momente das ich merke gleich kippt der schalter und wenn ich Glück habe bekomme ich noch was sinnvolles aus dem Mund um mich dazu bewhren.
Aber ich verlange auch nicht das ich nach inzwischen 11 JAhren Bulimie und fast 14 Jahren Essstörung bei einem Alter von 25 von heute auf Morgen aufhöre, es macht leider nicht immer schnipp und alles ist gut. Es braucht Zeit und dafür brauche ich auch die Therapie das es dann besser geht.

#12
Danke für eure Antworten, Leute!!
Hab mich dazu entschlossen es jetzt mit einer Therapie zu versuchen, und mal länger als 3 probestunden durchzuhalten!! es ist gut zu hören, dass es euch anscheinend allen nach den ersten gesprächen schlechter ging bzw. dass auch ihr da innerlich komplett aufgewühlt wart - erscheint mir nun auch ganz logisch!! es gibt dinge in meinem leben die ich bis heute versuche zu verdrängen - meistens erfolgreich, doch ich merke immer wieder dass ich eine last mitschleppe und so dann und wann muss ich an bestimmte ereignisse denken, die ich dann so schnell wie möglich wieder aus meinem kopf drängen will!! doch das zeigt mir immer wieder, dass ich das (ohne hilfe) wohl nie verarbeiten kann oder lerne damit umzugehn!! denn könnte ich damit umgehn, wäre es doch kein problem über solche dinge nachzudenken, oder!?...
Lass dich nicht gehen, geh selbst!!

#13
erfolgreich verdrängen? das tust du wohl nicht, sonst würdest du nicht da stehen wo du jetzt bist, oder?

lg
Auch wenn Du nicht weißt wie lang der Weg ist
und wohin er Dich führt,
bringt er Dich mit jedem Schritt weiter
Ich habe angefangen meinen Weg zu gehen.
Er wird nicht immer einfach sein aber es lohnt sich! Ich werde leben, einfach nur leben

#14
Du hast recht, sasi!! mit erfolgreich verdrängen mein ich wohl eher, so weit wie möglich zu versuchen solche gedanken zu unterdrücken, bis sie mich dann mal wieder schwallartig überfallen und mit ihnen eine reihe von FAs bis sich die FAs weiter fortsetzten ohne, dass ich an das erlebte denke, und dann langsam kommt wieder eine kurze zeit wo es wieder halbwegs passt bis der nächste schwall kommt!! aber das passt schon gar nicht mehr in diesen thread!!... da gings noch um therapie - und die werd ich jetzt machen!! :-)
Lass dich nicht gehen, geh selbst!!

#15
ich finde deinen entschluss gut :D
Auch wenn Du nicht weißt wie lang der Weg ist
und wohin er Dich führt,
bringt er Dich mit jedem Schritt weiter
Ich habe angefangen meinen Weg zu gehen.
Er wird nicht immer einfach sein aber es lohnt sich! Ich werde leben, einfach nur leben